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■ ... München-Bremen..., die ist lustig

...wir wie gelähmt“, erzählt Jörn. Daß ausgerechnet Frank Neubarth der Ball versprungen war, nahm ihm aber niemand übel. „Frank, unser Mister Europacup, haben wir gedacht, aber natürlich hat gerade der noch ein paar Dinger gut, weil er uns in entscheidenden Spielen schon so oft weitergeschossen hat.“ Deprimierend war es aber schon.

Ein bißchen seltsam sind die italienischen Verhältnisse denn doch schon, findet Jörn. Er mußte zum Beispiel seine Wunderkerzen abgeben, dafür durfte er auf den von Milano-Fans besetzten Rängen ausgiebig bengalische Feuer bewundern. Insgesamt ein „überwältigender Anblick“, erzählt Jörn, und eine „Super-Atmosphäre“, die auch nach dem Abpfiff der Partie noch lange zu bestaunen war: Eine Stunde lang mußten die Werder -Fans warten, bis die Carabinieri sie aus dem Block herausgelassen hatten. Dabei hätten die Bremer gerne noch mit den Rot-schwarzen ein Bierchen gezischt. „Ging aber leider nicht, weil die nicht mehr da waren, als wir rauskonnten, und dann mußten wir auch gleich zum Bus.“

Insgesamt aber hat der italienische Fan in seiner Begeisterung nachgelassen. „Kein Vergleich zu –89“, sagt Jörn. Die Bremer Gruppe habe da akustisch in diesem Spiel doch gut mithalten können. Das zählt vor allem, wenn die eigene Mannschaft verloren hat, denn für die Fans ist die Lautstärke, was für die Mannschaft die Tore sind. Kleine Episode am Rande: Für die Ölung der Stimmbänder mußte so mancher Fan im Stadion 5.000 Lira pro Getränk abdrücken, während die Italiener - Überraschung, Überraschung - nur 3.000 bezahlten.

Von Mailand nach München dauert die Reise nur ein paar Bier und ein bißchen Schlaf. Zwei Nächte endlich mal wieder ein Bett, dann das deprimierende Spiel gegen die Bayern. Am Freitag davor noch hatten die Werder-Fans mit den Münchner Tigers gefeiert, eine ungewöhnliche Aktion angesichts des etwas problematischen Verhältnis zwischen den Fans. Weil auch nach dem Spiel noch eine Fete in einem Bierhaus stattfand, darf man nicht unbegründeter Hoffnung von einem Tauwetter zwischen Bayern und Werder-Fans sprechen. „Aber eine richtige Fan-Freundschaft wird es nicht geben“, sagt Jörn. „Da könnte ich ja gleich für den HSV sein.“

mad

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