■ Unterm Strich:
Was macht eigentlich Leni Riefenstahl? In dieser Frage müssen wir unter dem Strich unseren Autor oben auf der gegenüberliegenden Seite korrigieren: Sie liegt nicht mit einer Bronchitis im Bett, sie besuchte den Deutschen Filmball. Die Bavaria, die – wie zwei andere Firmen – das Leben der umstrittenen Regisseurin verfilmen will, hatte hatte die 97-Jährige als Ehrengast geladen. „Ich glaube, dass es ein guter Film wird“, meinte Leni, „ohne Lügen und Verleumdungen.“
Im Mittelpunkt der rauschenden Ballnacht am Samstag, die an die Verleihung des Bayerischen Filmpreises anschloss, standen naturgemäß die neuen Preisträger des „Bayern-Oscar“. Schauspielerin Liselotte Pulver, am Freitag für ihr Lebenswerk mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten ausgezeichnet, war immer noch zu Tränen gerührt: „Ich hab doch nix Dolles gemacht, ich war doch eher leichte Muse.“ Und jetzt kommt es raus: Zu einer Serie von Abba-Songs ließ sich die 70-jährige dann von Regierungschef Edmund Stoiber beschwingt übers Parkett führen. „Meine erste Leinwandliebe“, gestand er.
Erfolgsregisseurin Doris Dörrie, die mit ihrem neuen Lebensgefährten Martin Moszkowicz – seines Zeichens (über-)gewichtiger Produzent – unterwegs war, hatte doppelten Grund zur Freude. Ihr Film „Erleuchtung garantiert“, der diesen Donnerstag anläuft, wurde sowohl für die Produktion wie auch für den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Ansonsten war die Zukunft des deutschen Films Thema. Um die hatte sich auch das 25. CSU-Filmgespräch mit Bayerns Staatskanzleichef Erwin Huber (CSU) gedreht. Er sprach sich für staatliche Finanzspritzen aus, wenngleich die Börsennotierung von Film- und Fernsehunternehmen wie auch private Fonds weitere wichtige neue Finanzierungsquellen sein sollen.
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