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1500 Menschen für den Krieg

„Danke Nato, danke Deutschland, danke Europa“ stand auf den Schildern, die am Sonnabend durch Hamburg getragen wurden. Rund 1500 Menschen – die meisten von ihnen AlbanerInnen – waren zusammengekommen, um für den Krieg in Jugoslawien zu demonstrieren. Aufgerufen dazu hatten die Kosova-Initiative und die Albanische Gemeinschaft in der Hansestadt.

Mädchen in T-Shirts mit dem Aufdruck „NATO“ führten den Zug an. Hunderte albanischer Fahnen kamen zum Einsatz, dazu deutsche, US-amerikanische, britische und italienische. Auch eine GAL-Flagge wurde tapfer hochgehalten. Vullnet Rusani, Sprecher der Albanischen Gemeinschaft, forderte den Einsatz von Bodentruppen gegen den serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic: „Kein Mensch kann uns zumuten, daß wir weiter mit unseren Schlächtern zusammenleben“, verkündete er. „Schröder, Schröder! Fischer, Fischer! Scharping, Scharping!“, skandierten die DemonstrantInnen.

Mit den Vertreibungen im Kosovo seien alle Anzeichen für ein zweites „Auschwitz“ gegeben, so Rusani. Auf dem Platz der Jüdischen Deportierten am Dammtor fand denn auch die Abschlußkundgebung statt. Daß Milosevic vom Lautsprecherwagen aus als „der zweite Hitler dieses Jahrhunderts“ bezeichnet wurde, erregte keinen Widerspruch. ct/ Foto: R. Mencke

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