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Brüder zur Sonne
Wer hat den besten Haarschnitt in der Band? Entern Oasis ihre psychedelische Phase? Wäre John Lennon tatsächlich Oasis-Fan? Mit solchen Fragen „dreht“ die britische Musikpresse das Oasis-Thema „weiter“ (wie wir Journalisten sagen), nachdem die Titelblätter der Magazine bekamen, was der Titelblätter ist, und die Fachorgane seit Wochen ihr Pulver verschießen. Dabei erscheint das neue Oasis-Album „Standing On The Shoulder Of Giants“ (Epic/Sony) im richtigen Leben erst am kommenden Montag, und es enthält tatsächlich Musik, nachdem die Band längst zum Gespräch über die Band mutiert ist, das in der Yellow Press wie in Intellektuellenzirkeln gleichermaßen stattfindet. Was bislang geschah: Oasis erfanden zusammen mit Blur Mitte der Neunziger den Britpop. Oasis überlebten den Niedergang des Britpop und rockten die Welt. Oasis wurden Super-Oasis. Heute gibt es sie immer noch, zwei Ur-Mitglieder, Gitarrist Bonehead und Schlagzeuger Guigsy haben die Bruderhorde vor kurzem verlassen, doch sie erwiesen sich als ersetzbar. „Standing On The Shoulder Of Giants“ geht übrigens auf ein Zitat von Isaac Newton zurück, das den Rand der Zwei-Pfund-Sterling-Münze ziert und von Songwriter Noel Gallagher, der einen Hälfte des zentralen Brüderpaars (links in der Bildmitte), im Suff falsch auf einen Bierdeckel notiert wurde („Shoulders“ hätte es heißen müssen – das sind so die coolen Details), und ist erst das vierte Album der Band, die wirkt, als würde sie einen seit Jahrzehnten begleiten. Foto: Sony
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