: … UND SONST?
Was halten die Leute eigentlich von unserer Stadt? Eine interessante Frage in Zeiten von verfassungswidrigen Haushalten, Studentenprotesten und Politskandalen. Das dachten sich wahrscheinlich auch die kreativen Köpfe der Agentur „Partner für Berlin“, als ihnen die Idee zu ihrer „Imagemessung“ kam. Sich bei Nachwuchsakademikern und sozialen Randgruppen umzuhören, kam den Werbemenschen allerdings nicht in den Sinn. Angepeilt war eine ganz andere, weil lukrativere Zielgruppe: Unternehmer und Wissenschaftler aus Deutschland und Osteuropa. Und wie sehen die nun die Bundessparhauptstadt Berlin? Alles im grünen Bereich? Oder haben die anhaltenden schlechten Nachrichten auch die Elite aus Wirtschaft und Forschung depressiv gemacht? Morgen um 11 sind wir schlauer. Dann nämlich lüften die „Partner für Berlin“ das Geheimnis. Die Bürgermeister der Stadt wird das Ergebnis wohl relativ kalt lassen. Sie haben ganz andere Sorgen: „Wir sind handlungsunfähig“, verkündete Mittes Rathauschef Joachim Zeller am Samstag. Weil kein Geld da ist, kann er keine Verträge mit Firmen abschließen. Vielen seiner Kollegen in der Stadt geht es genauso. Sie brauchen keine guten Worte oder „Imagestudien“, sondern Bares. Denn sonst kommt es dicke für den Berliner Mittelstand. Ohne öffentliche Aufträge sieht es schlecht für ihn aus. Und Entlassungen sind nicht gut fürs Image.