piwik no script img

Archiv-Artikel

hamburg sucht den … … Stürmerstar

Die Transferbörse des HSV ist gut gefüllt – noch. Während das Portemonnaie einen Eurobetrag zwischen acht und zwölf Millionen Euro für die Verpflichtung eines dringend benötigten Stürmers vorsieht, befindet sich der Verein in einer ungewöhnlichen Lage: Zum Ausgeben fehlt der Gegenwert. Man denke also nicht, mit Geld ließe sich alles kaufen.

Dabei sucht der HSV einen Fußballspieler mit wenig extraordinären Attributen: Tore soll er schießen, schnell muss er sein, am liebsten noch kopfballstark. Das sind gleich drei Wünsche auf einmal, und tatsächlich handelt es sich bei der Suche nach dem passenden Spieler um den Überraschungseieffekt: Gibt der Verein das viele Geld aus, um die Qualifikation zur Champions League zu überstehen, und es kommt ein Ailtonfigürchen zum Vorschein, ist die Enttäuschung groß.

Die Teilnahme an diesem Wettbewerb hat für den HSV oberste Priorität. Ob es jedoch bis dahin die erhoffte Verstärkung gibt, scheint fraglich. „Wir setzen uns kein Ultimatum und wir setzen uns nicht unter Druck“, betont Sportchef Dietmar Beiersdorfer und schließt damit Schnellschüsse und Panikkäufe aus. „Wir führen mit einigen Kandidaten Gespräche.“

Natürlich sucht der HSV Klassestürmer wie Didier Drogba oder Nikola Zigic. Doch schon bei den scheinbar abgeschriebenen Kandidaten Milan Baros und Patrik Kluivert ginge der HSV ein hohes Risiko ein, allein um Namen zu präsentieren, deren Besitzer charakterlich aber wohl schwer in das homogene Mannschaftsgefüge des HSV zu integrieren wären.

Viel passender wäre da doch ein neuer Karsten Bäron. Torgefährlich, schnell und das Kopfballspiel beherrscht er auch. Ach so, die über allem stehende Marketingmessage mit der „Raute im Herzen und so weiter“ hatte der auch parat.

Nicht, dass die Verantwortlichen jetzt auf die Idee kommen, ihren Regionalliga-Coach mitsamt einem acht Millionen Euro-Budget einem Klonwissenschaftler zur Verfügung zu stellen.

Aber bis zum Anstoß zur Champions League Qualifikation dürfte die Zeit dazu etwas zu knapp sein. taz