23. Febr. - 5. März 2023: Togo - Migration aus afrikanischer Sicht

Reiseleitung: Christian Jakob in Kooperation mit Emmanuel Noglo

Bild: Archiv

Lomé - Aného - Sokodé - Kpalimé - Lomé

Seitdem immer mehr Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa kommen, ist Afrika ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Das war keineswegs immer so. Im Jahr 2004 widmete die Unesco Afri­ka eine Tagung unter dem Titel: „Der vergessene Kontinent“. Damals war das fast ein Synonym für ­Afri­ka. Inzwischen geben sich Vertreter der EU-Länder in Afrika die Klinke in die Hand.

PROGRAMM

PREISE UND LEISTUNGEN

LITERATUR ZUM EINLESEN

Preis: ab 2.970 € (DZ/HP/Flug mit Atmosfair-Beitrag)

Veranstalter:

Ventus Reisen, Berlin, Tel. 030-391 00 332 office@ventus.com

 

Die Reise kann nur beim Veranstalter gebucht werden.

Das Interesse an Afrika ist in Europa in den vergangenen Jahren neu erwacht. Mit milliardenschweren Programm zur "Fluchtursachenbekämpfung", zur "grünen Transformation", Digitali- sierung und Sicherheitszusammen- arbeit bietet sich die EU dem südlichen Nachbarkontinent als Partner an – und konkurriert dabei zunehmend mit den "neuen Gebern": China, Russland, der Türkei und Indien.

Christian Jakob, taz-Redakteur, Ressort Recherche/Reportage, Projekt 'migration control' auf taz.de

Emmanuel Noglo, Politologe, Mitarbeiter Jugend-Projekt 'Academie Bilimon', lebt in Lomé

Wie in der Kolonialzeit sind auch heute europäische Interessen dabei maßgeblich: Der Zugang zu Absatzmärkten und Rohstoffen, die Bekämpfung des Dschihad – und die Kontrolle der irregulären Migration. Auch im Angesicht der Klimakrise hat dieses Thema seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts für Europa höchste Priorität.

Doch welche Rolle spielt Migration für die Menschen und die Transit- Herkunftsländer in Afrika? Wie sehen kritische Stimmen in Afrika die EU-Migrationspolitik? Am Beispiel Togo ermöglicht diese taz-Reise, die Sicht afrikanischer Expert:innen und Betroffener darauf vor Ort kennenzulernen.

In Togo wie in anderen westafrikanischen Ländern gehört grenzüberschreitende Arbeitsmigration entlang traditioneller Händlerrouten seit Jahrhunderten zum Wirtschaftsleben der Menschen. Doch die EU versucht, diese Routen zu kontrollieren – mit weitreichenden Folgen für die Mobilität in der Region.

Dorf in der Bergregion im Westen Togos Bild: Archiv

Die Reise beginnt in Togos Hauptstadt Lomé an der Küste und führt Sie durch ein Land mit einer Vielfalt von Ethnien und Kulturen. Wir besuchen die Zentralregion (Sokodé), wo der Regenwald in die Savanne übergeht, und die Bergregion um Kpalimé an der Grenze zu Ghana.

Wir treffen NGOs wie die "Association Togolaise des Expulsés" in Sokodé, ein zivilgesellschaftlicher Verband von aus Europa abgeschobenen Migrant:innen aus Togo. In Lomé besuchen wir das „West African Observatory on Migration“, ein NGO-Netzwerk, das in mehreren westafrikanischen Ländern tätig ist.

Mit ihnen und anderen Vertreter:innen der Zivilgesellschaft sprechen wir darüber, warum junge Männer das Land verlassen, um durch die Sahara und über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. In diesem Kontext sprechen wir auch über die Beziehungen der EU nach Westafrika, ihre Strategie, die Folgen ihrer Interventionen und ihre Wahrnehmung vor Ort, auch vor dem Hintergrund der Covid-Pandemie, der Impfstoff-Politik und der Ukraine-Krise.

Ein zweiter Themenstrang ist die Lage vor Ort. Denn Togo ist Afrikas ältestes autoritäres Regime: Seit 1967 regiert ohne Unterbrechung eine einzige Familie, bis 2005 Eyadema Gnassingbé, seit 2005 dessen Sohn Faure Gnassingbé. Seit langem gibt es eine Demokratiebewegung, die das Ende dieser Clan-Herrschaft und eine Demokratisierung fordert – und dabei zunehmend Repression ausgesetzt ist.

Schließlich werden wir uns vor Ort mit den Spuren der deutschen Kolonialgeschichte befassen. Denn schon 1884 wurde Togo als "Schutzgebiet" Kolonie des deutschen Kaiserreichs.

Kooperationspartner der Reise

ist das transnationale Netzwerk „Afrique–Europe-Interact“, das von Bremen aus koordiniert wird. 

2016 hat die taz mit dem Recherche-Projekt Migration Control die Offensive der EU zur Migrationskontrolle in Afrika umfassend dokumentiert. Später hat ein externes, zivilgesellschaftliches Redaktionskollektiv das Portal neu aufgelegt und hält es seither aktuell: www.migration-control.info

Zur Sicherheit der Reisegruppe und unserer Gesprächspartner*innen müssen alle Reisenden vollständig (d.h. mit Auffrischungsimpfung) geimpft sein oder in den letzten sechs Monaten vor Reiseantritt von einer Covid-19-Erkrankung genesen sein. Details zur Geltungsdauer von Impfzertifikaten und wie Sie sich gegen die Folgekosten einer Covid-Ansteckung während einer Reise versichern können: HIER. Während der Reise achtet die Reiseleitung auf die Einhaltung der Corona-Regeln (Abstand, Hygiene, FFP-2-Masken).