09.03.2023: Die taz präsentiert Texte des russischen Oppositionsmediums Meduza

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Das russisch- und englischsprachige Portal Meduza zählt zu den wichtigsten unabhängigen russischen Medien. Auch im Exil setzt die Redaktion ihre Berichterstattung fort. Die taz liefert ab März wöchentlich eine Auswahl von Meduza-Texten.

Die russische Regierung hat auch den eigenen Medien den Krieg erklärt. Sie dürfen nur unter Bezugnahme auf offizielle Quellen des Kremls berichten. Andernfalls droht die Regierung mit Publikationssperren sowie Geld- und Haftstrafen. Die kritischen Stimmen in Russland werden auf der Liste des Justizministeriums als "ausländische Agenten" geführt. Doch das russisch- und englischsprachige Portal Meduza, das zu den wichtigsten unabhängigen russischen Medien zählt, erhebt seine Stimme gegen den Krieg in der Ukraine.

Die taz unterstützt Meduza und präsentiert ab März hier wöchentlich eine Auswahl der wichtigsten und interessantesten Meduza-Texte, samt deutscher Inhaltsangabe. Die taz Panter Stiftung fördert das Projekt.

Mehrere Millionen Menschen lesen täglich Nachrichten auf dem Portal. Viele von ihnen nutzen dafür VPN, eine nicht nachverfolgbare Netzwerkverbindung. Die mobile App, die Blockaden durch die russischen Behörden umgehen kann, wurde mehr als eine Million Mal heruntergeladen. Über eine Million Abonnent:innen folgen Meduza auf Instagram und Telegram. Crowdfunding sichert die Berichterstattung.

Um aus Russland selbst berichten zu können, hat Meduza ein Netzwerk von, wie Chefredakteur Ivan Kolpakov es nennt, "Guerilla-Reporterinnen und Reportern" aufgebaut, die dort Meduzas "Augen und Ohren" sind. Auf deren persönliche Sicherheit achte die Redaktion mit großem Aufwand.

Aber auch das internationale Interesse an Meduza wächst. Die Redaktion ist dabei, die englischsprachige Ausgabe auszubauen und Kooperationen mit anderen Redaktionen in Europa und darüberhinaus zu entwickeln. "In diesem furchtbaren Jahr seit Kriegsbeginn haben wir Unterstützung und Solidarität durch Journalisten und Journalistinnen aus der ganzen Welt erfahren", sagt Kolpakov. Dafür wolle er allen danken. Sie würden der Meduza-Redaktion helfen, durchzuhalten.

"Wir sind froh, Meduza neben finanzieller Hilfe durch die taz Panterstiftung auch publizistisch unterstützen zu können", sagt taz Chefredakteurin Barbara Junge. "Das Projekt ist ein Statement gegen den russischen Angriffskrieg und gegen die autoritäre politische Entwicklung in Russland."

Konny Gellenbeck, Vorstand der taz Panter Stiftung, sagt: "Die mutigen Kolleg*innen von Meduza verdienen unsere Unterstützung, ihre Arbeit ist eine Flaschenpost in die russische Gesellschaft und eine Chance für Veränderung."

Die taz Panter Stiftung unterstützt unabhängige Medien in Osteuropa, wie Meduza. Sie sind die Basis demokratischer Gesellschaften. Bitte unterstützen Sie mit: taz.de/spenden

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