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+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Neue Gespräche über Waffenruhe in Gaza

Israel und die Hamas bestätigen neue Gespräche über einen Waffenstillstand in Gaza. Israel weist den von Amnesty erhobenen Völkermord-Vorwurf zurück.

Rauch über dem Gaza-Streifen am 5.12.24 von Israel aus gesehen Foto: Ohad Zwigenberg/ap

Gespräche über Gaza-Waffenruhe wieder angelaufen

Internationale Unterhändler haben nach Angaben der Hamas die Gespräche mit der militant-islamistischen Palästinenserorganisation und Israel über eine Waffenruhe im Gazastreifen wieder aufgenommen. Es habe in den vergangenen Tagen eine „Reaktivierung“ der Bemühungen gegeben, die Kämpfe zu beenden, die Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen zu erwirken und palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen auf freien Fuß zu setzen, sagte Bassem Naim, ein Vertreter des Politbüros der Hamas, der Nachrichtenagentur AP in der Türkei. Ein weiterer Informant, der anonym bleiben wollte, bestätigte die Rückkehr katarischer Mediatoren.

Auch der israelische Präsident Izchak Herzog sagte laut eines Sprechers bei einem Treffen mit muslimischen Religionsführern und einflussreichen Imamen arabischer Gemeinden in Israel: „Es sind intensive Verhandlungen im Gange, die sich auf die gesamte Region auswirken könnten“.

Die Verhandlungen waren im November auf Eis gelegt worden. Katar setzte die Gespräche mit Unterhändlern aus den USA und Ägypten aus Frust über mangelnde Fortschritte aus.

Nun hat Ägypten der Hamas Medienberichten zufolge einen abgeänderten Vorschlag für ein Abkommen unterbreitet.(ap,dpa)

Israel weist „Völkermord“-Anschuldigung zurück

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Israel in einem neuen Bericht „Völkermord“ an den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen. „Unsere Recherchen ergeben, dass der Staat Israel über Monate einen Völkermord begangen hat und weiterhin begeht“, erklärte die Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, Julia Duchrow, am Donnerstag. Israel wies die Vorwürfe als „völlig falsch“ und „lügenbasiert“ zurück. Die USA bezeichneten die Vorwürfe als „unbegründet“. Deutliche Kritik an dem Bericht kam auch von Mitarbeitern der NGO selbst sowie vom Zentralrat der Juden in Deutschland.

In dem knapp 300-seitigen Bericht kommt Amnesty International nach eigenen Angaben zu dem Schluss, dass Israel „durch seine Handlungen und Unterlassungen einen Völkermord“ an der Bevölkerung im Gazastreifen „begangen hat und weiterhin begeht“. (afp)

Israel: Sind auf alle Szenarien in Syrien vorbereitet

Israel stellt sich angesichts der überraschend schnellen Offensive der Rebellen im benachbarten Syrien Medienberichten zufolge auf einen möglichen Kollaps der syrischen Armee ein. Man beobachte die Entwicklungen und sei „auf alle Szenarien vorbereitet, sowohl offensiv als auch defensiv“, teilte das israelische Militär mit. Der Zusammenbruch der Verteidigungslinien der syrischen Armee in den vergangenen 24 Stunden sei schneller erfolgt als erwartet, zitierte die US-Nachrichtenseite „Axios“ zwei israelische Geheimdienstbeamte. Israels Verteidigungsminister Israel Katz beriet sich mit Vertretern der Militärführung über die Entwicklung in Syrien. (dpa)

Hisbollah hilft Familien mit 77 Millionen Dollar aus dem Iran

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat über 50 Millionen Dollar an Familien ausgezahlt, die vom Krieg mit Israel betroffen sind. Das erklärte ihr Chef Naim Kassem am Donnerstag. Die Zahlungen in Höhe von 300 bis 400 Dollar pro Person werden sich demnach auf insgesamt mehr als 77 Millionen Dollar belaufen. Rund 233.500 Familien haben sich für die Hilfen registrieren lassen. In einer aufgezeichneten Rede dankte Kassem dem Iran für finanzielle Hilfen.

Die Hisbollah will auch einen Pauschalbetrag von 8000 Dollar für diejenigen bereitstellen, deren Wohnungen im Krieg zerstört wurden. Mit 6000 Dollar sollen ein Jahr lang Mietzahlungen derjenigen unterstützt werden, die in Beirut oder seinen Vororten leben und die sich eine neue Bleibe suchen mussten. 4000 Dollar soll es für diejenigen geben, die außerhalb der Hauptstadt leben. Das Geld dafür komme hauptsächlich vom Iran, sagte Kassem.

Durch israelische Luftangriffe sind in den Beiruter Hochburgen der Hisbollah viele Gebäude zerstört worden. (rtr)

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