■ Anerkennungsquote von vier Prozent: 1998 erstmals unter 100.000 Asylsuchende
Bonn (dpa) – Erstmals seit der Asylrechtsreform 1993 meldeten sich 1998 weniger als 100.000 Asylsuchende in Deutschland. Das gab das Bundesinnenministerium am Freitag bekannt. „Damit hat sich die Lage etwas entspannt“, sagte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD). Insgesamt hatten im vorigen Jahr 98.644 Menschen Asyl beantragt. 1997 waren es noch 104.353. Als asylberechtigt anerkannt wurden 4 Prozent, 3,7 Prozent erhielten Abschiebeschutz.
Mehr als ein Drittel der Asylsuchenden kamen mit 34.979 aus der Bundesrepublik Jugoslawien. Davon gehören etwa 85 Prozent zur Volksgruppe der Kosovo- Albaner. 1997 flüchteten 14.789 Menschen aus Jugoslawien nach Deutschland. „Diese Entwicklung und die erhebliche Zunahme der bei der illegalen Einreise aufgegriffenen Kosovo-Albaner macht erkennbar, wie wichtig eine friedliche Beilegung des Kosovo-Konflikts ist“, sagte Schily.
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