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+++ Hamas-Angriff auf Israel +++Gazastreifen blockiert

Der einzige Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten ist geschlossen worden. Die UN verhandeln über den Transport humanitärer Hilfsgüter.

Ein israelischer Kampfpanzer an der grenze zu Gaza am 10. Oktober Foto: Ronen Zvulun/reuters

Sieben Journalisten im Gazastreifen zu Tode gekommen

Seit dem Beginn der israelischen Vergeltungsangriffe sind nach Angaben des Medienbüros der Hamas-Regierung im Gazastreifen sieben Journalisten zu Tode gekommen. Es handele sich um Ibrahim Lafi, Fotograf der Ain Media Company, den Freiberufler Mohammed Al-Salhi, Said Al-Tawil, Redakteur beim Alchamissa News Network sowie Mohammed Subh Abu Risk und Hischam Al-Nawajaha, zwei Fotografen von Chbr Press, teilte die Hamas-Regierung mit. Mehr als zehn Journalisten hätten Verletzungen erlitten, zu den Journalisten Nidal Al-Wahidi und Haitham Abdel-Wahed sei der Kontakt abgebrochen. (ap)

Israel und Palästinenser-Regierung zu EU-Treffen eingeladen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell lädt Israels Außenminister Eli Cohen und seinen palästinensischen Amtskollegen Rijad al-Maliki zu einem Notfalltreffen der EU-Außenminister am Dienstag ein. Dabei soll über die Lage in Israel und in der Region gesprochen werden, teilt Borrell über den Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, mit. (rtr)

UN verhandeln über humanitäre Korridore nach Gaza

Die Vereinten Nationen und andere Hilfsgruppen verhandeln mit Ägypten über den Transport humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen. Ägypten habe Israel und die USA kontaktiert, um die Einrichtung humanitärer Korridore sicherzustellen, sagten ein Vertreter Ägyptens und ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation am Dienstag. Die Hilfslieferungen sollten über den ägyptischen Grenzübergang Rafah erfolgen. (ap)

Ägypten schließt Grenzübergang nach Gaza

Der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen ins Nachbarland Ägypten ist nach israelischen Angriffen geschlossen worden. Eine Sicherheitsquelle in Ägypten bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah bis auf Weiteres geschlossen hätten. Grund dafür seien anhaltende israelische Angriffe in der Nähe des Grenzübergangs. Die Situation am Grenzübergang sei für Zivilisten und Mitarbeiter gefährlich.

Israel hatte nach dem Hamas-Großangriff mit mehr als 900 Toten im Grenzgebiet eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Der Grenzübergang Rafah ist der einzige Übergang aus Gaza, der nicht von Israel kontrolliert wird. Mit der Schließung des Übergangs gibt es für die Menschen im Gazastreifen derzeit keine Möglichkeiten, das Gebiet zu verlassen. Ob humanitäre Hilfslieferungen passieren können, ist derzeit nicht klar. Am Montag hatte ein Vertreter der palästinensischen Botschaft in Rafah mitgeteilt, dass Hilfslieferungen verschiedener Hilfsorganisationen in der Nähe des Grenzübergangs bereitstünden. (dpa)

Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Hamas

Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen wegen der Terrorangriffe auf Israel durch die Hamas eingeleitet. Hintergrund sind die Tötungen und Entführungen auch von deutschen Staats­bür­ge­r:in­nen in den vergangenen Tagen. Eine genaue Zahl von Betroffenen könne hier noch nicht benannt werden, sagte eine Sprecherin der taz. Ermittelt werde wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristische Vereinigung und weiterer Delikte wie Mord oder Geiselnahmen. (taz)

Unicef: Hunderte Kinder in vergangenen 72 Stunden getötet

Seit Beginn der Kämpfe nach dem Großangriff der Hamas auf Israel sind dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge Hunderte israelische und palästinensische Kinder ums Leben gekommen. Zahlreiche weitere Kinder seien in den vergangenen 72 Stunden verletzt worden, teilt Unicef mit.

Die von Israel angekündigte Wasser- und Treibstoff-Blockade des Gazastreifens werde das Leiden noch erhöhen. Laut UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk wurden bei israelischen Luftangriffen Wohngebäude, Schulen und Einrichtungen der Vereinten Nationen (UN) getroffen. Eine Abriegelung, die das Leben von Zivilisten in Gefahr bringe, sei nach dem Völkerrecht verboten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind die medizinischen Vorräte im Gazastreifen inzwischen aufgebraucht. (rtr)

Israel mobilisiert 300.000 Reservisten

Nach den verheerenden Angriffen von Hamas-Terroristen auf Israel mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300.000 Reservisten mobilisiert. „Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein. Wir sind erst am Anfang“, hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt und Rache geschworen. (dpa)

Rauch steigt nach israelischen Angriffen in Gaza auf, am Dienstag, den 10. Oktober Foto: Reuters/Mohammed Salem

Mindestens 100 Leichen nach Geiselnahme geborgen

Mindestens 100 Leichen sind in dem ländlich gelegenen Kibbuz Beeri geborgen worden, das beim terroristischen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel Schauplatz eines Geiseldramas war. Das teilte der israelische Rettungsdienst Zaka am Montag mit. Diese Zahl ist Teil der mindestens 900 Toten bei dem Großangriff, von denen israelische Medien am Montagabend berichteten. (ap)

Grenzübergang Rafah nach Ägypten geschlossen

Das israelische Militär revidiert die Empfehlung seines Chefsprechers, Palästinenser sollten über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten fliehen. Rafah sei entgegen den Äußerungen von Sprecher Richard Hecht geschlossen, stellt sein Büro klar. „Der Grenzübergang Rafah war gestern geöffnet, aber jetzt ist er geschlossen“, erklärt das Büro. Hecht hat zuvor erklärt: „Mir ist bekannt, dass der Grenzübergang Rafah immer noch offen ist.“ Er fügte hinzu: „Jedem, der raus kann, würde ich raten, rauszugehen.“ (rtr)

Palästinenser sollen nach Ägypten fliehen

Das israelische Militär fordert Palästinenser, die sich vor den Luftangriffen im Gazastreifen in Sicherheit bringen wollen, zur Flucht nach Ägypten auf. „Mir ist bekannt, dass der Grenzübergang Rafah immer noch offen ist“, sagt Richard Hecht, Chefsprecher des Militärs, vor der Presse mit Verweis auf den Übergang an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. „Jedem, der raus kann, würde ich raten, rauszugehen.“ Das israelische Militär reagiert mit massiven Luftangriffen auf den großangelegten Angriff der Hamas vom Wochenende. Auch der Einsatz israelischer Bodentruppen im Gazastreifen wird erwartet. (rtr)

Leichen von „rund 1.500“ Hamas-Kämpfern in Israel entdeckt

Die israelische Armee hat nach dem Großangriff der Hamas den Fund von rund 1.500 getöteten Kämpfern der radikalislamischen Palästinenserorganisation in Israel gemeldet. „Etwa 1.500 Leichen von Hamas-Kämpfern wurden in Israel und rund um den Gazastreifen gefunden“, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Dienstag.

Drei Tage nach dem Beginn des Hamas-Angriffs habe die Armee „mehr oder weniger“ die Kontrolle über die Grenze zum Gazastreifen wiedererlangt. In der Nacht zu Dienstag seien keine Hamas-Kämpfer nach Israel gelangt, es könne aber immer noch zu einzelnen „Infiltrationen“ kommen, sagte Hecht. Das israelische Militär habe die Evakuierung von 24 Ortschaften an der Grenze zum Gazastreifen „fast abgeschlossen“, fügte der Armeesprecher hinzu. (afp)

Hamas droht mit „Hinrichtung“ von Geiseln

Die radikalislamische Hamas hat mit der Tötung israelischer Geiseln gedroht, sollte Israel den Gazastreifen ohne Vorwarnung aus der Luft angreifen. „Auf jeden unangekündigten Angriff auf unser Volk werden wir mit der Hinrichtung einer der zivilen Geiseln antworten“, erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, am Montagabend.

Bewaffnete Kämpfer hatten bei ihrem Großangriff auf Israel am Samstag etwa hundert Menschen in den Gazastreifen verschleppt, darunter nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt offenbar auch Menschen mit doppelter israelischer und deutscher Staatsbürgerschaft. Das Schicksal der Verschleppten ist seither unklar. (afp)

Abbas wird in Moskau erwartet

Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach russischen Angaben am Dienstag in Moskau mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mohammed Shia Al-Sudani Gespräche über bilaterale Fragen und die Entwicklung der Lage im Nahen Osten führen. „Ausführlich werden Fragen der Entwicklung der vielfältigen russisch-irakischen Zusammenarbeit sowie aktuelle Themen der internationalen Agenda besprochen, insbesondere die Situation im Nahen Osten“, heißt es in einer Mitteilung des Kremls auf der Nachrichten-App Telegram. Das Treffen findet vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Israel und militanten Palästinensern im Gazastreifen statt. Die russischen Investitionen im Irak werden auf mehr als 10 Milliarden Dollar geschätzt, vor allem in der Ölindustrie.

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas wird russischen Medienberichten zufolge zu Gesprächen nach Russland reisen. „Es wurde vereinbart, dass Herr Abbas nach Moskau kommt“, zitiert die russische Nachrichtenagentur RBC den palästinensischen Botschafter in Moskau, Abdel Hafiz Nofal. Beide Seiten hätten „täglichen Kontakt“. „Wir warten auf eine offizielle Erklärung des Kremls, von russischer Seite, wann der Besuch stattfinden wird.“ Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Abbas zuletzt vor einem Jahr am Rande einer Regionalkonferenz in Kasachstan getroffen. Russischen Medienberichten zufolge war Abbas zuletzt vor zwei Jahren in Russland. Russland, das sowohl Beziehungen zu arabischen Ländern, dem Iran und der Hamas als auch zu Israel unterhält, verurteilt die Gewalt auf beiden Seiten und wirft den USA vor, die Bedeutung eines unabhängigen palästinensischen Staates nicht anzuerkennen. (rtr)

Israels Armee rät Bürgern zur Vorratsbeschaffung

Israels Armee hat die Menschen im Land angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär – offensichtlich mit Blick auf eine drohende militärische Auseinandersetzungen mit der islamistischen Hamas – mit. Auch andere Ausrüstung für Notsituationen sollen sich die Bürger beschaffen und überprüfen, wo sich der nächst gelegene Luftschutzbunker befindet, hieß es Montag weiter.

Israelische Medien zufolge waren die Supermärkte anschließend voll mit Leuten, viele Regale jedoch leer. Die Armee betonte daraufhin, es habe sich lediglich um eine Erinnerung an eine standardmäßige Empfehlung und keine neue Anweisung gehandelt. (dpa)

EU-Kommission relativiert Aussage zu Zahlungsstopp

Die EU-Kommission hat ihre Ankündigungen zum Einfrieren von Entwicklungshilfezahlungen an die Palästinenser relativiert. In einer am Montagabend verbreiteten Pressemitteilung der Brüsseler Behörde heißt es, da momentan keine Zahlungen vorgesehen seien, werde es vorerst auch nicht zu einer Zahlungsaussetzung kommen.

Zuvor hatte am Nachmittag der zuständige EU-Kommissar Oliver Varhelyi über den Kurznachrichtendienst X eine Überprüfung der EU-Entwicklungshilfen für die Palästinenser angekündigt und mitgeteilt, alle Zahlungen würden sofort ausgesetzt. Ein Sprecher der Behörde hatte dies danach bestätigt.

Am Abend hieß es nun aus Kommissionskreisen, es sei angesichts des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel tatsächlich vereinbart worden, keine Gelder auszuzahlen, bis die Überprüfung der Hilfen abgeschlossen sei. Es sei aber auch richtig, dass derzeit keine Zahlungen anstünden. Varhelyi habe die Entscheidung eigenmächtig kommuniziert. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, zunächst die Mitgliedstaaten zu informieren, damit das Thema dann auch bei dem für diesen Dienstag geplanten Sondertreffen der Außenminister mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell besprochen werden könne.

Die Meinungen zu dem Thema gehen in der EU weit auseinander. So erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel am späten Montagabend nach einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres: „Wir dürfen die dringend benötigte Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe für die palästinensischen Zivilisten nicht stoppen. Dies könnte von der Hamas ausgenutzt werden und Spannungen und Hass verschärfen.“

Ähnlich äußerte sich der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Er schrieb: „Die Aussetzung der Zahlungen – eine Bestrafung des gesamten palästinensischen Volkes – hätte den EU-Interessen in der Region geschadet und die Terroristen nur noch mehr ermutigt.“ Aus seiner Sicht macht die neue Mitteilung der Kommission klar, dass wegen der Überprüfung keine fälligen Zahlungen ausgesetzt werden. (dpa)

Türkei bereit für Vermittlerrolle

Die Türkei ist nach Darstellung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan bereit für eine Vermittlerrolle im Gaza-Konflikt. Er ruft Israel dazu auf, die Bombardierung der palästinensischen Gebiete einzustellen, und die Palästinenser, Übergriffe auf zivile israelische Siedlungen zu beenden. Die Türkei bereite humanitäre Hilfe für den Gazastreifen vor, sagt er weiter. Es werde keinen Frieden in der Region ohne einen unabhängigen souveränen Staat Palästina geben. (rtr)

13.000 UN-Mitarbeiter können Gazastreifen nicht verlassen

13.000 UN-Mitarbeitende befinden sich den Vereinten Nationen zufolge im Gazastreifen. „Sie sind offensichtlich nicht in der Lage, wegzugehen“, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Montag. „Sie konzentrieren sich darauf, im Rahmen ihres Mandats alles zu tun, was sie können, um der Bevölkerung zu helfen.“ Es seien Angestellte des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) – die meisten von ihnen seien Palästinenser, etwa 300 seien internationale Mitarbeitende.

Israel hatte am Montag die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gazastreifens angeordnet.

Die Vereinten Nationen haben eigenen Angaben zufolge Vorräte innerhalb des Gazastreifen angelegt. „Irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, werden uns die Vorräte ausgehen“, so Dujarric.

Eine von UNRWA betriebene Schule im Gazastreifen, in der vertriebene Familien Zuflucht gesucht hatten, sei am Wochenende beschossen worden, hieß es weiter. Dabei habe es keine Verletzten gegeben.

Angesichts der Ankündigung unter anderem der EU, finanzielle Unterstützung für Palästinenser einzufrieren, sagte Dujarric auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur: „Wir hoffen sehr, dass die Finanzierung der UN-Aktivitäten in den besetzten palästinensischen Gebieten und im Gazastreifen geschützt wird“. Es blieb von UN-Seite aus zunächst unklar, ob Gelder unter anderem für UNRWA gefährdet sind. (dpa)

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19 Kommentare

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  • Der israelische Energieminister bringt es auf den Punkt: "Humanitäre Hilfe für Gaza? Kein Stromschalter wird umgelegt, kein Wasserhydrant geöffnet und kein Treibstofftransporter wird einfahren, bis die entführten israelischen Geiseln nach Hause zurückkehren. Humanitäre Hilfe für humanitäre Hilfe. Und niemand wird uns Moral predigen."

  • Der Horror dieses Angriffs ist kaum zu überbieten. Aber was kommt jetzt?!

    Gaza von Wasser und Lebensmitteln und Energie abzuschneiden ist absolut inakzeptabel und ein Verbrechen. Das sollten wir als Kinder und Enkelkinder derer, die in Leningrad über eine Million Menschen haben verhungern lassen, doch wohl begreifen.

    Lesen Sie die Rhetorik von Netanjahu, wird Ihnen da nicht etwas mulmig? Es gibt genug Elemente in seiner Regierung, welche die Lage ausnutzen wollen, um möglichst viele Palestinenser aus Gaza und der Westbank zu vertreiben. Daran dürfen wir keinen Anteil haben, und wir dürfen auch nicht dazu schweigen!

  • 》„Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein. Wir sind erst am Anfang“, hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt und Rache geschworen《

    Dass Netanjahu auch in dieser Situation der völlig falsche Mann in Verantwortung ist, wird sogar klar, wenn wan diesen Kommentar in der FAZ heranzieht:

    》Ziel des Terrors ist es, den angegriffenen Staat zu Reaktionen herauszufordern, die ihn innerlich zersetzen und äußerlich an den Pranger stellen. Es gehört zur Tragik in Nahost, dass gerade gegen jene, die nicht nur Kinder ermorden, sondern auch Zivilisten als Schutzschilde nutzen, kaum wirksame Gegenschläge möglich sind, ohne Unschuldige zu gefährden. Anders als die Hamas und ihre Unterstützer kämpft die israelische Armee als Arm eines demokratischen Rechtsstaats. Sie kann diesen Kampf nicht mit allen Mitteln führen. Nicht nur, weil das Land an seine Werte gebunden ist, sondern auch aus Eigeninteresse. Ein unterschiedsloser Krieg gegen jeden im Gazastreifen bringt keinen Sieg.《 m.faz.net/aktuell/...teln-19233946.html

    Ist es doch Netanjahu, der in den letzten Monaten mit seiner Justizreform alles getan hat, den demokratischen Rechtsstaat abzuschaffen (und so auch innenpolitisch die Verteidigungsbereitschaft geschwächt, eine Situation geschaffen hat, die die Hamas sich gerade zu Nutze gemacht hat)

    Interessant wäre bestimmt, Ronen Steinke in der SZ hierzu ganz lesen zu können:

    》Israel hat alles Recht der Welt, sich zu verteidigen. Eine unterschiedslose Belagerung des Gazastreifens aber verbietet das humanitäre Völkerrecht. Wie also kämpfen gegen die Hamas, die sich an keine Regeln hält?《

    www.sueddeutsche.d...82737?reduced=true (wan rennt aber leider gegen eine paywall)

    • @ke1ner:

      Israel steht vor einem Dilemma! Einerseits kann man die Reaktion der israelischen Führung verstehen nach den entsetzlichen Massakern, die die Verbrecher der Hamas angerichtet haben. Die Hamas hat die Auslöschung verdient genau wie ihre Unterstützer.



      Andererseits spekulieren diese Terroristen auf einen Einmarsch in Gaza, um die Annäherungen von muslimischen Ländern an Israel zu sabotieren und die muslimische Welt wieder hinter sich zu versammeln. Die Hamas möchte einen Flächenbrand erzeugen, der auf den ganzen nahen Osten überspringt. Das letzte was die Hamas dabei interessiert sind ihre eigenen palästinensischen Leute, die Opfer des militärischen Gegenschlags werden.



      Israel sollte mit einer Bodenoffensive warten und erstmal das eigene Land schützen und auch über andere muslimische Länder die Freilassung von verschleppten Frauen, Kindern und ganzen Familien verlangen. Die Bewohner von Gaza sollen sehen, dass sie von einer Verbrecherbande beherrscht werden, die keinerlei Interesse an Frieden haben.

  • Raluca Ganea, Geschäftsführerin von Zazim - Community Action, Campacts Schwesterorganisation in Israel, hat eine Petition gestartet, damit sich die Deutsche Bundesregierung für die Befreiung der von der Hamas gefangenen israelischen Geiseln einsetzt.



    Sie kritisiert, dass die extreme Rechte in Israel auf eine massive Bombardierung drängt, was das Leben die Geiseln aufgrund der Drohungen der Hamas in Gefahr bringe.

    Abgesehen davon, gibt es aufgrund der Bombardierung enorm viele zivile Opfer.



    Die Vereinten Nationen kritisieren Israels Beschluss, alle Lieferungen von Nahrungsmitteln, Wasser, Strom oder Benzin in den Gazastreifen einzustellen.



    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat derweil einen humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gefordert.

    weact.campact.de/p...che-geiseln-retten

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

  • Dass Josep Borell sowohl den israelischen Außenminister als auch dessen palästinensischen Amtskollegen jetzt zu einer Notfall-Konferenz der EU-Außenminister eingeladen hat, ist angesichts der prekären Situation in Nahost zwar ein winziger, jedoch wichtiger Schritt.



    Nicht auszudenken, wenn die Gesprächskanäle zwischen Israel und der Autonomiebehörde in den Westbanks auch noch gekappt würden.



    Wenigstens diesbezüglich kann die EU noch aktiv bleiben. Fatal wäre aber ein vorschnelles Signal, die finanziellen Hilfen für die Palästinenser jetzt komplett stoppen zu wollen.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    vollständige (!) Abriegelung - völkerrechtswidrig

    "rausgehen" "Grenzübergang offen" ... - in diesem Fall ein Euphemismus für Vertreibung

  • "Die Meinungen zu dem Thema gehen in der EU weit auseinander."

    Als EU-Bürgerin finde ich es traurig und enttäuschend, dass sich nicht alle Länder darüber einig sind, keine Zahlungen mehr an die Palästinenser und ihre Regierung zu leisten. Für mich sieht das nach einem ersten Zurückrudern hinsichtlich der Solidarität mit Israel aus.



    Wir sollten meiner Meinung nach das Geld "einfach" Israel geben, die wissen am besten, was in der Region dort gebraucht wird und wer mit Terroristen zusammenarbeitet und wer nicht.

    Das Argument, dass wir mit unserer Unterstützung Terror verhindern, wurde mit diesem schrecklichen Angriff (bekanntermaßen wurden seit der Schoah noch nie so viele jüdische Menschen getötet) und Massaker, ebenso wie mit dem Jubel der Bürger widerlegt.

    • @*Sabine*:

      "...finde ich es traurig und enttäuschend, dass sich nicht alle Länder darüber einig sind, keine Zahlungen mehr an die Palästinenser und ihre Regierung zu leisten."



      Ihnen ist aber schon klar, dass die Palästinenser auf zwei Gebiete aufgeteilt sind, die von verschiedenen Gruppen beherrscht werden? Und dass nur von einem dieser Gebiete/Gruppen dieser Angriff ausging?



      Von welcher Gruppe oder Regierung sprechen Sie da?



      "Wir sollten meiner Meinung nach das Geld "einfach" Israel geben, die wissen am besten..."



      Wie gut die das wissen, haben wir an der Überraschung gesehen, mit der sie vollkommen von dieser massiven Attacke überrumpelt wurden.



      "Das Argument, dass wir mit unserer Unterstützung Terror verhindern, wurde mit diesem schrecklichen Angriff (bekanntermaßen wurden seit der Schoah noch nie so viele jüdische Menschen getötet) und Massaker, ebenso wie mit dem Jubel der Bürger widerlegt."



      Dieses Widerlegungsargument wurde durch die relative Ruhe in der Westbank wiederum widerlegt.

      Ganz so einfach ist die Welt eben nicht.

  • Ich stehe kritisch zur Siedlungspolitik von Israel.



    Den Angriff der Hamas auf unschuldige Menschen und Konzertbesucher, das willkürliche töten auch von Kinder und Jugendlichen, das bewusste "ausrotten" einer Stadt, die willkürliche Bombardierung von Israel und die Geiselnahmen sind durch nichts zu rechtfertigen.



    Israel hat recht, wenn es mit voller Härte durchgreift und jetzt versucht, der Hamas endgültig den Gar auszumachen.



    Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass die Siedlungspolitik Israels nicht duldbar ist.

    • @Rudi Hamm:

      "Israel hat recht, wenn es mit voller Härte durchgreift und jetzt versucht, der Hamas endgültig den Gar auszumachen."



      Recht hat es. Verständlich ist es auch.



      Die Vergangenheit zeigt leider, dass es nicht funktioniert.



      Mit dieser harten Reaktion, so grundsätzlich richtig sie auch sein mag, wird die nächste Terroristen-Generation herangezüchtet, die in diesen Angriffen ihre Familien verloren haben werden.

      Und fragen Sie jetzt nicht nach einer Lösung. Ich weiß keine. Ich weiß nur, dass so der Gewaltkreislauf fortgesetzt wird.

    • @Rudi Hamm:

      Auch wenn es paradox klingt angesichts des barbarischen, menschenverachtenden Terrors der Hamas: die israelische Regierung müsste gerade jetzt ein Moratorium über ihre eigene Siedlungspolitik im Westjordanland ansetzen. Das würde nicht einmal zwangsläufig im Widerspruch zu einer harten Bestrafung der Hamas in Gaza stehen. DIESE israelische Regierung ist dazu leider nicht in der Lage.



      So hängt die weitere Zukunft Israels bzw. die Frage, ob es eine gute oder schlechte Zukunft sein wird, auch wesentlich vom Handeln der Netanyahu-Regierung ab.

    • @Rudi Hamm:

      Seh ich ganz genauso. Die Hamas muss jetzt entscheindend geschlagen werden, kein Land kann solch perfiden Terror dulden. Dass die Palestina-Politik Israels schwierig ist, kann in keiner Hinsicht dafür eine Rechtfertigung sein.



      Wobei ich eine Wasserblockade ebenfalls sehr kritisch sehe. Damit straft man nicht Hamas, sondern alle in Gaza lebenden Menschen.



      Den Konflikt wird man auf Dauer nur lösen können, wenn man den Islamisten jeden Boden für ihre Fürsorgerrolle entzieht.

  • „Etwa 1500 Leichen von Hamas-Kämpfern wurden in Israel und rund um den Gazastreifen gefunden“, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Dienstag.

    ich verstehe diese passiv-konstruktion ganz und gar nicht.



    abgesehen davon frage ich mich ernsthaft, ob die hamas schergen komplett unter drogen standen. aus dem nichts heraus massenmord zu verüben, das hält doch eine wache persönlichkeit gar nicht aus...

    • @peanuts:

      "abgesehen davon frage ich mich ernsthaft, ob die hamas schergen komplett unter drogen standen. aus dem nichts heraus massenmord zu verüben, das hält doch eine wache persönlichkeit gar nicht aus..."

      Das fragen Sie ausgerechnet in Deutschland?

  • Ein Massaker für ein Massaker. Wann wird dieses schrecklich Leiden für alle Menschen in dieser Region enden!

    • @aberKlar Klardoch:

      Sobald die Hamas die Existenz Israels und die Lebensberechtigung von Juden anerkennt

      • @Chuis:

        Danke für die perfekte Antwort!