: 18 Monate für Dirty Harry
Berlin.Der frühere DDR-Gewerkschaftschef und SED-Spitzenfunktionär Harry Tisch ist am Donnerstag vom Landgericht Berlin zu einem Jahr und sechs Monaten Haft wegen Untreue in fünf Fällen verurteilt worden. In den übrigen zur Anklage gebrachten Fällen wurde er freigesprochen.
Es ging um die Vorwürfe, daß der 64jährige aus der Gewerkschaftskasse privaten Urlaub bezahlt und ferner 100 Millionen Mark zur Finanzierung eines staatlichen Jugendfestivals unrechtmäßig abgezweigt haben soll. Der Staatsanwalt hatte zweieinhalb Jahre Haft gefordert. Die Verteidigung plädierte auf eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten. Das Verfahren gegen Tisch war der erste Prozeß gegen ein früheres Mitglied der DDR-Staats- und Parteiführung. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
