■ Soundcheck: 11:59 / NSO Force
Gehört: 11:59 / NSO Force. Bei 11:59 dreht sich alles um Zeit. „Killing Time“ und „3:00 p.m.“ nennen sie ihre Stücke. Obwohl ihr Name nahegelegt, daß nur noch 60 Sekunden bis zur Apokalypse fehlen, lassen sie sich alle Zeit der Welt. Seit 1990 ist das faulste Duo Londons mit durchschnittlich 1,2 Maxis pro Jahr auf den Markt geschlichen. Und die präsentierten sie, von vielen Pausen gestreckt, den wenigen Hamburgern, die am Sonntag den verschneiten Weg ins Powerhouse schafften. Zu schwer atmenden Roots Dub rappte Gian Carlo so eindringlich über Alltägliches wie Rob von Stereo MCs, bevor dieser zu singen versuchte. Dabei wurden 11:59 von der NSO Force unterstützt. Deren Miles blies die Trompete zu einem Italo-Western oder ließ sie zu „Babylon“ wie Fanfaren tönen. Mit dem gewohnt guten Powerhouse-Sound erwärmten sich gerade die Glieder, als die langsame Fahrt auch schon ein Ende hatte. Aber solche Bands messen die Zeit eben anders als wir Erdlinge. V. Marquardt
Heute abend: Am besten trifft es sich in der Fabrik bei dem Zydeco-Schufter Chubby Carrier, wo es louisiana-heiß hergehen wird.
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