… DER PAPST I. R.?: Berlin schmücken, vielleicht

Die Polen haben eindeutig den größten: Eine 14 Meter hohe Statue für Johannes Paul II. ragt seit Anfang April in den Himmel über dem schlesischen Tschenstochau. Das Ding ist aus Plastik und wurde in einer Gartenzwergfabrik hergestellt, aber in der Heimat von Karol Wojtyla selig macht’s die Masse: Rund 900 Kopien vom Vorvorgänger des amtierenden Papstes stehen bereits auf öffentlichen Plätzen herum. Jesus muss sich ernsthafte Sorgen um seine Popularität machen.

So was müsste doch auch bei uns möglich sein, haben sich nun zwei Bundestagsabgeordnete gedacht. Sie wollen Frühpensionär Benedikt XVI. ein Denkmal bauen – und das in Berlin, einer Stadt, in der der Anteil derjenigen, die bei einer Umfrage mit „Kenn ich nicht“ antworten würde, recht groß zu sein verspricht. Einer der beiden ist der Reinickendorfer CDU-Mann Frank Steffel. Mit einem CSU-Kollegen hat er Klaus Wowereit und Kulturstaatsminister Bernd Neumann CDU einen Bittbrief geschrieben.

Warum der kleine Mann in Weiß an der Spree und nicht an der Isar herumstehen soll? Ganz einfach, argumentiert Steffel: weil Benedikt mal hier war. „Er hielt eine bemerkenswerte Rede im Plenum des Deutschen Bundestages und eine bewegende Messe im Olympiastadion.“

Das – aufmerksame Bibelleser werden sich erinnern – hat noch nicht mal Jesus auf die Reihe bekommen. CLP Foto: dpa