„12 Meter ohne Kopf“ von Sven Taddicken

„Fick die Hanse“ lautet der Schlachtruf dieser „Vitalienbrüder“, die sich auch sonst wie zeitgenössische Hooligans und nicht wie Seeräuber im 14. Jahrhundert gebärden. Da türmen sich die Anachronismen zuhauf und es ist schwer zu erkennen, ob es ein Fehler oder Absicht ist, wenn von einem Seefahrer gesagt wird, er sei „um die Erde“ gesegelt. Modern sind auch die Konflikte von Klaus Störtebeker und seinem Kapitän Gödeke Michels. Der eine wird zum Warmduscher und grüblerischen Pazifisten, der andere hat Andy Warhols Ruf vernommen und will seine paar Minuten Ruhm. So erzählt Sven Taddicken weniger vom Mythos als davon, wird der Mythos gebastelt wurde, aber da es ja bisher noch gar keinen ernstzunehmenden deutschen Piratenfilm zum Dekonstruieren gibt, wird dabei ein enttäuschend leeres Schiff gekapert.

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