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Étienne
[Re]: Ich kann sie verstehen, dennoch halte ich ihre Haltung für unrealistisch und bin anderer Meinung. Da wir in Europa in vielerlei Hinsicht besser leben als in den meisten anderen Ländern gibt es Gründe fast jeden Flüchtling aufzunehmen. Dies werden die europäischen Länder aber nicht tun. Im Gegenteil, sie werden sich unterschiedlich schnell Abschottung. Keine europäische Regierung würde die nächste Wahl bestehen. Als einzige Möglichkeit sehe ich eine gesteuerte und begrenzte Zuwanderung. Spanien schützt nicht nur seine Grenze sondern eben auch Europa. Die Alternative wörenicht das fruedvolle Miteinander, sondern die Spaltung der europäischen Gesellschaften und vermutlich viele rechte Regierungen. Und mit Rechts meine ich
zum Beitragnicht die derzeitige Union oder die französischen Republikaner.
Étienne
[Re]: Das ist m. E. nach so nicht zutreffend. Die arabischen Staaten akzeptieren das Existenzrecht Israels mehrheitlich nicht an, ebenso wie die "arabischen Straße". Jerusalem, die Altstadt, ist natürlich ein großes Problem, hat sie doch für drei Religionen und mindestens zwei Völker eine sehr große Bedeutung. Würden die arabischen Staaten Israel anerkennen,müsste sich auch Israel bewegen hinsichtlich des Westjordanlandes und Gaza. Dann läge der Ball gewissermaßen im israelischer Feld und die moderateren Gruppen Israels wären gefordert sich durchzusetzen. Ich bin davon überzeugt, dass daran weder die meisten arabischen Staaten, der Iran noch Hamas etc. das geringste Interesse haben. Auch die israelische Rechte nicht. In Israel, einet demokratischen Zivilgesellschaft sehe ich jedoch deutlich größere Chancen auf eine Unterstützung für eine gute Lösung. Es sieht jedoch nicht danach aus. Die arabischen Seite benötigt nach meinem Eindruck Israel als Feind in geradezu existenziellen Hinsicht.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Zu Ihrem Vergleich: die Ukraine erkennt das Existenzrecht Russlands nicht an, möchte Moskau von den Ungläubigen befreien? Bei aller berechtigten Kritik an Israel, dieser Vergleich ist m.M. nach indiskutabel.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Es ist immer so ne Sache, mit dem was man meint oder eben nicht. Geht jmd. mit erhobenem rechten Arm durch die Straßen, denken die meisten wohl nicht an die Römer und "Ave Augustus". Die AfD will ihre "Beiträge" auch meist anders gemeint haben. Und wofür haifischartige Raffzähne, Schläfenlocken, Davidsterne und gewisse andere Stereotypen stehen, sollte auch einen Künstlerkollektiv aus dem muslimisch geprägten Indonesien bekannt sein. Ein solches "Kunstwerk" geht meiner Meinung nach gar nicht.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Nach meiner beruflichen Erfahrung sind die Ergebnisse eindeutig und keinesfalls reißerisch. Mischkonsum ist zudem sicherlich ein Problem bei vielen Cannabiskonsumenten.
zum BeitragBei Krebspatienten wird Cannabis als Medikament eingesetzt. Viele Medikamente sind zurecht nicht frei verkäuflich.
Étienne
[Re]: Das Risiko an einer Psychose zu erkranken ist bei Csnnabiskonsum ungleich höher als bei Alkoholkonsum. Insofern ist ihr Einwand nicht ganz zutreffend.
Sicher ist richtig dass durch Alkoholmissbrauch jährlich viele Menschen sterben, dann liegt jedoch ein Missbrauch vor. Alkohol wird also nicht als Genussmittel eingesetzt, sondern als Medikation. Cannabis wird immer als Medikation eingesetzt oder einfacher gesagt: es geht ums breit werden. Alkohol wird man aufgrund der jahrtausendalten Geschichte bspw. in Europa nicht verbieten können. Zudem wird es auch als Genussmittel eingesetzt, wenn man es nur gelegentlich in kleinen Mengen konsumiert. Ich habe aber noch nie einen Kiffer getroffen, der sich beim oder nach dem Essen einen Joint reinzieht, weil Cannabis so lecker schmeckt und zum Essen passt. Grundsätzlich denke ich, dass wir bereits mit Alkohol genug Probleme haben und nicht noch eine zweite legale Droge benötigen.
zum BeitragÉtienne
"Endlich geht das Gesundheitsministerium die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel an." Dieser Satz lässt mich nur den Kopf schütteln. Ich frage mich seit Jahren, warum wir neben der seit Ewigkeiten in Deutschland existierenden Droge Alkohol noch unbedingt eine weitere Möglichkeit legalisieren sollen, sich den Verstand wegzuschaffen. Warum nicht gleich auch all die "schönen" anderen Helferlein legalisieren? Ist doch Privatsache und die Polizei hätte viel mehr freie Kapazitäten. Zudem könnte der Staat, freut sicher nicht nur die Jungs von der FDP, schöne Mehreinnahmen generieren. Auch aufgrund meiner langjährigen Berufstätigkeit im sozialen Bereich halte ich die Legalisierung von Cannabis als "Genussmittel" für total falsch.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Bei solchen Kommentaren frage ich mich, ob der Konsum von Hanf wie sie schreiben: "...zogen sich das rein..." eine gute Idee ist. Ich denke nein.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Sanktionen klingt in den Ohren mancher nach ungerechtfertigter und schlimmer Bestrafung. Ich halte dies für falsch. Man sollte Sanktionen auch bei AlgII sachlich sehen. Wenn man an Day bedingungslose Grundeinkommen glaubt, sind Sanktionen natürlich abzulehnen. Ich unterstütze diese sozialpolitische Idee jedoch nicht.
zum BeitragNiemand muss in Deutschland verhungern, wirklich niemand. Diskutabel ist jedoch zumindest ob man sich mit den Regelsätzen gesund ernähren kann. Das Eigeninteresse an gesunder Ernährung ist jedoch auch ausbaufähig.
Das Existenzminimum ist eine wichtige Frage. Dennoch bleibe ich dabei, bis die Leistungen gekürzt werden muss nach meiner professionellen Erfahrung in diesem Bereich sehr viel an fehlender Mitwirkung passiert sein. Ich halte es für falsch auf Mitwirkung und Eigenverantwortung zu verzichten.
Bei mir und meiner Frau sind sicher keine 66% unbezahlte Arbeitszeit zu finden, definitiv nicht. Auch meine Fetienjobs früher in der Metallindustrie bestätigen diese Statistik nicht. Ich kenne diese Statistik nicht, meine Einschätzungen im Bekannten- und Freundeskreis bestätigen dies nicht. Und ob AlgII Bezieher arbeiten ist sicher Definitionssache. Ich sehe das nicht so.
Étienne
[Re]: Ich vertrete eine andere Meinung als sie, qualifiziere sie aber nicht mit Begriffen wie "Geschwafel", " vollkommen irrelevante Informationen heraushauen" etc. ab. Sie streiten für ihre Meinung, okay. Ich halte es jedoch für anmaßend zu unterstellen, dass bei fehlenden Argumenten ein Strohmann hervor geholt wird. Ich habe nicht vorsichtshalber bezüglich des kirchlichen Widerstands nur die DDR erwähnt, eine weitere Unterstellung, damit wollte ich nicht das Versagen der Kirche in der Nazizeit kaschieren. Kirchen sind Teile der Gesellschaft, der Widerstand im 3. Reich war gering. Dies bedeutet jedoch nicht, dass alle die Nazis unterstützten. Dies lässt sich auch bezüglich der Mitgliedschaft bei der der NSDAP wie auch der SED sagen. Meiner Meinung nach sind die Kirchen aber dennoch in dieser Frage "besonders" zu bewerten. Der alte Konflikt zwischen der "Hand an der Macht" und der Botschaft Jesu. Bei ihnen vermute ich eine grundsätzliche Ablehnung der Kirchen, des Christentums, der Religion. Sie haben also wirklich das Gefühl, "Kirchen nutzen ihre Größe und ihren Einfluss, um das persönliche Weltbild und die persönlichen Moralvorstellungen anderen aufzuzwingen.", also hier in Deutschland spüren wir jeden Tag die kirchliche Knute , im Fernsehen läuft nur christliches Erbauungsprogramm, wer sonntags nicht in die Kirche geht...usw. Ich sehe das nicht so ich denke, man kann sowohl als Nichtchrist prima ohne Kirche leben. Und dass im BR-Rundfunkrat 8% Vertreter der beiden Kirchen sind halte ich weder für unangemessen noch für schlimm. Von "Moloch" kann da keine Rede sein. Der Rat ist sehr bunt zusammengesetzt. Des Weiteren gibt es auch keine andere "Weltanschauung" mit ähnlich prägendener Bedeutung für Deutschland und Europa. Die Uhr tickt aber grundsätzlich eher für die wahrscheinlich von ihnen gewünschte Richtung. Die Kirchen verlieren vermutlich weiter an Mitgliedern, Relevanz und gesellschaftlichen Einfluss.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Dass Kirchen im öffentlichen Diskurs ein unangemessenes Gewicht haben, ist ihre persönliche Meinung. Heißt aber nicht dass sie recht haben. Zur Historie, dies sollte lediglich die häufige Trägerschaft von bspw. Krankenhäusern erklären. Ihr Vergleich mit dem Aderlass ist schon recht steil. Gibt es darüber eine geisteswissenschaftliche Abhandlung? ;-)
"Das Agnostiker-Atheisten-Geschwafel ignoriere ich. Das war schon immer lächerlich...", sehr netter Ton. Sagt aber eher etwas über sie aus, als über meine Ausssge, die nebenbei gesagt auf jahrzehntelanger Beobachtung basiert. Aber gut, für sie ist das nur Geschwafel. Sie bestätigen geradezu beispielhaft meine Aussage!
zum BeitragRichtig, die Kirchen haben an gesellschaftlicher Relevanz verloren und diese Entwicklung wird vermutlich durch weitere Kirchenaustritte fortschreiten. Das mag für sie ein Grund zum frohlocken sein. Die Frage ist, welche gesellschaftlich relevante(n) Gruppe(n) in der heterogenen Welt, ob schön bunt oder schrecklich zersplittert, genug Relevanz aufgrund ihrer Größe und ihres Beitrags aufbringen können. Wer fällt ihnen denn da ein?
Im Rundfunkrat des BR sitzen 50 Mitglieder, darunter jeweils eine Stimme für beide großen Kirchen und jeweils eine für die jeweilige kirchliche Frauenorganisation. Also insgesamt 4 = 8%. Da müssen sie schon zugeben, dass dies wenig ist. Schließlich sind in Bayern mehr als 8% Mitglieder der beiden Kirchen.
Zu ihrem letzten Punkt. Neben meiner Aussage zu den Eliten gehört auch, dass es antijüdische Kleriker gab, die Maßnahmen gegen Juden voll unterstützten. Diese Haltung war aber keine speziell kirchliche. Der Widerstand war in Deutschland insgesamt eine Ausnahmeerscheinigung. In meiner Familie, hat niemand offenen Widerstand geleistet. Aber vor 33 und nach 45 links gewählt, SPD und evtl. auch KPD. Und wer kann von sich behaupten, dass er in einem Unrechtstaat wie dem 3. Reich oder der UdSSR Widerstand geleistet hätte.
Étienne
Die deutsche Asylpolitik ist scheinheilig, die der meisten anderen Länder, vermutlich eher aller anderen Länder, wohl auch. Dies muss man zugeben. Die Politik ist meist bestrebt, Migration kleinzuhalten. Außer man benötigt Arbeitskräfte.
Ich denke, dass diese Haltung jedoch zumeist sehr deckungsgleich mit der der Bevölkerung ist. So lange es nichts oder wenig kostet ist die Gesellschaft und Politik offen, aufnahmebereit und liberal. Steigen die Kosten, der eigene Verzicht wird die Zustimmung kleiner. Dies konnte ich 2015 auch mehrheitlich bei Wählern der Grünen sowie politisch grundsätzlich eher als links einzuschätzenden Menschen beobachten. Asyl für alle Menschen die dieser Unterstützung bedürfen, ist ein sehr schöner, humaner Gedanke. So ticken die Menschen mehrheitlich jedoch nicht. Zudem gibt es auch Unterschiede wen man aufnimmt. Dass bspw. Polen weniger Probleme hat, Ukrainer aufzunehmen als z. B. Syrer ist keine Überraschung. Dies trifft sicherlich auch auf andere europäischen Länder zu.
zum BeitragÉtienne
[Re]: (Hatte ich eben vergessen.)
zum BeitragWie denn jetzt? Sie meinen, Kirchen haben im allgemeinen Diskurs übermäßiges Gewicht, sie erkennen aber den "...großartig gesamtgesellschaftlich relevanten Diskursraum durch die Kirchen ... ehrlich gesagt nicht mehr".
Dort werden also nur Nichtigkeiten verhandelt? Fragen der Gleichberechtigung, der Ernährungsproblematik, des Miteinanders usw. sind nicht relevant? Oder Christen haben da nichts beizutragen?
Étienne
[Re]: Was denn nun, gab es in den Anfängen Kirchenmutglieder die freiheitliche Positionen vertraten oder vertreten die Kirchen inzwischen freiheitliche Positionen, oder beides?
zum BeitragPersönliche Anmerkung: freiheitliche Positionen wurden schon immer vertreten. Und nach meiner persönlichen Erfahrung auch nicht als Ausnahme...
Étienne
[Re]: Sehr viele Menschen nehmen Seelsorge bei der Kirche, mehr noch im Glauben in Anspruch. Natürlich gibt es auch Menschen, die dieses Bedürfnis anders stillen oder es nicht benötigen. Ihre Aussage ist so jedoch unzutreffend.
zum BeitragRecht haben sie, dass Kitas etc. größtenteils von Steuern finanziert werden. Müsste also die Trägerschaft bundesweit geändert werden. Durch wen? Durch die Kommunen, durch humanistische, agnostische oder atheistische Träger? Halte ich flächendeckend für unrealistisch. Zur Historie gehört natürlich, dass Krankenhäuser und Ausbildung in der Pflege in Kontinentaleuropa durch kath. Klöster betrieben wurden.
Diskursräume? Mag sein dass sie dies nicht wahrnehmen. Ich kenne sie natürlich nicht, bin mir aufgrund ihres Beitrags sicher, dass sie sich als Atheist verstehen. Nach meiner Erfahrung sind Agnostiker überwiegend in der Lage neben der berechtigten Kritik auch Errungenschaften und die Relevanz der Kirchen zu beschreiben. Atheisten n.m.E. meist nicht. Wie soll etwas gut sein, dass so "dämlich" ist und auf "Lügen" basiert. Es gibt nicht nur die vatikanische Elite. Viele Pfarrer und Pastoren, auch Frauen in diesen Ämtern, leisten sehr viel gute Arbeit bieten Räume. Und natürlich gibt es unzählige Gemeinden mit Disk6rs und Handeln. Nehmen Sie nur nicht wahr.
Ihrem letzten Abschnitt muss ich widersprechen. Sie sollten nicht die Elite der Kirchen mit allen Priestern verwechseln. Im 3. Reich bspw. gab es natürlich auch kirchlichen Widerstand. Richtig ist, dass sich Eliten oft an die Eliten anbiedern. Dies ist jedoch kein rein kirchliches Problem. Gab und gibt es auch bei anderen gesellschaftlichen Gruppen. Viele Kommunisten wurden mit Herzblut Stalinisten und wer nimmt nicht gerne nach der aktiven Karriere Posten ein. Alles zum eigenen Vorteil. Auch die meisten Komministen, die vermutlich hohe Ideale hatten
haben im Reslsozialismus mitgemacht. Halte ich eher für ein menschliches Problem.
Étienne
Die Linke steht für mich und wie es ausschaut für die allermeisten Wähler für permanenten ideologischen Streit sowie wie für nicht haltbare außenpolitische Positionen. Bezüglich sozialer Gerechtigkeit können 18% realistisch sein. Wie die Partei aber alles auf den Kopf und auf Anfang stellen will, sich quasi neu erfinden und dieses Wählerpotential ausschöpfen kann, ist mir rätselhaft. Eine vergleichbare Spaltung einer im Bundestag, wenn auch nur durch Direktmandate, vertretenen Partei sehe ich nur bei der AfD.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich habe nochmal über ihre Aussage dass unsere deutsche Gesellschaft spätestens seit den Römern eine multikulturellen Gesellschaft sei nachgedacht. Ich denke dass ist unter historischen Gesichtspunkten nicht haltbar. Rom scheiterte letztlich an der fehlgeschlagenen Besetzung Germaniens und der nicht erfolgten Integration der im römischen Reich lebenden Germanen. Hinter Trier und Köln von Rom aus gesehen, hielten sich die Barbaren, die Germanen wurden im Gegensatz zu den Kelten nicht unterworfen. Umgekehrt dienten und lebten aber viele Germanen im römischen Reich. Eine wirkliche Integration fand nicht statt. Nach dem Einfall germanischer Stämme ins römische Gallien schlossen sie sich die in Rom lebenden Germanen den Invasoren an und plünderten fortan die römischen Provinzen. Die Geschichte einer gescheiterten Integration. Die im "wilden" Germanien lebenden Stämme übernahmen von den Römern u.a. Latein als Schriftsprache und moderne Militärtechnik, nicht jedoch den Ansatz der Integration anderer Völker.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Selbstverständlich und zum Glück gab es in den letzten Jahrzehnten viele Fortschritte. Die Gesellschaft insgesamt ist meiner Ansicht nach allerdings mittlerweile signifikant gespaltener als früher. Gerade hier könnten und sollten Kirche eine stärkere Rolle spielen.
Wie die Gesellschaft sind auch die Kirchen früher deutlich weniger tolerant gewesen. Die Haltung der Kirchen kann man nicht von gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen trennen. Viele gesellschaftliche Veränderungen wurden auch von progressiven Parteien erst nach und nach akzeptiert und voran getrieben. Oder denken Sie an die progressiven 68er-Männer. Wie gleichberechtigt waren die Frauen da nochmal? Denkt man Säkularisierung zu Ende, verlieren Kirchen zunehmend den Kontakt zur Gesellschaft und umgekehrt. Dann werden sich Kirchen eventuell nicht mehr nach vorne entwickeln können sich ggf. in konservative sektiererische Grüppchen spalten. Die Lücke die die beiden großen Kirchen in Deutschland in sozialen Fragen hinterlassen würden, würde nach meiner festen Überzeugung nicht durch andere Gruppen ersetzt werden.
"Viele ... gegen die Kirchen und das von ihnen geprägte Weltbild erwirkt." Das von den Kirchen geprägte Weltbild ist und war deutlich vielfältiger als ihr Einwand suggeriert. Aktuell kann man sehen dass selbst die katholische Kirche deutlich vielfältiger ist als der Vatikan, der ein oder andere Bischof oder auch antiklerikal eingestellte Zeitgenosse dies sieht/ wünscht.
Ich bevorzuge gegenüber einer fortschreitend säkularisierten Welt eine, in der die Kirchen als wichtiger Faktor an gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen. Sie sehen evtl. nur die negativen Punkte, ich sehe auch Aspekte wie Seelsorge, Soziale Arbeit, Kitas, Diskursräume, Überwindung des Kommunismus in Polen und der DDR, etc..
Die tiefe Prägung Europas durch die Kirchen sehen ich auch insgesamt eher positiv... und zu ihrer Unterstellung, ich habe wirklich nachgedacht und kann ihre Unterstellung nur zurückweisen.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich denke nicht dass es jemals zu einer vereinigten Weltgesellschaft mit gleichen Idealen kommt. Dafür sind Menschen zu unterschiedlich und werden dies auch vermutlich bleiben.Schon die Gründung der vereinigten Staaten von Europa halte ich für unrealistisch. Es ist schwer genug kooperativ nebeneinander zu leben.
Ich denke, dass sich zunehmen Länder und Kontinente, die es sich leisten können, abschotten. Also nur noch begrenzt Menschen einwandern lassen, wenn sie für den Arbeitsmarkt benötigt werden oder bspw. aus humanitären Gründen. In letzterem Fall jedoch nur begrenzt. Politisch gesehen wird eine Öffnung wie z. B. 2015 in Deutschland vermutlich eher zu einem Rechtsruck führen statt zu einer multikulturellen Gesellschaft.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Multikulturalismus verstehe ich in diesem Kontext als politisches Konstrukt, in dem Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln ohne weitgehende Assimilation miteinander zusammenleben. Nach meiner Einschätzung gibt es vielleicht mit der Ausnahme von Singapur kein Land wo dies stattfindet und funktioniert. Das sonst überall vorherrschende Konzept ist das einer nationalen Kultur oder Identität. Wenn es gut läuft, leben unterschiedliche Kulturen gut nebeneinander.
In Polen der Normandie ländlichen Gebieten in Schweden, dem Schwabenland usw. gibt es keine multikulturelle Gesellschaft. Und selbst in Großstädten ist es ein mehr oder weniger distanziertes Nebeneinander. Das zu erhalten ist schwer genug.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Die Theorie vom großen Austausch halte ich für Schwachsinn, wie alle Verschwörungstheorien. Wichtiger wäre es die Bevölkerung zu fragen wie sie die gesellschaftliche Entwicklung wahrnimmt und was sie sich wünscht. Die Mehrheit in Deutschland glaubt nicht an diese abstrusen Theorien. Ob die von ihnen skizzierte Zukunft die Lösung ist? Ich bezweifle dies. Ich kenne Stadtteile mit einem Migrationshintergrund zwischen 50% und 85%. Ich möchte dort niemals leben. Dass sich aus all den vielen Einflüssen zusammen mit Althergebrachten etwas Schönes, Neues entwickelt, ist ein faszinierender Gedanke. Mir fehlt dazu jedoch die Fantasie. Die "Menschen, die lieber in der biodeutschen Geschichte weiterleben würden.", wie sie schreiben, ziehen je nach Geldbeutel und persönlicher Lage bereits in andere Stadtteile oder Vororte oder aufs Land. Meiner Wahrnehmung nach sieht es eher so aus.
zum BeitragEin schwieriges Thema ich weiß nicht wohin wir uns entwickeln. An den Erfolg eines multikulturellen Konzepts glaube ich jedoch nicht. Dazu fehlt mir wie gesagt die Fantasie und das Vertrauen.
Étienne
[Re]: Mit Sanktionen schließt man Menschen, Gruppen oder Staaten von Leistungen, Handlungsspielräumen etc. aus. Sie sollten immer erst nach mehreren erfolglosen anderen Versuchen auf einen gemeinsamen Nenner zukommen eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind und waren die Sanktionen gegen Russland, Südafrika, diverse Sportvereine und eben auch in der Arbeitsmarktpolitik. Allgemein gesprochen halte ich Sanktionen also für ein probates Mittel.
Es geht nicht um "unsympathisch oder faul oder was auch immer die betroffene Person ist.", es geht um wiederholte Verletzung der Regeln. Wenn jeder. Alg-II trotz Verweigerung der Mitarbeit weiter bezieht, ist das unsozial gegenüber allen, die arbeiten, Steuern zahlen und Hartz4 finanzieren. Also auch gegenüber der türkischstämmigen alleinerziehenden Mutter, die 30 Std. in der Woche arbeitet. Zudem geht von der geplanten deutlichen Reduzierung der Sanktionen natürlich die Gefahr aus, dass auch viele Arbeitslose, die bisher an Maßnahmen teilgenommen haben, dies nicht mehr tun. Ich habe selbst oft erlebt, dass diese Menschen anfangs sehr skeptisch sind. Nach einiger Zeit aber die Mitarbeit in einem Maßnahme zu schätzen und zu nutzen wissen. Der erste Impuls wäre aber häufig das Nichthingehen gewesen.
"Recht auf Leben" ist ein schweres moralisches Geschütz. Ehrlich gesagt ist das absolut dramatisierend aufgebauscht. Wie viel Menschen sterben, wenn sie Sanktionen erfahren? Es gibt auch in diesen Fällen Möglichkeiten an Lebensmittel zukommen. Natürlich ist dies nicht schön, in diese Lage kommt man aber nicht weil man ein bisschen was falsch gemacht hat. Kürzungen von 100% der Regelleistungen habe ich bei Teilnehmern sehr selten gesehen. Es gab immer eine sehr lange Vorgeschichte der totalen Verweigerung. Sanktionen gehen dann selbstverständlich auch in einer Demokratie! Wenn man sich total verweigert, kann man nicht nach der Gesellschaft rufen. In der Praxis kommen Sanktionen, nicht nur in der Coronazeit, selten vor.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Liebe Frau Flieder, was keiner braucht kann keiner bitte selber entscheiden und nicht Frau Flieder. Für Sie mag die Kirche (welche eigentlich, katholisch, evangelisch...?) aus Märchenerzählern bestehen. Es ist ihr gutes Recht das so zu sehen andere Menschen, auch viele selbstbewusste Frauen sehen dass anders. Die im Artikel angesprochenen Diskursräumen werden nach meiner Einschätzung nicht von säkularen Gruppen oder Institutionen geschaffen. Auch ich halte Kirchen in dieser Frage für unerlässlich. Die fortschreitende Säkularisierung der Bundesrepublik führte jedenfalls bisher nicht zu einer besseren Gesellschaft.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Der Begriff 1-Euro-Job ist falsch, die Maßnahme nennt sich Arbeitsgelegenheit (AGH), man bekommt für jede geleistete Arbeitstunde 1,80€. Eine AGH-Maßnahme dauert regulär 6 Monate. Maximal können 3 Jahre in 5 Kalenderjahren absolviert werden. Nach meiner Erfahrung kam und kommt die Maßnahme bei den arbeitslosen Alg-II-Hilfeempfängern, die sie absolviert haben, überwiegend gut an. Eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt findet jedoch überwiegend nicht statt. Dies ist allerdings logisch und das Ziel der Vollbeschäftigung vollkommen unrealistisch.
zum BeitragBezüglich der Qualifikation, dass die Menschen nicht in Arbeitsfeldern die ihrer Qualifikation entsprechen eingesetzt werden. Das ist ein falscher Mythos. Die wenigsten Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, haben einen Beruf gelernt und lange in diesem gearbeitet. In den letzten Jahren ist dieser Anteil nach meiner Einschätzung fallend. Recht viele haben keinen Beruf gelernt und viele der Menschen mit Ausbildung keine oder nur rudimentäre Berufserfahrungnach der Ausbildung. Und das große Reizthema Sanktionen? In der Praxis wird selten sanktioniert. Das Thema wird aus rein politischen Gründen hochgepusht. Ich habe deutlich mehr Alg-II-Hilfeempfänger kennengelernt, die keinerlei realistische Motivation zur beruflichen Integration hatten als JobCenter-Kunden, die eine nicht nachvollziehbare Sanktion bekommen haben. Und by the war, ich habe gegenüber meinem Arbeitgeber auch gewisse Dinge einzuhalten. Halte ich nicht daran erfahre ich Sanktionen. Sicher, es gibt viele richtige Argumente gegenüber Herren und Damen wie Herrn Hartz, etc., aber auch in dieser Frage ist Whataboutism fehl am Platz. Zur ehrlichen Diskussion um Hartz4 gehört meiner Ansicht nach, dass nicht mehr in Schwarz-Weiß gedacht wird. Arbeitslose sind weder alle Opfer noch alle faul. Sanktionen sind ein selten eingesetztes und zumeist adäquates Mittel.
Étienne
[Re]: Demokratie als erste linke Utopie ist diskutabel. Genauso, ob die französische Revolution ein gelungenes Experiment gewesen ist. Robespierre wat als großer Moralist für den großen Terror verantwortlich, soll sich aber besonders für das Wort Brüderlichkeit eingesetzt haben. Was ist links? Sicher einem Wandel ausgesetzt. Heutige Burschenschaftler hätten 1848 als links und progressiv gegolten.
Utopien, auch linke, sind sicher wichtig für gesellschaftliche Prozesse. Ich halte jedoch Theorien, die in eine Art kommunistische oder eben in diesem Sinn sozialistische Gesellschaft münden mittlerweile für vollkommen unrealistisch. Die bestmögliche soziale Variante wäre wohl ein Staat der irgendwo zwischen den Sozialdemokratien Skandinaviens sowie der Bundesrepublik der (jeweils) 70er Jahre. Allerdings führten wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren dazu, dass keines dieser Länder heute so aufgestellt ist wie vor rund fünfzig Jahren.
Zurück zum ursprünglichen Artikel, viele Menschen könnten sich auch mit wenig Geld gesünder und ausgewogener ernähren. Sicher nicht jeden Tag nur mit Bio. Dazu müssten die Regelsätze massiv erhöht werden, nachfolgend die Gehälter der Geringverdiener, nachfolgend usw.. Dies ist jedoch total unrealistisch, dafür wird es keine gesellschaftliche Mehrheit geben. Sie haben recht, bisher konnte niemand eine vernünftige Antwort auf diese Frsge geben. Ich denke es gibt keine.
Und, bei dem Punkt bleibe ich, auch 300 oder 500 € mehr würden nach meiner Einschätzung nicht zu einer Veränderung der Ernährung bei diesen Menschen führen.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Aktuell lese ich wieder mehr in diesem Forum. Ich habe mir auch einige Beiträge von Herrn Fissner durchgelesen. Reaktionär?? Liebe Flour Säure, wie sagte John McEnroe so schön "...you cannot be serious!" Eigentlich kann man zu solch eineg Einschätzung nurkommen, wenn man linksradikal ist, bspw. Wähler der DKP oder MLPD. Damit will ich nicht gesagt haben dass Sie dies sind. Nachvollziehbar ist Ihr Vorwurf jedoch in keinster Weise.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Die neue Bundesregierung könnte allen Besitz zusammenzählen, durch die Zahl der hier lebenden Bürger teilen und dann den Besitz verteilen. Dann hätten alle zumindest die gleichen finanziellen Möglichkeiten. Das wäre gerecht? Es spielt keine Rolle, was man unternimmt? (Ja ich weiß, das das Erben ein heikles Thema ist. Ich werde vermutlich wenig bis nichts erben). Besitz kommt nicht nur durch Erben zustande. Es hängt natürlich auchvom eigenen Engagement ab. Verteilung mit der Gießkanne? Dies wäre für mich nicht gerecht.
Wünschenswert wäre es, wenn alle Menschen mit den gleichen Aufstiegschancen auf die Welt kämen. Ein solches Land gab es nie und wird es auch nicht geben, eine Art kommunistische Utopie. Dies ist unrealistisch, dies kann man bedauern, ändert jedoch nichts. Ich habe in mehrfacher Hinsicht Glück, dass ich nicht in Bangladesh geboren wurde. Jmd. anderer als ich könnte an meiner Stelle die Tatsache, dass die Eltern keine millionenschweren Industriellen sind, als Pech empfinden.
Zu Ihren Beispielen, ich will hier nicht haarklein alles berechnen. Wenn ich den Anteil, den Alg II monatlich dafür vorsieht, hochrechne auf meine Familie, dann geben wir mehr aus. Das ist bei 2 Berufstätigen auch drin. Luxus könnte vermieden werden, bspw. Alkohol. Ich habe auch schon von wenig Geld gelebt, sowohl während des Zivildienstes, Studiums als auch zu berufstätigen Zeiten. Recht haben Sie sicher, dass reine Bio-Nahrung vermutlich nicht erschwinglich ist. Ich denke auch nicht, dass man sicher Bio ernähren muss oder soll.
Was mich interessiert, wenn ich Ihre Beiträge lese, viel Kritik eigentlich nur Kritik an den bestehenden Verhältnissen. Wie stellen sie Sich den unser Land vor? Wie könnten realistisch alle Menschen genug Geld für gesunde Nahrung zur Verfügung haben und sich auch gesund ernähren. Wie sollte dies finanziert werden? Systemwechsel? Durch Wahlen oder Revolution? Oder Einsicht bei allen Bürgern, egal welcher Herkunft oder Prägung?
zum BeitragÉtienne
[Re]: Mein Punkt war, dass es auch mit wenig Geld möglich ist, sich gesünder zu ernähren als dies viele Menschen tun. Hier fehlt es oft an Kenntnissen, Struktur und auch Motivation. Auch bezogen auf das grundsätzliche Konsumverhalten. Dies meine ich nicht abwertend, sondern es entspricht meinen langjährigen beruflichen Erfahrungen. Mir geht es nicht um Bio, vegan, etc., sondern um grundsätzlich gesündere Nahrung,von der man auch satt wird.
Wir als Familue mit zwei Berufstätigen sparen auch bei vielen Dingen, um uns andere Dingen leisten zu können die sonst nicht drin wären. Das ist aber sicher normal. So meinte ich das mit dem Sparen. Lso kein Widerspruch, denn nur sehr wenige Menschen können sich leisten, nicht auf die Preise zu schauen.
Mit Dogmatismus nehme ich Bezug auf den Begriff "Zwangsmaßnahme ". Der Begriff drückt eine Haltung aus, die ich nicht teile der meine berufliche Erfahrung, auch der Austausch mit Menschen, die Maßnahmen absolvieren, nicht entspricht. Dier überwiegende Anteil der Maßnahme-Teilnehmer empfand/empfindet die jeweilige Maßnahme als Gewinn und Unterstützung. So meine Erfahrung aus 25 Jahren Sozialarbeit.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ja ja, Pulver verschossen...guter Gag...das passt dann wieder ins Bild der eigenen Meinungshoheit...Zwangsmaßnahme der Arge, da ist doch schon alles klar, bezüglich ideologisch zementiert. Anderes Beispiel: mit einem sogenannten "Querdenker" ist es auch sinnlos übers Impfen zu reden. Dennoch ein kleiner Versuch, die Hoffnung, wissen Sie ja...Wenn man nicht von einem Staat ausgeht, in dem alle die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung haben, eine völlig unrealistische und ungerechte Idee, würden sich sofort Unterschiede bezüglich des Kosumverhaltens, der Eigenverantwortung und so weiter ergeben. Dies führt sachlich nicht zu einer gerechten Welt ohne Unterschiede.
zum BeitragWer bei uns weniger Geld zum besitzt, verfügt logischerweise über weniger Möglichkeiten es auszugeben, bspw. für Nahrung. Der Artikel soll zeigen, dass es dennoch möglich ist, sich gesünder zu ernähren, als dies viele Bürger mit wenig Geld tun. Was in der Praxis häufig fehlt ist die Kenntnis des Zubereitens von Speisen und auch der Wille zum Kochen. Es muss aber nicht überwiegend Nahrung sein, die man nur erwärmen muss. 300 € mehr im Monat würden nach meinet Einschätzung nicht dazu führen, dass das Essverhalten gesünder wird. Dies können eher Angebote in Maßnahmen sein. Nach meiner Erfahrung führte dies eher zur Veränderung als mehr Geld aus der Gießkanne. Bei Frauen häufiger als bei Männern. Was ist gesunde Ernährung? Ich gehe nicht davon aus, dass wir alle nur Bio, vegetarisch, vegan, etc. essen. Mache ich auch nicht. Es wäre schon gesünder, mehr Gemüse, weniger zubereitetes Essen, weniger Zucker usw. zu konsumieren. Diese Möglichkeiten haben die meisten Menschen. Aber natürlich gibt es Menschen, die wenig Zeit und Geld haben, 3 Kinder alleinerziehend. Dann muss schnell etwas warm gemacht werden. Dafür gibt es aber keine staatliche Maßnahme, die ausgewogen und realistisch unterstützt.
Étienne
[Re]: Leider offenbart ihre Antwort, dass ihre Haltung dogmatisch zementiert ist. Eine Diskussion erübrigt sich da wahrscheinlich. Nur noch eine kleine Anmerkung, auch Normalverdiener können/müssen diszipliniert einkaufen. Eigene Erfahrung.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Höhere Regelsätze sind sicherlich diskutabel. Ich bezweifle jedoch, dass mehr Geld bei den dann finanziell besser ausgestatteten Bürgern zu gesünderer Ernährung führt. Dies erwarte ich gestützt auf meine beruflichen Erfahrungen nur in Einzelfällen.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Alle Menschen, die Vollzeit arbeiten sind zeitlich eingeschränkt. Dies betrifft nicht nur Geringverdiener. Dann muss man sicherlich gut organisiert und diszipliniert sei, um gut und preiswert einzukaufen. Es ist jedoch grundsätzlich möglich und es stimmt nicht, dass sich Menschen mit geringen finanziellen Mitteln nur ungesund ernähren müssen. Ich arbeite seit vielen Jahren mit Arbeitslosen. Da gibt es viel Zeit, teilweise geringe Kochkenntnisse und nicht selten wenig Lust zum Kochen. Für die Verbesserung der Kochkenntnisse gibt es in verschiedenen Maßnahmen Förderungsmöglichkeiten. Interesse und Lust können auch gefördert werden, müssen jedoch überwiegend von den Betroffenen selber kommen.
zum BeitragAlso, geringere finanzielle Möglichkeiten sind ein Hemmniss für gesündere Ernährung. Mit größerer Eigenverantwortung ist dies jedoch möglich. So meine berufliche Erfahrung.
Étienne
[Re]: Ich denke dass für die Akzeptanz von Zuwanderung immer deren Größenordnung eine Rolle spielt. Daneben sind auch noch die kulturelle Nähe oder Distanz zu erwähnen, und dies weltweit. Es wäre naiv, dies auszublenden.
zum BeitragÉtienne
Nach rund anderthalb Jahren Pandemie gibt es meiner Ansicht nach außer bei Menschen mit gesundheitlichen Gründen keinerlei Grund mehr, sich nicht impfen zu lassen. In diversen Städten gab und gibt es Impfbusse, speziell in Vierteln mit geringer Impfquote und hoher Inzidenz. Ich habe mit vielen Menschen, für die ich beruflich verantwortlich bin, mehrfach gesprochen und versucht Argumente auszutauschen. Deutlich häufiger ohne Erfolg einer nachfolgenden Impfung. (In den letzten Tagen gibt es hier eine kleine Bewegung) Ich gehe weiter respektvoll mit diesen Menschen um, habe aber in allen Fällen ohne ges. Einschränkungen kein Verständnis für das Nichtannehmen des Impfangebots.
Eine Impfpflicht unterstütze ich, sie wird aber seitens der Politik wohl nicht kommen. Dann gibt es noch Möglichkeiten diese Gruppe zu sanktionieren, Einschränkungen der Freizeitmöglichkeiten, Verlust des Arbeitsplatzes, Lohnausfall, etc.. Keine schönen Aussichten, wahrscheinlich aber ohne Impfpflicht unumgänglich. Wobei der Verlust des Arbeitsplatzes in Krankenhäusern oder auch Altenheimen den Druck aufs dort weiter arbeitende geimpfte Personal erhöht.
Grundsätzlich ist der politische Diskurs richtig und wichtig. Bezüglich der Pandemie ist der Bogen für mich mittlerweile aber nach anderthalb Jahren überspannt. Die 4. Welle kann man nur noch durch Minimierung der Kontakte abschwächen. Benötigen wir jedoch noch eine 5. oder 6. Welle, einen weiteren Coronaherbstwinter...?
zum BeitragÉtienne
[Re]: Dies ist eine exakte marxistisch-leninistische Haltung, natürlich blanker Irrsinn. Und Guevara war durchaus eine beeindruckende Gestalt, nicht nur für den jüngeren Biermann. Aber wie sagt man so schön, der Lack ist ab.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ja, vermutlich wäre es menschenfreundlich. Das wäre aber auch ein vollständiger Rückzug der Kommunistischen Partei, lange genug Zeit hatten sie ja, ihre Ideologie auszuprobieren.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Das Embargo machte aus politischer Sicht beim Kampf der Systeme lange Zeit Sinn, wen man auf der westlichen Seite stand. Spätetens beim Ende der UdSSR , eigentlich schon vorher, hätte man das lassen können. Wirtschaftlich gab es schon lange keinen Grund mehr für das Embargo. Wandel durch Annäherung hätten den USA besser gestanden, war aus innenpolitischen Gründen jedoch nicht möglich. Vom sozialistischen Kuba wird letztlich höchstens die Ikone Che bleiben und dies auch nur, weil sein früher Tod ihn ewig ikonisch konserviert hält undgnädig den Mantel des Schweigens über sein Scheitern als Minister und nach Kuba auch als Revolutionär hüllt.
zum BeitragÉtienne
Es ist auf den ersten Blick erstaunlich, dass es heute immer noch Leute gibt, welche die Fahne des sozialistischen Kuba hochhalten. Wo doch offensichtlich ist, dass dieses System abgewirtschaftet hat und am Ende ist. Das unsinnige US-Embargo dient dabei als antiimperialistisches Alibi für allerlei Engpässe und Defizite. Was einst, zumindest von den meisten Revolutionären, mit guten Absichten begann, endete schon vor längerer Zeit in einer restriktiven Sackgasse, zudem wirtschaftlich total erfolglos. Das sogenannte sozialistische Kuba hat keine Zukunft, auch wenn es sich noch eine Weile mit Gewalt halten sollte. Ein ähnliches Beispiel bietet Ortegas Nicaragua, einst für viele eine Hoffnung. Wie viele Tassen des damals nicht besonders leckeren Kaffees hat man getrunken, weil es ein gerechter Kaffee war. Ein Unrechtsstaat bleibt ein Unrechtsstaat, auch wenn als Staatsdoktrin die Minderung des Leids der proletarischen Massen gepredigt wird. Wobei es sich mittlerweile eher um inhaltsleere Propaganda handelt. Wenn es für die Menschen auf Kuba oder in Nicaragua nicht so traurig wäre, könnte man herzlich über den beinah entwaffnenden Mangel an Hellsichtigkeit mancher Fans, das Wort Linker möchte ich nicht benutzen, lachen, die diesen Ländern immer noch die romantische Stange halten.
zum BeitragÉtienne
[Re]: @Andreas J
zum BeitragUngebremste Zuwanderung von Menschen aus einem kulturellen sehr anders geprägten Teil det Welt als Evolutionsgewinn? Eine sehr fatale Fehleinschätzung.
Étienne
[Re]: Und die Menschen, die der belarussische Diktator aus sehr eindeutigen Gründen in due EU schleusen will, lösen unsere Arbeitsmarktprobleme? So wie 2015? Aus beruflicher Erfahrung kann ich dies nur als Fehleinschätzung bezeichnen.
Des Weiteren gibt es auch Einschätzungen bezüglich der Notwengigkeit von Arbeitskräften, die aufgrund von fortschreitender Digitalisierung, Automatisierung und Verschiebung bestimmter Berufsfelder in anderen Länder genau zum entgegengesetzten Ergebnus kommen. Eine Herausforderung wäre dann, die Menschen ohne Arbeit sinnvoll beschäftigen zu können.
zum BeitragÉtienne
Charlie Watts war ein wunderbarer, sparsamer und groovender Schlagzeuger, anders im Stil als Ringo Starr, für seine Band aber aus vielerlei Gründen genau so wichtig. RIP Charlie Watts.
Der letzte Abschnitt des Artikels ist blanker Unfug. Die Stones sind schlichtweg immer noch gute Live- Musiker. Was die Autorin mit Parodie meint gehört bei den Stones schon seit den 70ern zur Show, ist also Programm, nicht krakeelende Parodie.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Sie haben meiner Ansicht nach völlig recht, auch in Bezug auf Marx. Ein BGE wäre nicht zu finanzieren, zudem werden die meisten "Werktätigen" die ohne Lohnarbeit nicht freiwillig finanzieren wollen. Und dieser Anteil dürfte steigen. Wären die Menschen so wie es dieses Modell und auch Marx voraussetzen, hätte auch der "wissenschaftliche" Kommunismus funktionieren können. Wir wissen, wie das ausging (und ausgehen musste).
zum BeitragÉtienne
[Re]: Sie irren, es ist nicht nur "eine hübsche Alliteration".
zum BeitragBezüglich der Deutungshoheit scheint dies eher für Sie ein Thema zu sein, schließlich verorten Sie Frau Wagenknecht rechts, was natürlich blanker Unfug ist.
Étienne
[Re]: Dies zeigt keine derbe Gesinnung, sondern entspricht schlicht gesellschaftlicher Realität. Nach ihrer Sichtweise sind Lobbyismus und Waffen grundsätzlich negativ, ein bedingungsloses Grundeinkommen grundsätzlich positiv. Dies halte ich für total naiv, vollkommen an der Realität vorbei und nicht durchdacht. Wer glaubt, Kriminalität wäre in weiten Teilen zu vermeiden, wenn die Menschen ihr Auskommen haben, glaubt vermutlich an den glücklichen Zustand das Urkommunismus. Damit erübrigt sich dann jede Diskussion. Was soll man schon gegen irrationale Theorien einwenden, wenn es keinerlei Bezug zur Praxis, zur Lebensrealität gibt.
Und ihre Haltung zum Cannabisverbot halte ich auch für vollkommen falsch. Wer Cannabis konsumiert sucht ausschließlich den Rausch. Alkoholkonsum muss nicht zwangsläufig dazu führen. Zudem gibt es in Europa kulturelle Gründe für die Herstellung von Bier, Wein usw.. Alkoholmissbrauch ist ein Problem, welches aber nicht durch Freigabe bisher illegaler Drogen gelöst wird. Zudem hat man bei Cannabismengen für den Eigenkonsum kaum noch etwas zu befürchten. Mittlerweile kiffen Jugendliche bereits morgens öffentlich im Park, ohne juristische Konsequenzen. Nach Ihrer Logik hätte die Polizei noch mehr Zeit gegen kapitalistische Lobbyisten und korrupte Politiker vorzugehen wenn man mit dem selben Argument wie bei Cannabis auch sämtliche Opiate, LSD und anderen noch illegalen Drogen legalisieren würde. Ich möchte in einer solchen Welt nicht leben.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Nur gut dass Sie Ahnung von Wirtschaft haben und genau wissen, dass das theoretische Konstrukt BGE funktioniert. So wie der Kommunismus, wo bspw. niemand mehr für den ÖPNV zahlen muss (sollte laut Genosse Nikita Chruschtschow in der UdSSR 1980 der Fall sein). Besonders unangenehme Arbeiten werden dann viele Menschen gerne übernehmen, da man dann ja auch sehr gut entlohnt wird. Der Staat schwimmt im Geld, Milch und Honig fließen nicht in der Bibel sondern in dem Land, wo kluge Menschen mit Ahnung von Wirtschaft sich toll engagieren. Geld ist ja genug da, alle machen begeistert mit, es gibt auch keine verstärkte Einwanderung. Und falls doch, Anreiz und so, die Einwanderer bringen sich auch toll und wertschöpfend ein. Kaum jmd. wird untätig, Geld ohne Verpflichtung führt automatisch bei allen zu mehr Verantwortung und Willen zur Beschäftigung. Es ist auch total in Ordnung dass der reiche Manager das Geld bekommt, wie der ungelernte Arbeitslose ohne Schulabschluss. Es geht ja nicht um Bedürfnis oder Fairness.
Eigentlich ein bisschen verwunderlich dass es diesen Staat , diese Welt noch nicht gibt. Und da kommen dann bspw. Sie ins Spiel, Menschen mit Plan...
...ich sollte dringend nochmal das Märchen vom Sternentaler lesen.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich kenne Akademiker, zumeist aus dem sozialen Bereich, die über die Agentur einen Arbeitsplatz bekommen haben. Auch bei mir selbst war dies über Umwege vor langer Zeit der Fall.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Was soll das sein, linkes Milieu? Die Menschen bei der Agentur oder beim Jobcenter sind kein linkes Milieu. Die potentiellen Grünen-Wähler links? Das halte ich für total naiv. Vielleicht gibt es noch eine sich leider verkleinerte Zahl von Sozialdemokraten alter Schule und alten Gewerkschaftern. Das klassische linke Milieu. Doch die Welt hat sich verändert.
Leider ist es auch naiv zu glauben, dass sich soziale Gerechtigkeit und Antidiskriminierung, so wie sie aktuell dargestellt werden, nicht gegenüberstehen. Eine erfolgreiche linke Massenvewegung, die sich für alle Unterdrückten dieser Welt einsetzt und diese zusammenführt ist eine absolute Illusion. In der Praxis konkurrieren Alg-II-Hilfeempfänger und Flüchtlinge eben doch um viele Ressourcen. Da hilft auch keine Reichensteuer.
zum BeitragNoch ein Punkt. Der bedauerliche Niedergang der SPD hat letztlich auch viel mit dem Erfolg sozialdemokratischer Politik zu tun. Für wen steht die Partei, für Arbeitslose, Flüchtlinge, Akademiker aus dem Arbeitermilieu, Handwerker, Lehrer etc.. Das alles zu verbinden ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.
Étienne
Da sich sämtliche Teilnehmer des Experiments freiwillig um die Teilnahme beworben haben, ist es fraglich welche sinnvolle Erkenntnis dies bringen soll. Die Menschen aus der "Mitte der Gesellschaft" werden auch bei fortschreitender Digitalisierung und Automatisierung eine sinnvolle Beschäftigung oder Arbeit gegen Bezahlung finden und ihren Alltag strukturieren. Und wer sich freiwillig meldet, möchte evtl. ausprobieren, wohin der Weg geht, ist also eher aktiv.
Ich mache mir eher Gedanken um die Menschen, die unterhalb dieser variablen Mitte existieren die jetzt schon vom Arbeitsmarkt weit entfernt sind oder nur Chancen auf schlecht bezahlte Jobs haben. Die jetzt schon häufig nur die"Stütze" haben und aus mehreren Gründen da nicht rauskommen. Und es bleibt natürlich die Frage der Finanzierbarkeit. Sind die Leute mit Einkommen bereit die andern ohne Lohnarbeit bedingungslos zu finanzieren? Ich bin da skeptisch.
zum BeitragZweifellos wird der persönliche Konsum den meisten wichtiger sein, als vielen anderen soziale Teilhabe zu ermöglichen.
Étienne
[Re]: Wer denkt, irgendwer in der Bundesregierung sei genau so rechts, wir Herr Maaßen, steht für mich eindeutig linksdraußen. Wenn jeder, der nicht für nahezu unbegrenzte Zuwanderung eintritt oder 2015 für einen Fehler hält, nach ihrer Meinung rechts ist, dann wären wir ein sehr rechtes Land. Nicht nur wir in Deutschland, überhaupt ganz Europa und in letzter Konsequenz nahezu jedes Land der Welt. Wobei manche Länder gar nicht in der Lage sind, ihre Grenzen adäquat zu schützen. Mit ihrer Äußerung relativieren sie nur Herrn Maßen.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Um zu ihrer Meinung zu gelangen bedarf es signifikant weniger als die berühmte einsame Insel. Dann erkennt man leider auch nicht die völlig unterschiedlichen Beweggründe von SW und AfD. Vermutlich war dann Helmut Schmidt auch ein Nazi, da er gegen die EU-Mitgliedschaft der Türkei war, wie die NPD. Ihre Haltung finde ich ideologidch sehr, sehr eingeschränkt, sprich dogmatisch.
zum BeitragÉtienne
"Der Mann hat Menschen bedroht und Autos beschädigt, aber er hat niemanden verletzt."
Ich stelle mir vor, die Polizei hätte auf verschiedene Weise versucht zu deeskalieren und wäre nicht erfolgreich gewesen. Es soll ja schon gelegentlich vorgekommen sein, dass jemand seinen muslimischen Gott preist und sich sicher ist, auf dem richtigen Weg zu sein und danach Ungläubige umbringt. Wir waren mal Charlie Hebdo. Wie viel Schaden soll denn passieren, wie viele Verletzte oder Tote?
zum BeitragÉtienne
[Re]: Der größte Teil der Grünen-Wähler interessiert sich nicht wirklich für die Probleme von Hartz-4-Empfängern oder bspw. Migranten. Sobald es etwas kostet, kommen andere Prioritäten zum Vorschein. Spätestens, wenn bspw. deutlich wird, dass eine Reichensteuer nur für die Superreichen nicht genügen wird, um all die vielfältigen Aufgaben anzugehen, wird sich die Zustimmung zu vielen Projekten via Kreuz bei den Grünen, erledigen. Das ist absolut verständlich, aber eben nicht besonders solidarisch. Das neue Parteiprigramm ist auch herrlich offen, anschlussfähig und mit Finanzierungsvorbehalt ausgestattet. Ein Programm zum Durchrechnen wird es aus guten Gründen nicht mehr geben.
zum BeitragInteressant und entlarven ist, dass sie Pauschalisierungen als ziemliche Frechheit beurteilen, SW aber mal eben ein Feindbild zum Abarbeiten unterstellen. Man kann darüber streiten, ob Begrifff wie links oder rechts noch so viel Sinn ergeben, wie zu Zeiten der Ostverträge, aber so wie SW links definiert, sind die Grünen nicht links. Das hat aber nichts mit Feinbild zu tun sondern mit ihrem Standpunkt. Den kann man ablehnen oder ihm zustimmen. Mit Frechheit hat es auch nichts zu tun.
Étienne
[Re]: Der Vorwurf, SW sei eine Populistin im negativen Sinn, so meinen Sie es ja... (SOLLTE ES HEIßEN)
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich habe nichts von "Verachtung " geschrieben. Es ist mir also ein Rätsel, was sie als Frechheit empfinden.
Bezüglich des recht heterogenen Lebensstils ist es meist so, wie von mir beschrieben. Wer beruflich erfolgreich ist, Familie hat, konzentriert sich recht bald auf seine Interessen. Die haben meist wenig mit Alg II oder Migrationspoltik zu tun. Menschen leben zumeist in ihrer Lebenswelt/Blase. Dies ist auch nachvollziehbar.
zum BeitragIch kenne viele Menschen, die politisch rotgrün zu verorten sind, sich weitestgehend links fühlen. Letztlich ist jedoch in aller Regel die Besitzstandwahrung oder gar die Steigerung des Vermögens wichtiger als anderen Menschen soziale Teilhabe zu ermöglichen. Daher wird hier auch überwiegend grün und keiner der beiden Rottöne gewählt. Durch meine Arbeit kenne ich auch viele, die soziale Probleme haben. Auch diese Menschen haben so gut wie keinen Kontakt zu denen, die sich als links empfinden und über Diversität oder Aufnahme von Flüchtlingen sprechen. Diskussionen über linke Identität, gendergerechte Sprache etc. gehen am Leben dieser Menschen vollkommen vorbei. Die Gentrifizierung werkelt auch fleißig mit.
Ich stimme Sahra Wagenknecht nicht grundsätzlich in ihren politischen Überzeugungen zu, ich bezeichne mich auch nicht (mehr) als links, aber ihre im Interview genannten Punkte sind stimmig und treffen zu. "Die Linke", ganz allgemein, verliert sich in unzähligen Themen, ohne die notwendige Fokussierung und Zielorientierung. Dabei werden die hier lebenden ökonomische benachteiligten schlicht vergessen.
Der Vorwurf, SW sei eine Populistin im negativen Sinn, so meinerseits es ja, ist genau so unsinnig, wie ihr Rassismus vorzuwerfen.
Étienne
[Re]: Vertrieben werden eher potentielle Wähler. Mein "Konglomerat von Behauptungen", wie sie schreiben, ergibt sich aus meinen langjährigen Berufserfahrungen im sozialen Bereich sowie der Lebenserfahrung mit Menschen aus dem "eher grünen" Milieu. Dazwischen liegen Welten. Ihren Vorwurf "Vorurteil" weise ich ganz entschieden zurück.
zum BeitragÉtienne
Sahra Wagenknecht hat m. A. nach mit ihren Aussagen im Interview recht. Letztlich sind Lifestyle-Linke wie viele Grüne auch längst nicht mehr links. Das Klientel noch weniger als die Partei. Man will vor allem selber gut leben. War man als junger Mensch noch radikal links, so löst sich dies zumeist mit zunehmendem Alter, Beruf und Familie immer mehr in eine linksfühlende Bürgerlichkeit auf. Sozial ist man vor allem, wenn es nicht allzu viel kostet. Berührungspunkte zu sozial schlecht dastehenden Menschen gibt es nur bedingt. Die Interessen gehen sehr weit auseinander. Und dies ist auch keine Ächtung, sondern eine Analyse.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Dafür kann man aber sicher nicht Frau Wagenknecht verantwortlich machen. Meiner Ansicht nach hat sie recht mit ihren Aussagen über die Lifestyle-Linken.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Tja, dann schreiben wir wohl aneinander vorbei.
zum BeitragKlima und Umwelt sind die grünen Kernthemen, hier spricht man ihnen eine hohe Kompetenz zu.
Mich kümmert es auch nicht, wenn die Linke bei 7% verharrt. Aber eigentlich wäre jetzt genau ihre Zeit, soziale Unsicherheiten, die soziale Schere, etc.
Diskriminierung ist sicher ein wichtiges Thema. Die aktuellen Debatten bspw. um LGB..., das soundsovielte Geschlecht nehmen jedoch nicht nur in meinen Augen einen zu großen Rahmen ein. An der Mehrzahl der Menschen geht das vorbei. Themen sollten bei Parteien nach Relevanz gewichtet werden. So wie ich Wagenknecht verstehe, möchte sie die öffentlich wahrnehmbare Gewichtung bei ihrer Partei sowie bei einigen "Linken" korrigieren.
Étienne
[Re]: Nein. Das habe ich nicht geschrieben.
Warum sind denn Ihrer Meinung nach die Grünen deutlich beliebter als die Linke? Wie sähe Ihr Plan für eine Linke mit breiter Zustimmung aus?
zum BeitragÉtienne
Ob man den doch stark mit der von Buren regierten Republik Südafrika verbundenen Begriff Apartheid auch für den Umgang des Staates Israel mit den Palästinensern verwenden kann ist sicher diskutabel. Man findet sowohl Pro als auch Contra. Ein signifikanter Unterschied ist m.E. jedoch der klare Rassismus im Fall Südafrika. Israel sieht sich hingegen von lauter arabischen muslimischen Staaten umgeben, die mehrheitlich das Existenzrecht Israels sowie der Juden vor Ort nicht anerkennen. Der ANC wollte Gleichberechtigung für die nichtweißen Menschen in Südafrika. Wenn alle Nachbarn Israels samt Bevölkerung den Staat Israel anerkennen würden, läge der Ball im israelischen Feld. Dann müsste Israel definitiv seine Politik überdenken. Mir fehlt die Fantasie, dass dies in naher oder mittlerer Zukunft geschehen wird. Meiner Meinung nach hat Israel gute und richtige Gründe vorsichtig zu sein und restriktive Politik zu betreiben. Dies schließt in der Praxis Ungerechtigkeiten leider, und dies meine ich nicht ironisch, nicht aus. Wer der Meinung ist, dass der Begriff Apartheid (übrigens ein Wort aus der Sprache der Buren, Afrikaans) hier passt, sollte sich zumindest damit beschäftigen, ob die Gründe für die jeweilige Politik nicht sehr unterschiedlich sind und eventuell auch berechtigt sein können.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Warum sind denn Ihrer Meinung nach die Grünen deutlich beliebter als die Linke? Wie sähe Ihr Plan für eine Linke mit breiter Zustimmung aus?
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich habe mich eventuell unklar ausgedrückt. Die Grünen sind nach meinem Eindruck gemessen an den Vorstellungen u.a. vieler Kommentatoren hier keine linke Partei. Sie sind aktuell in Umfragen u. a. sehr beliebt, weil sie bürgerlich sehr anschlussfähig sind. Klar haben die Grünen zu vielen Randthemen zumindest theoretisch eine klare eher linke Haltung. Wegen dieser Themen wird Frau Baerbock sicher keine Koalition mit der Union scheitern lassen. Die Basis, auch der größte Teil der jungen und gar nicht mehr so linken Mitglieder wird dies hinnehmen. Knackpunkt könnte sein, wenn es noch einmal zu einer Situation wie 2015 kommt.
zum BeitragDie Linke ist aus meiner Sicht aus verschiedenen Gründen nicht erfolgreich. Immer noch im Osten stärker verankert, die DDR wird von sehr vielen Mitgliedern nicht als Unrechtsstaat bezeichnet, nach wie vor spielen kommunistische oder sozialistische Ideen eine große Rolle, bis auf zwangsweise Umverteilung von oben (ein dehnbarer Begriff) nach unten (auch dehnbar) fällt ihnen nicht viel ein, wenn es um Finanzierung und finanzieller Teilhaber geht. Sozialneid ist da auch immer sichtbar. Gegen Rassismus sind auch die Union und die FDP. Wenn man jedoch die von Ihnen genannten "Minderheitenthemen" deutlich überbetont spricht man die Mehrheit nicht an. Erst kommt immer noch das Fressen, dann die Moral, frei gesagt. In gewissen "linken" Kreisen sind dieser Themen aktuell sehr präsent, Zeitgeist eben. An der Realität der vielschichtigen Mehrheitsgesellschaft geht dies total vorbei.
Wenn Sie jetzt eine Partei gründen und plakatieren ausschließlich/mehrheitlich die genannten ""Minderheitenthemen" (Problematisierung toxischer Maennlichkeit? Gesellschaftliche Teilhabe von Minderheiten? Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung?)", damit holen sie bei einer Bundestagswahl weder 5% noch einen Blumentopf.
Étienne
[Re]: Das habe ich so nicht geschrieben. Zudem wäre nach ihrer Logik vermutlich dann ja auch ein FDPler, der linke Identitätspolitik kritisiert rechtsaußen. Wolfgang Thierse und Sahra Wagenknecht auch. So kann man nur denken, wenn man linksaußen ist. Das ist auch nicht besser als rechtsaußen.
zum BeitragMietpreise, Mindestlohn etc. sind auch Themen. Die reale Welt sind allerdings auch Arbeitsplätze bei RWE, die komplexen Probleme mit Zuwanderung, wer bezahlt das Bürgergeld, ist eine Reichensteuer wirklich immer gerecht, benötigen wir eine Bundeswehr etc.. Nicht alles, was die "Linken"ansprechen betrifft die Mehrheit. Die Linke (Partei) hat jedenfalls von allen Bundestagsparteien die geringste Zustimmung. Das neue Programm der Grünen ist hingegen sehr anschlussfähig.
Und gestatten sie mir noch eine Bemerkung. Ich bin kein Wagenknecht-Fan. Sie jedoch quasi in einem Atemzug mit Sarrazin und Höcke zu nennen ist vollkommen daneben. Es gibt sicher auch Übereinstimmungen zwischen Wagenknecht und Andreas Baader. Dennoch kann man beide nicht auf eine Stufe stellen.
Étienne
[Re]: Die Grünen beschäftigen sich aufgrund ihrer Geschichte auch mit den angesprochenen Randthemen. Allerdings ist diese Beschäftigung beim grünen Establishment deutlich weniger ausgeprägt als in der Basis . Zudem gibt es mittlerweile auch Widerstand innerhalb der Partei gegen bspw. die Zeitgeist-Identitätspolitik. Manchen geht dies auch bei den aktuellen Grünen, die mittlerweile nüchtern betrachtet sehr stromlinienförmig sind zu weit. Grundsätzlich werden Baerbock und Co. jedoch ihre Bürgerlichkeit und den Machtanspruch für z. B. queer-Themen nicht aufgeben.
zum BeitragMit dem engen Zirkel meinte ich für diesen Punkt eben auch nicht die Grünen, sondern viele der hier versammelten Kommentatoren sowie der von Wagenknecht angesprochenen Randgruppen. Die dort vorhandenen Themen interessieren die Mehrheitsbevölkerung schlicht nicht. Selbst aufgeschlossene urbane Grünenwähler habennach meiner Erfahrung in der Regel kein in der Tiefe ausgeprägtes Interesse an diesen Randthemen. Man lebt ja schließlich nicht am politischen Rand.
Étienne
[Re]: Vanessa Nakate ist nicht weiß, dass stimmt. Aber nicht elitär? Ihr Vater war Vorsitzender des Rotary Clubs in Bugolobi, Kampala. Der Rotary Club ist nicht elitär? Meine Herkunft ist da schon deutlich mehr working class.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Die Linke steht allerdings bundesweit nur bei etwa 8%, spielt also nur für eine kleine Minderheit in Deutschland eine Rolle. Wagenknechts Kritik ist innerhalb der Partei wohl nicht mehrheitsfähig, grundsätzlich aber richtig.
Der größte Teil der deutschen, sicher auch europäischen FFF-Bewegung gehört Studien zufolge überwiegend der gebildeten und nicht ganz so armen Bevölkerung an. FFF waren evtl. sind sie es noch, wichtig dafür das Thema Ökologie auf die Agenda zu setzen. Sie treiben die Politik quasi an, gelegentlich vor sich her. Gute umsetzbare Vorschläge kommen da eher nicht. Die Ökonomie bei der Ökologie mitdenken heißt eben nicht nur, die bösen Kapitalisten zu schützen, wie manche gerne diskreditierend kommentieren. Es geht auch um Arbeitsplätze. Im Ruhrgebiet kann man sehen, wie Strukturwandel seit über 50 Jahren nicht funktioniert. Das kann man in den Braunkohlerevieren des Westens und Ostens nicht wiederholen
zum BeitragÉtienne
[Re]: Seitens der AfD handelt es sich hier eher um eine feindliche Übernahme. Das muss aber nichts heißen. In dieser unsäglichen Partei hat derzeit sogar Frau Weidel Platz, die offen mit einer dunkelhäutigen Frau zusammenlebt, was eigentlich nicht zum Markenkern der AfD gehört.
Was ist links? Eine gute Frage, auf die es keine eindeutige Antwort gibt. Sich für jede Minderheit mit der gleichen Verve einzusetzen wird in der Praxis eher unmöglich sein und wird und wurde auch von allen, die sich als links bezeichnen, nicht geteilt. Der große Traum von Toleranz gegenüber allen anderen ist letztlich naiv.
Parteien, die sich nicht nach der Wählergunst ausrichten, bleibt letztlich nur die Diktatur. Gabs ind gibts auch schon, schwarz, braun, blau oder auch in verschiedenen Rottönen.Und wer sagt was richtig ist? Da kommen wir beide nicht auf einen Nenner. Nehmen wir also noch drei Kommentatoren hinzu und spielen dann "5 Leute 9 Meinungen".
zum BeitragÉtienne
[Re]: Möglicherweise sagen auch Sarrazin und selbst der Faschist Höcke auch ma etwas richtiges, nur begründen sie auch in diesen seltenen Fällen falsch. Bei Sarrazin waren es bspw. biologische Begründungen, die natürlich falsch sind.
Wagenknecht weist meiner Meinung nach zurecht darauf hin, dass Mindertenprobleme nicht den Diskurs bestimmen sollten. Dieses ist aktuell Thema bei "linken" Parteien von den Grünen bis zur Linken. Es wurde auch Zeit. Sektenartig sind eher die Leute, die mit Randthemen den Diskurs bestimmen wollen und sich vermutlich dabei nicht einmal wundern, dass sie damit außerhalb ihres Recht engen Zirkel keinen Hund hinterm Ofen hervorlocken. Dass in der derzeitigen Situation die Linke nichts reißt, die bürgerlichen Grünen die erfolgrrichste ""linke" Partei ist, das wundert sie nicht?
zum BeitragÉtienne
[Re]: Die Anarchie gab es gottseidank als längerfristiges Gesellschaftsmodell bisher noch nicht. Da sie aber auf den richtigen Einsatz der Begrifflichkeiten hingewiesen haben, da haben sie durchaus recht, wollte ich nur darauf hinweisen, warum vermutlich fast jeder in solchen Fällen das Wort Anarchie benutzt.
Hypothese/Glaskugel: Das können Sie nur ernst meinen, wenn sie sich komplett der Realität und Logik verweigern. Oder es liegen gewisse Einschränkungen vor. Von letzterem gehe ich jedoch nicht aus.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Die Welt hat sich gedreht, die Union hat sich bspw. geändert und auch die Grünen. Sie sind bürgerlicher geworden und breiter aufgestellt. Das mag man bedauern oder nicht. Die von Ihnen genannten "alten" Grünen würden in der Wählergunst höchstwahrscheinlich hinter den Linken liegen.
zum BeitragDas aktuelle Hoch der Grünen hat sicher viel mit der Schwäche der Union (nach 16 Jahren Kanzlerschaft) und der SPD (kommen nicht in die Pötte) zu tun. Und auch sicher damit, dass sie im Bund seit eben 16 Jahren keine Regierungsverantwortung mehr übernehmen durften. Ob dies bis zum 26. September reicht, wird man sehen. Ihre alten Grünen wären aber niemals in diese Position gekommen.
Étienne
[Re]: Ich muss mich berichtigen: Dutschke sagte dies am Grab des Terroristen Holger Meins.
zum BeitragÉtienne
[Re]: In politischen Diskussionen sollte auch immer der Bezug zur Realität vorhanden sein. Das theoretische Konstrukt Anarchie führt logischerweise schnellstmöglich zu Anomie in der Praxis.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Teile der Linken haben die RAF gebildet, nicht kleine Teile der Linken haben mit dieser Mörderbande sympathisiert, andere sich zumindest sehr missverständlich verhalten (Dutschke am Grab der drei Stammheimer Selbstmörder:"Der Kampf geht weiter!").
zum BeitragNach ihrer Logik: In der Bundesrepublik ist geschehen, dass linke Ideologie nicht durch Wahlen zur Macht kam, einige radikalisierten sich, nannten die Bundesrepublik einen Schweinestaat, mordeten im Namen des Volkes ohne das Volk auf seiner Seite zu haben. Es kann also nach ihrer Logik wieder geschehen.
Davon abgesehen war Kurras von der Stasi, damit also Kommunist.
Étienne
[Re]: Ich muss mich berichtigen: Dutschke sagte dies am Grab des Terroristen Holger Meins.
zum BeitragÉtienne
In vorliegenden Fall handelt es sich hauptsächlich um einen Medienskandal. Der NDR, Radio Bremen oder die Süddeutsche sind wohl kaum Seehofer unterstellte Medien. Deren schlecht recherchierte Fakten führten in Bevölkerung und Politik zu einer hyperventilierten Stimmung, daraus resultierte die unangemessene Reaktion seitens der Staatsanwaltschaft und Politik.
zum BeitragEntschuldigen müssten sich in diesem Fall viele, auch Leute, die Seehofer alles andere als nahe stehen. Aktuell bleibt die Sachlichkeit jedoch erneut auf der Strecke. Nun wird der Fall, wie man hier in einigen Kommentaren lesen kann, instrumentalisiert um Seehofer, bzw. die CSU in ein rechtes, und damit ist wohl braun gemeint, Licht zu rücken. Irgendwer erwähnt auch Söder, ein anderer die 69 Abgeschobenen. So passt dann alles wieder ins eigene Weltbild. Wären Seehofer, die CSU oder der deutsche Staat so braun und mächtig, wäre es wohl kaum zur jetzigen Entscheidung gekommen.
Étienne
[Re]: Forsa weicht schon deutlich ab, ist genau wie Insa eine tagesaktuelle Umfrage. Allensbach hat laut der Tabelle eine knappe Woche Daten gesammelt. Allerdings bis zum 15.04., also 5 Tage vor der Pro-Laschet-Entscheidung. Interessant ist sicher die nächste breite Umfrage, die Laschet und Baerbock miteinbezogen.
zum BeitragEs sind noch 5 Monate, es kann noch viel passieren. Ich hoffe, dass die SPD noch über 20% kommt, obwohl es derzeit nicht danach ausschaut. Ob die Grünen so stark bleiben oder sogar noch stärker werden, hängt davon ab, ob man Baerbock inhaltlich stellen kann. Das neue Programm klingt in vielem gut, ist aber so offen und konsensfähig , dass es schon etwas beliebig ist. Zudem gibt es starken Finanzierungsvorbehalt. Die Union hat noch kein Wahlprogramm, das kommt sicher bald. Die Frage ist nur, ob sich die geschlossene CSU und die derzeit tief gespaltene CDU auf ein gutes gemeinsames Programm einigen können. Und ob es Laschet gelingt, die Mitglieder von CDU und CSU ausreichend zu mobilisieren. Die Linke wird aller Voraussicht nach keinen großen Sprung machen, die AfD wohl leider zweistellig bleiben. Offen bleibt auch, ob die FDP mehr als Wirtschaftsliberale und enttäuschte Unionswähler anziehen kann.
Étienne
[Re]: Mein Punkt war, mit wem die Union größere Chancen auf einen Sieg bei der Wahl mit über 30% hat.
zum BeitragZu Ihren Fragen. Beide Kandidaten verbindet inhaltlich mehr, als sie trennt. Grundsätzlich ist die CSU ln bspw. gesellschaftspolitischen Fragen konservativer, ansonsten etwas sozialstaatlicher als die CDU. Zudem versteht sich die CSU noch mehr als Volkspartei als die CDU und ist daher auch immer nah an den Menschen dran. So wie es die SPD in NRW auch mal war. Söder in die Ecke von Populismus a la Trump zu rücken ist vollkommen falsch. Dem Volk aufs Maul zu schauen ist grundsätzlich erstmal eine gute Haltung. Lascheg hat starke Nehmerqualitäten, Fühgungsstärke ist was anderes. Die sehe ich eher bei Söder.
Laschet ist kein starker Parteivorsitzender oder Kanzlerkandidat. Er ist auf den Wirtschaftsflügel, auf Linnemann und Merz angewiesen. Zudem kommt er aus einem Bundesland, wo der Strukturwandel im Pott seit 50 Jahren nicht funktioniert. Laschet kann sich gewisse Kompromisse nicht leisten.
Étienne
[Re]: Das ist nicht mein Punkt. Ich halte nur die überzogene negative Darstellung von Söder bei einigen "Kritikern" für maßlos überzogen und falsch.
zum BeitragÉtienne
Dass Laschet sich letztlich als Kanzlerkandidat durchgesetzt hat, wird sich vermutlich sowohl für ihn als auch für die Union als Fehler herausstellen. Keine mehrheitlich Unterstützung in der Breite der CDU, in der CSU ist das Vertrauen in ihn selbstredend noch weit geringer. Ein glanzloser Sieger, ein König Armin ohne Land. Gerettet haben ihn nicht seine durchaus beachtenswerten Nehmerfähigkeiten, seine Schmerzfreiheit nimmt bisweilen schon komische Formen an, sondern das Machtwort von Schäuble, die Angst der CDU-Granden vor einem erneuten Chaos in der Partei und dem Widerwillen einer Mehrheit des CDU-Vorstands sich von der kleineren bayerischen Schwester dominieren zu lassen. In der Spitze der CDU ist schlichtweg die Angst zu groß, den frisch gewählten Chef zu sehr zu Schwächen. Sollte er aber das Kanzleramt nicht für die Union verteidigen und stattdessen eine regierungsunerfahrene 40-jährige Kandidatin der Grünen dort einziehen, was aktuell alles andere als unwahrscheinlich ist, dann wäre er sowohl den Parteivorsitz als auch den Düsseldorfer Regierungsstuhl schnell los. Hätte er Söder den Vortritt gelassen, hätte er das als gut für die Partei in ihrer Breite und das Land hervorheben können, trotz der Aussage von Schäuble. Hätte, hätte. Nun kann er nur noch hoffen, dass er wie Phönix aus der Asche steigt, Land und Leute unerwartet mitreißt und/oder die glatt professionellen Grünen in Erinnerung an alte Zeiten einen unpopulären Kracher raushauen. Beides erscheint derzeit unwahrscheinlich.
zum BeitragÉtienne
Laschet ist absolut schmerzfrei. Ihm reicht das Votum des CDU-Bundesvorstands, dass es in der Fraktion, bei der Parteibasis anders ausschaut, geschenkt. Er hat in seinem Leben schon Wahlen verloren und ist jetzt trotzdem MP des bevölkerungsreichsten Bundeslandes geworden. Er regiert in Düsseldorf mit einer Stimme Mehrheit harmonisch, aber sicher nicht gut sondern nach dem Motto Hü und Hott. Ändert er seine Meinung sieht es eher nach Konzeptlosigkeit aus als nach Analyse von Expertenmeinung oder Hineinhorchen in die Bevölkerung. Sein Festhalten an der Kandidatur hat die Union oder besser die CDU in die aktuelle missliche Lage gebracht. Das freut vor allem die Anhänger der Grünen, steigen doch nun die Chancen auf Führung im Bund.
zum BeitragÉtienne
[Re]: "Bisher hatten noch alle bisherigen CSU-Minister im Bund (außer aktuell Gerd Müller) den Vorteil für ihr Bayern im Blick gehabt."
Das kann man so nicht behaupten, auch wenn es sich als populärer Reflex anzubieten scheint. Es gab seit Gründung der Bundesrepublik viele CSU-Minister, ich nenne nur Waigel als Finanzminister. Der hatte Deutschland und auch Europa im Blick, nicht nur Bayern. Es gibt weitere Beispiele.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Wer simple Fragen stellt, möchte wahrscheinlich auch simple Antworten für (s)eine simple Welt. Das steht jedem, also auch Ihnen, selbstredend frei. Hat mit der Realität allerdings nur bedingt etwas zu tun. Und es ist natürlich auch vollkommen okay, wenn sie meine klare Antwort offenbar überlesen haben.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Mitnichten wird die Union sich in der K-Frage an den Grünen orientieren, dies ist Söder und Laschet vollkommen schnuppe. Jetzt ist es Baerbock, und?
"...eine schwarz-braun-gelbe Wundertüte für Koalitionsverhandlungen..." ist schon sehr platte Propaganda. Genauso platt wie Dobrindts Beschreibung der Grünen als Partei der Krawallmacher.
Und zu ihrem "Ich sach's mal so", sie kennen das Lied aus La Boum? Dreams are my reality...
zum BeitragÉtienne
[Re]: Jaja, das Problem mit der Realität. Daran scheitert so manche gut gemeinte Theorie. Wenn schwarzweiß funktioniert, gut. Wenn nicht, bleiben wir bei schwarzweiß und lamentieren, dass das Volk nicht folgt. Bleibt man also bei "...gibt es genau zwei mögliche Antworten.". Nur dumm, dass die Welt so nicht funktioniert.
Ich habe auf Ihre Frage übrigens klar geantwortet. Lesen hilft. Wenn man jedoch nicht in Utopia lebt, benötigt man meist mehr als zwei Antwortmöglichkeiten. Das ist aber vermutlich zu kompliziert.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Das glaube ich. Aber was hat das mit dem Text zu tun? Und welche Alternative zu dem Kapitalismus, den es so eindimensional gar nicht gibt, schwebt Ihnen den vor?
zum BeitragÉtienne
[Re]: Meine Güte, jetzt dichten Sie auch noch! Da geb ich Einen aus!
Wenn die Dunkelrotkehlchen es wieder nicht bringen
dann müssen nun schließlich die Grünfinken singen:
auf auf ihr Massen seit ihr auch klein in der Zahl
steht auf & findet euch ein zum solidarischen Mahl.
Die Guten in Deutschland ja in der ganzen Welt
die denken auch immer und ewig ans Geld
sie kommen mit Moral und dann mit Steuern
um all den Zaster an ihre Gläubigen zu verscheuern.
So tanzt manfrau & *Innen voran Hand in Hand
Gleichheit Korrektheit & Multi im ganzen Land
Frühlingsgefühle Sommerfrische ja alles gegeben
dann der große Tag im Herbst ran an die Reben.
Doch die Finken nun als Herbstraben in großer Schar
leider die Hoffnung und Krücke allzu bürgerlich war.
Die Finken vor Freude besoffen haben es nett
im schwarzorangeweißblauen und so weichem Bett
Nun darben die Kehlchen unterm Baum
da oben hängt ihr schöner Traum.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Nach ihrer Beschreibung müsste Bayern ja eine Art Diktatur sein, wo die meisten Menschen schlecht leben und sich die Bürger der anderen 15 deutschen Länder auf Millionen bayerischer Flüchtlinge einstellen müssen. Seltsam nur, dass die CSU seit Ewigkeiten den MP stellt. Aber klar, Diktatur, Ein-Parteien-Herrschaft...
zum BeitragÉtienne
[Re]: Oh pardon, meine Antwort war für Sie offenbar zu kompliziert. Hier ein kleiner Hinweis: Auf Schmidt bezogen sind einige Beispiele versteckt zu finden. Eine Maus ist nicht zu finden.
Vielleicht haben Sie die sehr gute buddhistische Kalenderspruchfrage aber selbst nicht verstanden und wollten quasi von mir eine Antwort. Das ist mir, nochmal pardon, zunächst nicht aufgefallen. Also lieber Rolf B., es wäre natürlich gut, man träfe Vorkehrungen um A zu verhindern, damit man B nicht machen muss. So die Theorie.
Leider kann aus unterschiedlichen, komplizierten und teils auch allzu menschlichen Gründen A oft nicht verhindert werden, da ist es immer gut, wenn man wenigstens B unternimmt. Es gibt dann noch viele kluge und minder kluge Leute die viele Ideen C, D, E, F,... vorstellen, um A zu verhindern. Dafür wird geworben, moralisiert, Gewalt eingesetzt, sich empört usw. So die Praxis.
Wenn Sie Deiche in der Hinterhand haben, oder zumindest kluge Leute die Baupläne für Deiche kennen, immer raus damit.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Eine sehr gute Frage! Schmidt hat es in den wenigen Wochen bis zur Flut vollkommen verpasst, die Arbeit für die er allerdings vermutlich gar nicht zuständig gewesen ist, zu erledigen, sprich die Deiche zu erhöhen. Dann hätte er nicht illegalerweise die Bundeswehr, die eh abgeschafft gehört, zweckzuentfremden müssen. Dabei hat Joachim Witt, der alte Hamburger, schon lange davor gewarnt, " Da kommt die Fluuut...", aber es will ja keiner hören und am Ende hilft nicht einmal der goldene Reiter, der fällt dann ab. Beizeiten dafür gesorgt, sich als Staat nicht von Kriminellen erpressen lassen, NATO-Doppelbeschluss, mit Giscard den Euro vorbereitet, ich belasse es dabei, sind eh nur Perlen vor die...In diesem Sinn einen schönen Abend mit buddhistischen Kalenderspruchfragen, tri tra trullala.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich hab es gesehen. Ich mag Lanz eigentlich ganz gerne. Man merkt, wenn ihn ein Thema umtreibt, er wird dann hibbelig und engagiert.
Gestern war das Ziel aber wohl dem vermeintlichen Skandal die Bühne zu bereiten. Er fragte bei Frau Leikert (?) so lange nach, bis die nicht mehr moderat bleiben konnte. Ramsauer hat es dann mit dem Scheunentor bei der CDU gut auf den Punkt gebracht.
Nach journalistischen Maßstäben war die Sendung nicht ausgewogen und insofern ein Spiegelbild der meisten aktuellen Debatten. Sie war aber kurzweilig und lebendig. Und klar ist es spannender, wenn die Kanzler-Union uneins ist, als über die Grünen zu reden, die ganz old school CDU-mäßig zu zweit ausbaldowern, wer denn die Kandidatin;-) wird.
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[Re]: Schmidts Haltung zur Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung teile ich nicht, auch wenn er bei seinen einzelnen Punkten Recht gehabt haben mag. Die grundsätzliche Frage, inwieweit der "Westen" seine Haltung in der Welt durchsetzen soll und damit auch andere Länder kritisieren muss, bleibt. Im Endeffekt bedeutet dies, dass unseren Maßstab zum richtigen erklären und ggf. militärisch aktiv werden müssen.
Mit der Ethik ist das nebenbei gesagt so eine Sache, vor allem eine schwierige. Die Antwort auf ethische Fragen ist häufig nicht eindeutig zu bestimmen. Im schlimmsten Fall muss man sich zwischen mehreren Übeln entscheiden. Schmidt war dies sehr wohl bewusst. Das unterschied ihn von vielen damaligen und heutigen Akteuren.
Ich bleibe dabei, der beste Kanzler und ein sehr kluger Kopf!
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[Re]: "Die Mehrheit in Deutschland geht immer den Weg des geringsten Widerstandes."
Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Den braven deutschen Michel gibt es so kaum noch. Ich sehe vor allem Menschen, die meinen, es stünde ihnen "was weiß Gott alles zu", quer durch alle sozialen Schichten, natürlich abgestuft.
"Dass „goldene R2G-Zeiten“ anbrechen, glaubt deshalb auch hier niemand."
Glauben tun dies die meisten hier wahrscheinlich nicht mehr, irgendwann ist auch der schönste Traum mal vorbei. Aber hoffen, ersehnen, weil dann ja alles im Lot und viel gerechter wäre. So ein Schmarrn.
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Es ist natürlich logisch, dass eine Partei den Kandidaten oder die Kandidatin mit den besten Erfolgschancen nominiert. Da kann es doch keine Frage sein, wer für die Union antritt. Das gefällt Laschet, einigen in der Union, vielen Lesern hier und nach meinem Eindruck auch vielen Journalisten nicht. Unverständnis macht sich breit. Zudem kommt die Art von Söder, der als Chef der kleineren Partei eigentlich auch kaum eine Chance hat, meist nicht gut an. Er kann aber jetzt nur so die Kandidatur erringen.
Es ist beim besten Willen nicht gut argumentativ erklärbar, dass Laschet so sehr darauf besteht anzutreten. Waren ihm die Umfragewerte und die Stimmung in der Basis nicht bekannt? Reicht die Zustimmung der CDU-Spitze? Die vor allem ihren neuen Vorsitzenden nicht gleich beschädigen will, der die Situation der Partei wichtiger ist als das Land. Denn nach Verständnis der Union und meist auch der meisten Wähler ist es für Deutschland gut, wenn die Union das Land führt.
Selbst der "Rebell" Merz, der von Laschet eigentlich nicht viel halten kann, unterstützt nun das Establishment, das er zuvor beim Wettstreit mit Laschet um den Vorsitz so kritisiert hatte. Zudem hätte die CDU als größere Schwester nach der jetzt zur Schau gestellten Machtdemonstrstion nahezu ausschließlich das Zugriffsrecht. Und die CSU macht da in Bayern engagiert Wahlkampf und soll wie bestellt viele Sitze holen? Bisher stellte die CSU bei 2 von 19 Wahlen den Kandidaten, ein weiteres Mal ginge nicht?
Zudem ist die Bilanz in NRW, bspw. in der Schulpolitik, schlecht. Betont wird jedoch immer wie harmonisch er mit einer Stimme Mehrheit Schwarz-Gelb moderiert. Das Wahlvolk ihn NRW honoriert dies offensichtlich nicht. Gute Politik für die Bevölkerung ist wichtiger als Harmonie in der Koalition.
Die Union kann ernsthaft nur Söder als Kanzlerkandidat aufstellen und dann Laschet als CDU-Chef stabilisieren und stützen. Und sich fürs nächste Mal ein besseres Procedere überlegen.
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Welches Steuermodell richtig sei, darüber streiten die Steuerexperten seit Ewigkeiten, die Einen sagen so, die Anderen sagen so. Eine klare Antwort für eine breite Gesellschaft scheint es nicht zu geben. Grundsätzlich bleibt die FDP aber eine Partei, die sich 1982 von ihren sozialliberalen Ideen verabschiedet hat, sich an viele ihrer Vordenker und Vordenkerinnen nicht mehr erinnern mag, nahezu ausschließlich wirtschaftsliberal denkt, noch vor den Linken die eindimensionalste Klientelpartei darstellt und als Allheilmittel immer und überall "weniger Staat" fordert. Es sei denn, es geht um die Rettung bestimmter Unternehmen, was im Einzelfall auch sinnvoll sein kann, bei der FDP jedoch immer nach reiner Klientelpolitik riecht. Eine solche Partei benötigt nur das bestimmte Klientel, was insofern schade ist, da der Bundesrepublik eine liberale Partei die auch auf Eigenverantwortung setzt, gut tun würde.
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[Re]: Es sollte Schnacker heißen, nicht Schalker.
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[Re]: Strauß hat damals alles auf die Karte absolute Mehrheit gesetzt, da er im Gegensatz zu Kohl 2 Jahre später nicht mit der FDP rechnen konnte. Sein polarisierender Wahlkampf mobilisierte vor allem Wähler für die FDP der man aber bei der nächsten Wahl übel nahm, dass und wie sie zum im Grunde genommen kaum weniger polarisierendem Helmut Kohl gewechselt war. Strauß hat also (gottdeidank) verloren. Verloren, da die von ihm gewählte Strategie nicht funktioniert hat. Im Nachhinein wird immer erzählt, er hätte klar verloren. Dies ist m. E. So nicht richtig.
zum BeitragGrundsätzlich falsch ist Strauß, Stoiber und Söder über einen Kamm zu scheren. Die beiden letztgenannten schrecken die Leute weniger als Strauß. Zudem ist die heutige CSU mit der von früher nur bedingt zu vergleichen. Heutzutage ist "Kraftmeierei" auch vielschichtiger und diffiziler als früher. Habeck würde ich da rausnehmen. Ramelow und Baerbock strahlen für mich bspw. klar Machstreben, Rechthaberei und Kraftmeierei aus. Was bei Spitzenpolitikern jedoch auch logisch ist.
Ihre Einschätzung zu Schmidt finde ich total indiskutabel. Lesen Sie mal bitte was er zu bestimmten Themenfeldern geschrieben/gesagt hat, reflektieren sie bitte, wie sich bspw. bei der Flutkatastrophe und der Auseinandersetzung mit der RAF verhalten hat, analysieren sie wie er Ethik und entschlossenen Handeln zusammengebracht hat. Bei allen Fehlern, wer spräche sich davon frei, wir könnten uns glücklich schätzen wenn die heutigen Verantwortlichen, um es in ihren lapidaren Worten zu sagen, so viel auf dem Kasten hätten wie der gut Schmidt. "...völlig überschätzter Schalker.", du meine Güte!
Étienne
[Re]: Ne, ne sicher nicht. Ich lese was viele hier schreiben, schaue mir mein soziales Umfeld an, mein Arbeitsumfeld, die Nachbarschaft, ich habe Einblick in mehrere soziale Schichten. Die Mehrheit in Deutschland ist keinesfalls links und noch weniger so links wie viele hier. Die Grünen werden auch viele hier enttäuschen, wenn sie als zweite oder erste Kraft in die neue Regierung einmünden sollten. Glauben sie es mir, es brechen keine goldenen R2G-Zeiten an.
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[Re]: Geht doch!
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[Re]: Es fällt halt nicht jedem auf, wenn sich einseitige Fakten vor der Wahl gut machen, nach der Wahl, wohlmöglich noch in Verantwortung, andere Fakten dazu gesellen und die schöne Schwarzweiß-Rechnung dann nicht mehr funktioniert. Aber wenigstens steht man auf der richtigen Seite und hat das Gute gewollt.
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[Re]: Ja und?
zum Beitrag(Ich erinnere mich an den Artikel, die FR ist meine Tageszeitung. Seehofer mag ich persönlich lieber als Söder, ich halte ihn auch für einen guten Innenminister. Aber auch er vergisst bisweilen die feine englische Art und ehrgeizig sein ist etwas anderes als von Ehrgeiz zerfressen zu sein. Und Hand aufs Herz, bei Laschet als Kandidaten muss einen doch der Ehrgeiz packen...)
Étienne
[Re]: Sie sollten sich für ein gagadadanarrzisssemijaja anmelden, zwecks Potentialentfaltung und so. Von K1 lebt ja kaum noch enaaa...wa.
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Frau Künast hat natürlich Recht, dass "unsere" Kinder zuviel Süßkram essen und dies viele Nachteile hat. Gesundheitlicher Art, für die Natur etc. Dass die Nahrungsmittelindustrie Kinder via Werbung als lebenslange Kunden generieren wollen und ihnen der Profit wichtiger ist als die Volksgesundheit ist auch richtig. Auf Kinder bezogene Werbung zu verbieten wäre aus moralischen Gründen nachvollziehbar. Es wird in der Praxis jedoch nichts bringen, da die Konzerne die Werbung dann anpassen und all der ganze Kram dann trotzdem ins Haus flattert. Dann müsste man als nächsten Schritt dann komplett die Werbung von Süßigkeiten, Knabberzeugs etc. verbieten. Und da hätten wir dann die Verbotskultur. Wenn man dafür ist, sollte man es auch sagen. Ich glaube, dass die Haltung der Eltern sowie der Kita und Schulen entscheidender ist. Insofern gebe ich Herrn Beckstein recht.
In der Praxis ist dies jedoch leider schwierig. Was Kinder heutzutage bei Geburtstagsfeiern, zu Nikolaus, Ostern usw. alles bekommen, hat meinem Eindruck nach schon Züge von Unverhältnismäßigkeit. Aber versuchen sie mal andere Eltern oder die eigene Frau davon zu überzeugen, dass dies alles vollkommen übertrieben sei. Dies ist eine erzieherische Mammutaufgabe und schnell gilt man als etwas konservativ und streng. Meinen Freundes und Bekanntenkreis würde ich als eher liberal-grün-rot bezeichnen und eher nicht sozial schwach.
Frau Künast Idee halte ich daher für unrealistisch und falsch.
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[Re]: Belgien ist ein Rechtsstaat, solcherlei Versammlung ist untersagt. Die Bürger haben sich an die Regeln des Rechtsstaates zu halten. Da sollte es keine Rolle spielen, ob es sich um eher sympathische oder unsympathisch Leute handelt.
Die Aussagen der Aerosolforscher ist in den letzten Tagen eine breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Gegebenenfalls werden sich die staatlichen Regeln dann ändern.
Hätte es sich um eine Veranstaltung der AfD oder des Vlaamse Belang, oder von Coronsleugnern oder Brexitiers gehalten, hätten sie dies genau so bewertet. Oder soll der Rechtsstaat da Unterschiede machen? Blöd nur, wenn der Rechtsstaat eine andere Haltung als sie oder die taz vertritt.
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Vermutlich wird es Laschet werden. Wenn er nicht ein famoses Comeback hinlegt, ist er seinen Job als CDU-Chef vermutlich eh nach der Wahl los. Unter 30%, eventuell hinter den Grünen und/oder Opposition, dann wird die CDU sich einen neuen Vorsitzenden respektive Vorsitzende suchen müssen.
Wenn er jedoch auf die Kandidatur verzichten würde, da die Union mit Söder bessere Chancen hat, könnte ihm dies positiv angerechnet werden und das Risiko läge bei Söder. Einschränken muss man aber sagen dass er sich schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt hat.
Laschet war eigentlich nie die erste Wahl, gegen Merkels Kandidatin AKK trat er nicht an, dann wurde er gewählt um Merz zu verhindern und jetzt soll er Kanzlerkandidat werden um Söder zu verhindern. Bei bundesweit 3% Zustimmung!
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[Re]: CDU/CSU bilden eine Fraktiongemeinschaft. Die CSU tritt nur in Bayern, die CDU nur nicht in Bayern an. Zusammen bilden sie die Union. Insofern kann man schon von innerparteilichem Streit sprechen. Grundsätzlich ist die CSU gesellschaftspolitisch konservativer und sozialstaatlicher als die CDU und natürlich auch etwas stärker auf Bayern bezogen. Die NRW-SPD war aber auch immer sehr stark auf NRW bezogen und hat auch versucht viel Kohle und Stahl durchzudrücken.
Verfassungsrechtlich spricht nichts gegen CSU Minister oder Kanzler. Und Bayern lassen sich als Bundesbürger auch von einer in der DDR ausgewachsenen Kanzlerin regieren...;-)
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[Re]: Da haben sie den Nagel auf dem Kopf getroffen. Die meisten Bundesbürger würden aber sicher leiden, wenn die Vorstellungen zumindest vieler Leser hier Realität wären. ;-)
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[Re]: Hallohallo? Ich kenne die Zahlen. Dennoch gab es bei der Wahl mehr Zustimmung für Strauß als für den meiner Ansicht nach besten aller Kanzler Helmut Schmidt. Dabei galt doch Schmidt vielen als guter Mann in der falschen Partei. Er führte die Bundesrepublik gut durch den deutschen Herbst, strahlte Sachverstand, Intelligenz und Handlungsfähigkeit aus. Wenn ich es richtig erinnere fuhr Schmidt damals zuerst zu Genscher und zur FDP, bevor er sich bei seinen Genossen blicken ließ. Die FDP holte die entscheidenden konservativen Stimmen, die zum temporären Erhalt der sozialliberalen Koalition notwendig waren.
Kontrovers war Strauß weil er Strauß war. Die heutige CSU erinnert nich in manchem an früher, hat sich aber doch deutlich verändert. Strauß und Zimmermann strahlten doch etwas Anderes aus als Seehofer oder Söder. Und eine Ilse Aigner gab es 1980 auch nicht.
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[Re]: Horst Seehofer hat bspw. in der Flüchtlingskrise für die Bundesrepublik gehandelt, Theo Waigel als Finanzminister ebenso etc.
Der gute Franz Josef sitzt schon seit bald 33 Jahren im Himmel ;-), sie sollten ihre Quellen auffrischen.
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[Re]: Auch wenn es manche nicht wissen wollen, es gehört auch zur Wahrheit, dass die CSU ach Mitgliederzahl die drittgrößte Partei Deutschlands ist, die Bundesrepublik entschridend mitgeprägt hat, seit Jahrzehnten Bayern erfolgreich führt, 37% bei Wahlen gelten da als schlecht, mit Horst Seehofer einen Minister stellt, der bezüglich der Flüchtlingskrise Recht hatte und auch kein fremdenfeindlicher Rechtsextremer ist, Gerd Müller halte ich auch für integer und Theo Waigel konnte man sicherlich nicht als schlechten Politiker bezeichnen. Die von Ihnen genannten Spezies sind sicherlich problematisch. Vor allem bei Scheuer stellt sich die Frage, was er ausser flottem Auftreten zu bieten hat, als Verkehrsminister ist er sicher eine Vollkatastrophe. Ja es gab und gibt den Filz. Und zwar gehäuft immer da, wo Parteien und Personen lange Macht ausüben können. Ähnliche Beispiele gibt es bei den französischen Sozialisten, der PASOK & den griechischen Konservativen usw. In solchen Positionen bekommt man auch mehr angeboten und offensichtlich können Menschen auch nicht immer Nein sagen. Es gibt sicher auch grüne Baudezernenten oder linke Parlamentarier, die die Hand aufhalten (würden). Insofern auch Nachteil unserer Demokratie. Der CSU aber grundsätzlich kriminelle Energie zu unterstellen ist unzutreffend. Noch ein Punkt, die Geschäftemacherei einiger Abgeordneter der Union sind absolut zu verurteilen, wenn möglich auch strafrechtlich. Die Union stellt etwa 250 Abgeordnete im Bundestag. Ich halte es für absolut unzulässig, auch wenn man die politische Meinung nicht teilt, der CDU/CSU allgemein unmoralisch Verhalten während der Pandemie vorzuwerfen.
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[Re]: Ein sehr sinnfreien Kommentar. Die Grünen aktuell mit ihren höchsten Zustimmungswerten; die SPD bundesweit nur noch bei 15%, aber gestaltend in Bund und vielen Ländern; die FDP wird immer noch von ausreichend Wirtschaftsliberalen gewählt; nur die Linke weiß nicht so recht wo sie wie erfolgreich hin will. Also fühlen sich insgesamt immer noch viele Bürger von Parteien ausreichend gut vertreten, auch für die AfD gibt es leider ein Publikum. Und was stellen sie sich als Bewegung/Partei dann vor?
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[Re]: Wenn man von Hartz4 leben muss, ist dies, wie ich durch meine Arbeit weiß, nicht einfach. Niemand kann jedoch erwarten, dass man das Leben vor Hartz4 weiterführen kann und das die Gesellschaft dies bezahlt. Man muss kleinere Brötchen backen, da man sich selber eben nicht unterhalten kann.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Sehr richtig, nur haben das viele "Linke" nicht begriffen. Viele Kommentare hier spiegeln dies geradezu exemplarisch. Schaut jmd. über den eigenen kleinen Tellerrand hinaus wie z. B. Frau Wagenknecht, kommt gleich der Rechts-Vorwurf. Vermutlich wird sich bspw. die CSU eher für eine mehrheitliche Bio-Landwirtschaft einsetzen, als das sich die "Linke" der Realität stellt und aufhört Minoritätenprobleme zu diskursführenden Themen zu deklarieren.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich denke nicht, dass Söders Ambitionen eine reine mediale Kopfgeburt sind. Er will es wirklich werden. Letztlich wird es aller Voraussicht nach Laschet werden, da die CDU mehrheitlich der Meinung ist, dass ansonsten ihr nach langem Prozess gekürter Vorsitzender beschädigt wäre. Sowohl bei Unionswählern als auch bei der Bevölkerung ist Söder deutlich beliebter.
Dass alle vorherigen CSU-Kanzlerkandidaten "ausserhalb Bayerns wie ein Schluck Wasser in der Kurve abgeflogen" wären ist so nicht zutreffend. Strauß holte 1980 mehr Stimmen als Schmidt. Die FDP rettete damals die sozialliberale Koalition. Und auch Stoiber scheiterte knapp. Beide haben ihr Ziel, die Kanzlerschaft, nicht erreicht. Es ist jedoch eine Mär, dass CSU-Chefs außerhalb Bayerns chancenlos wären.
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[Re]: "Der Untergang der CDU/CSU als politische Kraft muss das momentane Etappenziel aller Linken sein, ob sie nun linksradikal, linksbürgerlich, linksliberal, linksökologisch sind."
Wo von träumen Sie denn? Vermutlich wird die Union mit Laschet schwach abschneiden, vielleicht auch in der Opposition landen. Auch in Deutschland sieht es derzeit so aus, dass die Zeit der Volksparteien mit über 35/40% vorbei sind. Die Union wird es als politische Größe auch noch in 15 etc. Jahren geben. Sie wird sich anpassen, zudem wird eine konservative Partei sicher auch benötigt werden. Das können die Grünen nicht alles auffangen.
Zudem wird der von Ihnen beschworene Druck von unten sicher nie mehrheitsfähig werden. Schauen Sie sich den Großteil der grünen Wählerschaft an. Rot oder links kann man dies nicht nennen. An ihre Wahlempfehlung ("möglichst...linksten...") werden sich viele nicht halten. R2G? Da fällt bei den Galliern eher der Himmel auf den Kopf.
zum BeitragÉtienne
[Re]: "Dabei ist der Mann von Ehrgeiz zerfressen!", ich bin sicher kein Söder-Fan, aber ihre Beschreibung halte ich für übertrieben und populistisch. Machtbewusst würde ich sagen, dies ist jedoch jeder Spitzenpolitiker. Der launige Herr Laschet ist nicht minder machtbewusst, Herr Ramelow nicht und sicherlich auch Frau Baerbock nicht. Sie wird auch aller Voraussicht nach die grüne Kandidatin, da ihr Streben nach Macht größer ist als das von Herrn Habeck.
Dass die Grünen das Rennen machen ist keinesfalls sicher. Mit Söder läge die Union ziemlich sicher vor den Grünen, mit Laschet etwas weniger sicher. Bei der Ampel gäbe es inhaltliche Probleme, mit SPD und Linken wird es rechnerisch kaum reichen und sowas wie Kenia ist nach jetzigen Stand sehr unwahrscheinlich. Da die CDU vermutlich Laschet durchsetzen kann, haben die Grünen eine kleine Chance auf den ersten Platz. Dafür müsste Laschet aber noch weitere Kostproben seines Schlingerns geben.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Dass rund die Hälfte der Bundesbürger ausschließlich durch die Agenda 2010 persönliche Einbußen hinnehmen musste, halte ich für falsch. Gleiches gilt für Ihren Vorwurf der Bereicherung.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ihre Erklärung ist in gewissen linken Kreisen populär, greift aber deutlich zu kurz und ist falsch. Die Krise der Sozialdemokratie ist nicht nur auf Deutschland begrenzt. Sie ist in mehreren europäischen Ländern zu beobachten. Auf Deutschland bezogen lässt sich sagen, dass es vielfältige Gründe für den Absturz der SPD gibt.
zum BeitragDie Neigung zur Selbstzerfleischung, selten auf Erreichtes stolz sein, stattdessen ostentativ betonen, was noch zu tun sei, all das häufig mit griesgrämiger Miene. Zudem ist die Sozialdemokratie auch Opfer ihrer erfolgreichen Politik der 70er, in anderen Ländern auch noch in der Zeit danach. Vielen gelang gesellschaftlicher Aufstieg, die Ökologiebewegung entstand, neue soziale Bewegungen, die zur Volkspartei gewandelte SPD schaffte es nicht alle diese Gruppen dauerhaft zu halten. Unter Schröder gelang dies noch einmal, bis jetzt zum letzten Mal. Arbeiterschaft, Bürgertum, Künstler etc. sorgten für Zustimmung um die 40%.
Die Hartz-Gesetze wurden damals von fast allen Parteien über Bundestag und Bundesrat unterstützt. Negativ angekreidet werden die Hartz-Gesetze nahezu ausschließlich der SPD. Schon vergessen ist, dass die Bundesrepublik um 2000 rum bezüglich der Sozialökonomie als der kranke Mann Europas galt und neue Antworten zu entwickeln waren. Konservative und Liberale waren dazu nicht bereit.
Die SPD hat an die Linkspartei verloren, noch stärker an Grüne undvermutlich AfD. Partei der kleinen Leute zu sein reicht heute nicht mal nehr für 15%. Die große Integrationskraft Sozialdemokratie hat es heute deutlich schwere als früher große Bevölkerungsteile in Konsens zusammenzuführen. Die Schnittmengen sind kleiner, das urbane grüne Latte Macchiato Klientel hat mit den arbeitslosen Hartz4-Empfängern in anderen Stadtteilen und der zurückgelassen Landbevölkerung kaum etwas zu tun. Dies ist das Hauptproblem der SPD. Zudem ist sie staatstragend, für die Partei wäre in den letzten 4 Jahren Opposition vermutlich besser gewesen.
Étienne
[Re]: Wagenknechts Ideen hatten noch nie die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Allerdings ist sie bspw. mit ihrer Haltung zum Verhältnis Mehrheitsgesellschaft/linke Identitätspolitik näher am Puls eben jener Mehrheitsgesellschaft als ihre Partei oder viele andere linke Bewegungen. Dies gilt auch für ihre Haltung zur Migrationspolitik und dem von ihr angesprochenen Gastrecht.
zum BeitragÉtienne
Vermutlich fühlen sich wirklich leider nicht wenige "junge" Menschen durch solche Beiträge angesprochen. Inhaltlich ist Rezos Video jedoch genauso wertlos wie die Äußerungen einiger Politiker. Wir brauchen weder Hü und Hott noch blauhaarige Empörung. Wir brauchen Menschen wie Frau Brinkmann; Politiker, die wissenschaftliche Fakten anerkennen und tatkräftig und nüchtern handeln- Helmut Schmidt war so einer-, eine Bevölkerung , die mitmacht und insgesamt ein Staat, der Beschlüsse umsetzt und Verstöße ahndet. Kluge Aktionen statt Kakophonie.
zum BeitragÉtienne
[Re]: D'accord! ;-)
zum BeitragÉtienne
Man mag Sahra Wagenknechts Ansichten zustimmen oder nicht, auf jeden Fall hat sie einen eigenen Kopf und denkt Dinge auch mal-und da passt es-quer. Es hat viele Gründe, warum die "Linke" nicht bei der Mehrheit der Leute ankommt. Der schon immer vorhandene Trieb, sich mit sich selbst sektiererisch zu beschäftigen, sprich zu zerfleischen. Was ist links, Die Linke, SPD, die Bündnisgrünen, MLPD, FFF...? Lebensferne Theorie, die weder die klassischen Arbeiter noch die "modernen" Beschäftigten anspricht. Der mittlerweile stark vorhandene Ansatz Minderheitenthemen zu diskursführenden Themen zu deklarieren, usw.
Die Zustimmung zu radikallinken oder dunkelrotlinken Parteien hält sich in Grenzen. Nicht wenige wählen stattdessen rechts oder rechtskonservativ. Die deutsche Sozialdemokratie verharrt bei etwa bundesweiten 15%, nur die "bürgerlichen" Grünen haben derzeit Chancen, stabil über 20% zu liegen. Alle, die sich als "links" definieren, ein weites Feld, sollten sich die Frage stellen, warum sich für viele der von ihnen formulierten Positionen keine gesellschaftlichen Mehrheiten finden. Ein neues Volk zu wählen, das wusste schon der gute alte Brecht, wird nicht gelingen. In diesen Sinn sollte man Wagenknechts Ideen nicht gleich reflexartig ablehnen, sondern kritisch hinterfragen, ob nicht doch der ein oder andere kluge Gedanke dabei ist. Das dauerhafte Köcheln in der Mikro-Suppe führt zu nichts.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Den historischen Vergleich habe ich bewusst unternommen. Wie lange reicht Schuld? Hätten auch die Alliierten Schuld auf sich geladen?
Der bundesdeutsche Steuerzahler müsste nach der hier präsentierten Logik in ganz Europa und darüber hinaus Namibia etc. Geldzahlungen leisten. Sie glauben dass dies angemessen wäre und bei den Zahlern weiterhin das historische Bewusstsein gefördert wird? Die Haltung "gezahlt, jetzt ist gut" sehen sie nicht als realistische Folge und Gefahr? Und was hätten die hiesigen Steuerzahler für Europa dann geleistet? Wäre die Aufrechterhaltung einer Erinnerungskultur dann weiterhin mehrheitsfähig?
zum BeitragÉtienne
[Re]: Übergewicht ist aber auch kein Zeichen von zu wenig Geld, sollte heute auch jeder wissen. Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich berichten, dass Alg-II-Bezieher mit gesündere Ernährung sogar eher sparen. Dazu muss aber beim Alkohol, bei Snacks, Zigaretten, Softdrinks, Süßigkeiten etc. gespart werden. Das fällt Vielen schwer, was ich verstehen kann. Möglich wäre es. Es gibt auch Kurse für gesunde Ernährung, viel Gemüse, weniger aber dann besseres Fleisch usw., dazu müssen die betreffenden Menschen Kochkenntnisse erwerben. Das geht, ich sehe das.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Bei Demonstrationen von Coronaleugnern, AfD-Anhängern, Pegida usw. würden sie auch erstmal auf Deeskalation setzen? Ich nicht! Ich erwarte von der Polizei dass sie unverantwortliche Feten wie in Brüssel oder Demos ohne Abstand und Hygiene auflöst, undnicht erst lang und breit Zeit verliert. Mir ist es egal, ob die Demo von links, rechts oder outerspace kommt. Absammlungen wie in Brüssel oder Stuttgart empfinde ich im wardten Sinn des Wortes als a-sozial.
zum BeitragÉtienne
Ich kann den Wunsch von griechischer Seite aus verstehen, denke aber, dass diese Debatte(n) die historische Schuld nicht tilgen wird. Die Frage ist auch, wozu die Zahlung taugt. Haben wir uns dann freigekauft? Können wir uns von anderer Schuld freilaufend und wenn je, wie lange würde eine solche Tilgungdmöglichkeit zurückreicht?
Griechenland ist sicher klar dass die Bundesrepublik die historische Schuld anerkennt. Da ist Deutschland übrigens weiter als viele andere Länder. Diskutabel ist auch, wie weit man bei solchen Forderungen zurückschaut. Dies sollte ja kein exklusiv deutsches Problem sein. Wären die Griechen da aus dem Schneider? Vielleicht sähen dies die heute auf dem Gebiet des ehemaligen persischen Reiches lebenden Menschen anders.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Meine Frage wäre, welches System sie sich vorstellen. Mit wem sie dies wo erreichen wollen. Und ob das ganze realistisch wäre, bzw. für wir realistisch sie es selber einschätzen.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Sie stellen Fragen, die kein alternatives System besser als eine soziale und marktwirtschaftliche bürgerliche Demokratie beantworten kann. U.a. durch die Globalisierung entstehen Probleme, auf die es noch keine adäquaten mehrheitstauglichen Antworten gibt. Es ist unklar, wie lange dieser Prozess dauern wird. Unklar bleibt auch wie es mit der geschwächten europäischen Sozialdemokratie, der Identitätsfrage, dem Klimawandel etc. weitergeht.
Ich bin überzeugt, dass es natürlicherweise immer Unterschiede zwischen Menschen geben wird in muss. Es steht nicht Allen das Gleiche zu, das ist vollkommen theoretisch und lebensfern. Allerdings muss das Ziel sein, dass die Verhältnisse sich wieder angleichen. Dies in der globalisierten Welt mit ihren zahlreichen Herausforderungen hinzubekommen ist und wird eine gewaltige Aufgabe. Wenn sie da eine bessere Idee haben, auf, treten sie in eine Partei ein, wenn sie es nicht schon sind, oder gründen eine, finden sie dann Mehrheiten, schauen sie was die Leute auch jenseits ihres Tellerrands wollen und was nicht.
zum BeitragUnd zu guter Letzt, dass Menschen in Deutschland Flaschen sammeln müssen ist grundsätzlich schlimm. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass manche Menschen andere Alternativen ablehnen. Es ist zu einfach der Gesellschaft, dem Kapitalismus, den Reichen oder Rot-Grün die allumfassende Schuld zuzusprechen. Die von Ihnen genannten Gruppen sind nicht alle ausschließlich Opfer oder haben auf alle möglichen Dinge Anspruch.
Étienne
[Re]: Sie hängen vollkommen unrealistischen Ideen an, die allenfalls ein kleines Klübchen für richtig hält. Die parlamentarische bürgerliche Demokratie ist nicht perfekt, im Gegenteil ist sie voller Fehler, aber es ist die beste (und einzige) Form, die in der Lage ist, den größtmöglichen Anteil der Bevölkerung mitzunehmen.
zum BeitragAbschiebungen gehören zum Asylrecht dazu und sollten selbstverständlich konsequent umgesetzt werden. Zu prüfen ist, ob die Sicherheitslage jeweils die Abschiebung möglich macht. Ihre Wortwahl "Entledigung" sagt eigentlich schon alles. Wer nicht ihrer Meinung ist, ist rassistisch, nationalistisch, usw. Ihre Vorstellung von Europa führt nicht zu Frieden und Gemeinsamkeit sondern zu schwersten politischen Krisen und Verwerfungen immer vorausgesetzt, ich deute Ihre Haltung richtig. Ich schätze aber, dass da ziemlich richtig liege. Das weitere Erstarken der extremen Rechte wäre eine andere Folge. Theoretische Luftschlösser in dieser Frage führen zu nichts, außer Gewalt und der weiteren Einschränkung von bspw. Minderheitenrechten.
Étienne
[Re]: Nach meinen Erfahrungen werden bei nicht wenigen Menschen, die sich als "links" bezeichnen, Unterschiede hinsichtlich "rechter" und "linker" Gewalt gemacht, da "links" als grundsätzlich auf der richtigen Seite verortet wird. Dies trifft vermutlich eher, aber nicht ausschließlich auf junge Menschen zu.
Bei der Partei Die Linke stehen nach meiner Ansicht nicht alle Mitglieder und Anhänger auf dem Boden des Grundgesetzes. Da die Parteielite aber mittlerweile mehrheitlich regierungsfähig sein möchte, ist hier ein Wandel festzustellen. Was meinen Sie mit "Whataboutismpart ihres Beitrags."?
zum BeitragÉtienne
[Re]: Rätedemokratie hat bisher nie im großen Rahmen funktioniert, dafür hätte es auch nicht der Unterbindung seitens der Bolschewiki, Sozialdemokratie oder Konservativen bedurft. Das System wäre in sich zusammengefallen, da es allenfalls im kleinen Rahmen unter bestimmten Gegebenheiten funktionieren kann. Ähnliche wie der Kibbuz, der auch nur bis zu einer gewissen Größe die Bedürfnisse mancher Menschen befriedigt. Politische Kleinststrukuren werden für die Lösung der meisten gesellschaftlichen Probleme keine geeignete Form darstellen.
Die parlamentarische Demokratie funktioniert über den Zusammenschluss verschiedener Werte- und Interessengruppen. Dabei kommt es natürlicherweise zu Schieflagen und Ungerechtigkeiten. Diese gilt es zu begrenzen, wie es bspw. die europäische Sozialdemokratie oder Sozialliberale unternommen haben. Um sich Gehör zu verschaffen müssen sich Menschen mit ähnlichen Anliegen zusammenschließen und andere von ihren Angeboten überzeugen. Dies ist selbstredend in der Praxis oft nicht einfach und ein verlangt Ausdauer.
Mit der Rätedemokratie lockt man kaum einen Hund hinterm Ofen hervor und erreicht keine Mehrheit durch Wahlen. Das werden weder sie noch ihre Ururenkel etc. erleben. Also bliebe letztlich nur die Diktatur einer Partei, Clique oder Bewegung. Wie so etwas endet, wissen wir.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Daran dachte ich auch. Ein konstruiertes Nichts bar jeder analytischen Qualität, letztlich ein Kampfbegriff. Elitär im negativen Sinn, ausschließend und nicht mehrheitsfähig. Daher dürfte diese Haltung nur über Gewalt zu Macht kommen. Dies wird unsere parlamentarische Demokratie zu verhindern wissen.
zum BeitragÉtienne
Ein Problem ist sicher, dass das Gesetz noch nicht an die Pandemie angepasst wurde. Dass der Autor jedoch von einer fröhlichen Frühlingsfete spricht, statt auf das unsoziale Verhalten der rund 2000 Leute hinzuweisen ist mir absolut unverständlich. Nach meiner Überzeugung hat die Polizei geradezu die Pflicht die Versammlung rigoros aufzulösen. Dies sollte auch in unserem Land geschehen, wenn sich die Leute nicht an Abstandsregeln und Maskenpflicht halten.
zum BeitragÉtienne
Die CSU taugt für manche immer noch als Feindbild. Dies war bei Strauß sicher einfacher als bei Söder, bietet sich für manche aber immer noch an und treibt gelegentlich seltsame Blüten. Hier haben wir also eine kleine Hommage an Laschet. Seine Haltung in der Migrationspolitik nenne ich blauäugig und nicht liberal. Sicherlich würde auch der Merkelianer Laschet als Kanzler zurecht nicht erneut so viele Flüchtlinge wie Merkel 2015 aufnehmen, sondern versuchen andere Lösungen zu finden, ganz so blauäugig ist er also doch nicht.
Letztlich ist es Merkels Haltung zu manchen politischen Problemstellungen die manche Wähler von der Union wegtrieb. Dies ist m. E. ein Fehler und sichert der AfD ein Überleben, auch wenn deren Herzensthemen gerade nicht auf der Agenda stehen.
Die Nähe zu Tschechien und Österreich spielt nicht nur, wie es im Artikel heißt eine Rolle, es ist stattdessen der Hauptgrund für sie hohen Coronazahlen in Bayern. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Coronapolitik in NRW unausgegoren und widersprüchlich ist. Grundsätzlich ist die Situation allerdings für alle politisch Beteiligten schwierig, weshalb ich oft den Kopf schütteln muss, dennoch den Verantwortlichen quer durch alle aktiv beteiligen Parteien einen Bonus einräume.
In der Politik seine Haltung zu ändern ist zunächst einmal nichts schlechtes. Wer Söder vorwirft, er würde nur aus reinem Machtkalkül seine Meinung ändern, erkennt nicht, dass die CSU bedingt durch ihre Sonderolle als quasi bayrische Volkspartei immer schon nah an der Bevölkerung dran war und Stimmungen in ihre Politik aufnahm. Machtkalkül spielt natürlich eine Rolle, wie sollte es auch anders sein. Bei Laschet habe ich jedoch mitunter das Gefühl er ändert seine Haltung von Interview zu Interview.
Damit es nicht zu einfach wird, ich habe/hätte bisher nie die CSU gewählt und Windräder sollten auch Bayern stehen. Ich kann mir Söder aber eher als Kanzler vorstellen als Laschet oder Baerbock als Kanzlerin.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Vielleicht ein Rätesystem oder eine Ein-Parteien-Herrschaft, pardon, Menschschaft? Und natürlich bestimmt nur eine bestimmte Clique wo der Hase lang läuft. Wer Parlamentarismus ablehnt offenbart eine zutiefst antidemokratische Haltung. Konsequenterweise lehnen auch alle extremistischen Bewegungen den Parlamentarismus ab. Grüne und SPD haben als Parteien genau das vollzogen, was notwendig ist um in einer sich ständig entwickelnden Welt auf die Herausforderungen und Fragen der Zeit adäquate und realistische Antworten anzubieten. Dabei werden nicht alle Angebote jeden überzeugen. Oft sind auch mehrere Antworten möglich und dies bildet der Parlamentarismus ab. Gottseidank ist in unserem Land ihre Haltung bei weitem nicht mehrheitsfähig.
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[Re]: Horst Seehofer als Extremisten zu bezeichnen ist sehr befremdlich. Diese extreme Haltung vertritt in unserem Land nur eine kleine Minderheit.
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[Re]: Sie haben meiner Meinung nach recht. So wie die deutsche Justiz und Polizei häufig auf dem rechten Auge etwas blind ist, so sind es die Linken häufig auf dem linksextremen Auge.
zum BeitragÉtienne
Tatsache ist meiner Meinung nach, dass die deutsche Justiz und Polizei, auch in der (zumindest späten) DDR, auf dem rechten Auge immer blinder gewesen ist als auf dem linken. Auf die Bundesrepublik bezogen resultierte dies aus der Erkenntnis, dass von linker Seite aus ein gewaltsamer Umsturz des politischen und wirtschaftlichen Systems angestrebt wurde und wird.
Richtig ist sicher, dass rechtsextreme Strukturen eine Gefährdung der bürgerlichen Demokratie darstellen und daher überwacht durchleuchtet und bei kriminellen Handlungen verurteilt werden sollen und müssen. Gleiches soll und muss auch weiterhin für linksextreme Strukturen gelten, auch wenn dies manchen Kommentatoren hier gegen den Strich geht.
Und nebenbei, eine Perücke, zwei Hämmer und Chat-App würden den meisten hier für eine Vorverurteilung reichen, wenn es sich um einen "rechten" Mann handeln würde.
Die Bundesanwaltschaft schießt allerdings in vorliegendem Fall vermutlich übers Zeil hinaus und erweist der bürgerlichen Demokratie damit einen Bärendienst
zum BeitragÉtienne
[Re]: Leid zu vermeiden bedeutet auch, Menschen Fleischkonsum zu erlauben, da der Verzicht auf Fleisch für viele ( ich lasse die Anzahl unbestimmt ) Menschen Leid bedeutet. Selbstredend würde auch der Verzicht auf vieles andere Leid erzeugen. Leid steht gegen Leid. Dem Leid der Tiere, zumal der Nutztiere, die es ohne Nutzung durch den Menschen nicht gäbe, einen solch hohen Stellenwert einzuräumen, halte ich für unangemessen.
Bei steigender Weltbevölkerung, davon auch unabhängig steigendem Energiebedarf, wirtschaftlichen und politischen Bedürfnissen sowie Unwägbarkeiten, ist leider davon auszugehen, dass die Menschheit einen besseren Umgang mit dem Klimawandel später als sinnvoll und vielfach gewünscht erreicht.
Wenn nachvollziehbar ist, dass sie sich für ihre Haltung einsetzen, diese propagieren, dann ist es sicher auch nachvollziehbar, dass ich darauf in der von mir gewählten Form reagiere. Mit ironischem Trotz hat dies nichts zu tun, aber mit Demokratie und Realität. In diesem Sinne frohe Ostern, wahlweise auch ohne Karfreitagsfisch und Osterlamm.
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Die Länder gehen doch bereits eigene, häufig höchst unterschiedliche Wege. Zudem gehen auch Kommunen eigene Wege und selbst Schulen der gleichen Schulform in der gleichen Stadt führten in den beiden Wochen vor den Osterferien den Unterricht unterschiedlich durch. Mit dem Erfolg, dass wir die Pandemie überhaupt nicht unter Kontrolle haben, nicht mal annähernd.
Ich würde nicht alle 16 MP unter einen Hut stecken, da gibt es schon Unterschiede. Der Föderalismus hat sich in Deutschland grundsätzlich bewährt. In Bezug auf die Pandemie erlebe ich jedoch eher eine inkompetente Kleinstaaterei, die höchst fahrlässig ist.
Noch eine Randbemerkung zum testen, testen, testen. Wir haben drei Tests zuhause, alle hergestellt in der sogenannten Volksrepublik China. Absurd, dass wir so etwas nicht in Europa herstellen können und ausgerechnet vom Ursprungsland der Pandemie massenhaft beziehen müssen. Da zahlt man doch gern! Und Abhängigkeit befreit ungemein...
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[Re]: Ich denke nicht, dass die Menschheit dauerhaft einen Großteil ihrer globalen Probleme loswerden würde, wenn es keine Religionen mehr gäbe. Wir kämen auf neue Ideen. "Einzig das Aussterben der Menschheit könnte, wenn sich nicht wieder etwas ähnliches entwickeln würde, helfen." könnte man anmerken, wenn man Zyniker ist. Aber Menschen wie Herr Woelki sind ein Gräuel und solcherlei Verhalten ist mehr als indiskutabel.
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[Re]: Lebewesen empfinden auf unterschiedliche Weise und unsere Kenntnisse werden sich noch vertiefen. Kein Lebewesen kann annähernd so vielfältig und tief leiden wie der Mensch. Das Leid von Schlachtvieh berührt mich deutlich weniger als das von Menschen in existentiellen Notsituationen. Und ehrlich gesagt denke ich ich nur gelegentlich an das Leid solcher Menschen, wenn ich keinen persönlichen Bezug habe. Sonst wäre das Leben nicht möglich. Gelegentlich unterstütze ich.
Damit Sie es nicht vermissen: der Klimawandel existiert, er ist nicht aufzuhalten und wir müssen versuchen ihn zu verlangsamen und zu stabilisieren. Dies wird leider länger dauern als von vielen erhofft. Ich ",leiste" bereits einen gewissen Beitrag für gewisse gesellschaftliche Ziele. Vegan oder vegetarisch zu leben gehört für mich nicht dazu.
Leider konnten sie es sich nicht verkneifen zum Schluss noch etwas missionarisch zu wirken. Angeregt durch unseren Diskurs habe ich gestern Lust auf Ente bekommen. So kurz hintereinander kommt das sonst nicht vor. Also haben wir gestern mal was bestellt, thailändisch. Meine Ente war vorzüglich, der Reis und die Soße sowie die frischen Beilagen ebenfalls. Die Ente hat auch einen sehr köstlichen Eigengeschmack und muss nicht in Soße ertränkt werden, wie manche anderen Lebensmittel. ;-)
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[Re]: Ich denke auch, dass wir unseren grundsätzlichen Sichtweisen ausgetauscht haben. Nich kurz zur Erläuterung: Ethik ist eine Frage des Standpunkt, also variabel. Für mich ist mein Fleischkonsum bspw. ethisch betrachtet völlig in Ordnung. Alternativen sind genau dies, Alternativen, die man nutzen kann. So wie den Veggietag. Wäre ich Kantinennutzer würde ich manchmal vegan essen, manchmal vegetarisch, manchmal auch Fleisch. Das entscheide ich bei freiem aber Angebot selber .
Sie haben recht, in Teilen von Asien ist Tofu, den ich nur in Ergänzung mit einer guten Soße attraktiv finde, ein normales Lebensmittel. In eben diesen Ländern werden aber auch ganz andere Dinge gegessen. Es gibt eine breite Palette. Menschen leben bis auf eine vermutlich nicht messbare Menge, nahezu immer über ihre Verhältnisse. Höchstwahrscheinlich auch sie. Problematisch ist dies (mittlerweile), da wir zu viele sind. Wäre in naher Zukunft nur noch ein Viertel der aktuellen Menschheit da, wäre dies für den Planeten sicher gut.
Die Empörung, dass die jungen Leute um ihre Zukunft fürchten müssen halte ich für übertrieben. In den Achtzigern wurde dies bspw. auch schon gesagt, auch schon davor. Zukunft ist eine Definitionssache. Für die heutige Jugend ist vieles besser und einfacher als vor 30 oder 100 undsoweiter Jahren, manches auch schlechter. Viele, die sich jetzt Empörung, werden dies in 20 Jahren nicht mehr tun. Wen was empört ist immer Ansichtssache. Ich halte einen Wechsel zu erneuerbaren Energien im angemessenem Rahmen für notwendig, weltweit, möchte aber auswählen was ich esse und nicht nur vegetarische Angebote bekommen. Auch nicht an einem Tag. Verbote, Gesetze sind oft ein probates Mittel. Die Frage ist, wo man sie einführt, beim Veggietag, in der Sahelzone beim Kinderwunsch, bei der täglichen Internetnutzung.
zum BeitragVermutlich bin ich jemand, der in ihren Augen ein Fürsprecher der imperialen Lebensweise ist. Sei es drum, haben sie weiter Vergnügen mit ihren veganen Curry.
Étienne
[Re]: Wie sie schreiben, jetzt würden Wissenschaftler das nicht sagen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass sich noch ganz neue Erkenntnisse entdecken lassen.
Auch dann würde ich weiter Gemüse essen.
Ich habe keinerlei Probleme natürliche Nahrung zu essen. Ich bin mir bewusst das meine Existenz nur gesichert ist, wenn ich auf natürliche Ressourcen zurückgreife. In der Regel erkennen sich Menschen in Tieren selber, bei Pflanzen eher nicht. Bei Vegetariern oder Veganern ist dies ein entscheidender Grund eben so zu leben. Philosophisch betrachtet ist Nahrung ein grundsätzliches ethisches Problem. Menschen finden dazu verschiedene Lösungen.
Verpönt ist bei vielen das Töten aus reiner Eitelkeit (Pelze) oder bei bedrohten Tieren mit Ausnahmen bei manchen Völkern. Schildkrötensuppe habe ich zum letzten Mal vor etwa 25 bis 30 Jahren gegessen. Die letzte Schillerlocke vor etwa drei Jahren. Da würde ich aber sicher nochmal zugreifen. Und allgemein hat Kathrin Göring-Eckhardt recht, dass man nicht jeden Tag 2 Hamburger essen muss, auch wenn ihre Partei mir in manchen Punkten zu sehr als Bevormundungstruppe rüberkommt.
Nicht der Mensch hat sich Alternativen erschlossen und eine Ethik entwickelt. Sie und andere Gleichgesinnte. Die Mehrheit in Deutschland, ich glaube es sind zwischen 90% und 95% verzehrt Fleisch. Weltweit würden sicher mehr Menschen mehr Fleisch essen, wenn sie es könnten. Das kann sich aber, sicher zu ihrer Freude, ändern.
Bewusster leben ist wichtig und bei der Nutztierhaltung gibt es viele Defizite. Auf manche Dinge achten wir als Familie. Aber letztlich ist mir mein Genuss wichtiger als ihre Bedenken oder das Wesen einer Ente.
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[Re]: Sie machen meiner Meinung nach das Wesen einer Ente z.B. größer als es ist. Nutztiere sind zudem genau dazu da, zum Nutzen des Menschen. Sonst würden sie gar nicht existieren. Zudem scheint mir ihre Vorstellung von Tieren sehr romantisierend. Wenn ich bei mir um die Ecke die Enten, Elstern oder Bussarde anschaue, sehr viel Anmut, sehr viel Gewalt. So ist die Natur und ich hab kein schlechtes Gewissen, wenn ich Stilton oder Ente esse. Die Ente auf meinem Teller ist eine tolle Sache.
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[Re]: "Im besten Fall heißt "klare Kante" "isolationistisch", im schlimmsten Fall heißt es "imperialistisch" und "Kriege riskierend"."
zum BeitragDieser sehr eingeschränkten Sichtweise würde ich nicht zustimmen. Es gibt auch andere Mittel erfolgreich Druck auszuüben.
"Da bin ich aber beruhigt."
Recht so! (Oder hatten sie in den Achtzigern oder haben sie jetzt auch ständig Angst vorm Atomkrieg?)
Étienne
[Re]: Oder gleich ganze Kontinente, Planeten...;-)
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[Re]: Sollten Außerirdische zu uns kommen und uns überlegen sein, ist es gut möglich, dass die Menschheit in der Nahrungskette nicht mehr oben steht. Das Evolutilnsargument würde auch dann greifen. Die Menschheit würde auch versuchen, sich zu wehren.
Ausgewogene Ernährung, auch mit Fleisch, ist sicherlich gesund. Wir ernähren uns sicher mehrheitlich nicht gesund, wir wir überhaupt vieles machen, was nicht gesund ist, aber uns dennoch anspricht.
Es gibt bisher kein Gesellschaftsmodell, das ab einer bestimmten Größe der Gesellschaft besser funktioniert als ein sozial geordneter Kapitalismus, wie z. B. die Bundesrepublik der 70er Jahre oder etwa Schweden unter Palme. Ich denke auch nicht, dass es ein anderes Modell weltweit oder zumindest auf einem Kontinent geben wird, welches den Kapitalismus ablöst. Sinnvoll ist sicher den Kapitalismus wieder sozialer zu gestalten. Dies ist aber auch schon sehr schwierig.
Weniger Fleischkonsum würde sicher zu weniger Ressourcenverbrauch führen. Das vermutlich größte Problem ist meiner Einschätzung nach allerdings die Überbevölkerung. Wir sind einfach viel zu viele, dazu noch ungleich verteilt. Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, wird sich die Situation in vielerlei Hinsicht verschärfen.
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[Re]: Zwei Anmerkungen:
Sie sollten katholische Kirche schreiben, nicht Kirche. Das wäre eine sehr katholische Sichtweise.
Es ist ein fataler und kurzsichtiger Irrtum zu denken, ohne Religionen wäre die Welt friedlicher. Schauen Sie zurück, Kriege aus religiösen Gründen sind eine relativ junge Erscheinung. Wenn ab morgen 6.00h jedes Wissen um Religion verschwunden wäre, dir Welt wäre nicht friedlicher. Wir finden dann schon neue Gründe! Und mit unseren heutigen technischen Mitteln...
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[Re]: Absurd erscheint Ihnen dies nur, weil Sie sich und Ihr Verhalten durch den aktuellen Stand der Wissenschaft rechtfertigen. Verständlich, aber limitiert. Seit wann haben wir wissenschaftliche Erkenntnisse über Empfindungen bei Tieren; seit wann wissen wir, dass Bäume kommunizieren; seit wann gibt es Kinofilme, etc.? George Harrison hatte einen der ersten Synthesizer in England, ein Riesending. Heute kann jeder mediokre Musiker mit Notebook und Programm perfekt klingende elektronische Musik produzieren. Nicht nachvollziehbar? Erweitern Sie Ihren Horizont!
Grundsätzlich sollten wir mit der Natur, auch den zur Schlachtung vorgesehenen Tiere bewusster umgehen. In einer Massenkonsumgesellschaft schwierig.
Der Mensch steht in der Nahrungskette oben. Ich halte es für moralisch gerechtfertigt, Tiere für Nahrung bspw. zu töten. Zudem ist es für mich Genuss, nicht nur die Ente, maximal dreimal im Jahr. Auch der Camembert, französische Salami, Sardellen usw. und auch viele vegetarische oder vegane Nahrungsmittel.
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[Re]: "Notsituationen" und "Menschenfleisch" sollte es heißen.
Zudem ist auch ein Großteil unserer pflanzlichen Nahrung hochgezüchtet. Genetische Veränderungen sind eine weitere wissenschaftliche diskutable Möglichkeit. Technischer Fortschritt, Effizienz sowie Überbevölkerung treiben uns voran.
Ich bin mir nicht sicher, ob aktuell alle Menschen ohne Fleisch ernährt werden könnten. (Können sie mit Fleisch aktuell nicht.) Grundsätzlich sind wir aber wahrscheinlich in der Lage ohne Fleisch oder mit zumindest weniger auszukommen und zu überleben. Technisch und praktisch gesehen benötigen wir jedoch auch keinen natürlichen Sexualverkehr zur Fortpflanzung. Es geht eben auch um Genuss. Daher die Ente, der Sex und der Wein.
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[Re]: Natürlich ist die menschliche Sichtweise zentral. Im Grunde ist Essen grundsätzlich ethisch problematisch, wenn man so will, da auch Pflanzen Lebewesen mit Kommunikation und vermutlich Emotionen sind. Wahrscheinlich werden wir in Zukunft noch viel mehr darüber erfahren. Dann könnte es Veganern nicht mehr so leicht fallen eine Tomate zu verspeisen , bloß weil sie keine 2 Augen hat.
Richtig ist, dass die soziale Schere immer weiter auseinander geht. Auch wenn wir die Arbeitswelt wieder gerechter gestalten sollten, werden Geld und Einkommen ungleich verteilt sein. Menschen sind ungleich, Potenziale sind ungleich und nicht jede Arbeit hat den gleichen Wert. Und erzählen sie mir jetzt bitte nichts vom Marxismus.
Ich hoffe die Ente hatte einen möglichst schmerzlos schnellen Tod. Die Ente hat sicher nicht gedacht: "Oh butcher, please have mercy!" Ich würde keinen Hund essen, kulturelle Prägung. Andere Völker essen für mich seltsame Tiere, meinetwegen, sollen sie. Kannibalismus wäre für mich auch aus kulturellen Gründen keine Option. Bis auf wenige Ausnahmen geschah dies auch nur in absoluten Nitdizustionrn. Da hätten die vielleicht auch Mendchrnfleidvv gegessen. Und schlussendlich steht der Mensch nunmal an der Spitze der Nahrungskette. Wir sind Mischfresser und ohne Fleisch wäre unser Gehirn vermutlich nicht...aber das wissen sie sicher alles schon.
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[Re]: "Notsituationen" und "Menschenfleisch" sollte es heißen.
Zudem ist auch ein Großteil unserer pflanzlichen Nahrung hochgezüchtet. Genetische Veränderungen sind eine weitere wissenschaftliche diskutable Möglichkeit. Technischer Fortschritt, Effizienz sowie Überbevölkerung treiben uns voran.
Ich bin mir nicht sicher, ob aktuell alle Menschen ohne Fleisch ernährt werden könnten. (Können sie mit Fleisch aktuell nicht.) Grundsätzlich sind wir aber wahrscheinlich in der Lage ohne Fleisch oder mit zumindest weniger auszukommen und zu überleben. Technisch und praktisch gesehen benötigen wir jedoch auch keinen natürlichen Sexualverkehr zur Fortpflanzung. Es geht eben auch um Genuss. Daher die Ente, der Sex und der Wein.
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[Re]: Sie sollten mir keine Worte in den Mund legen, die ich nicht gesagt habe, die aber in ihr politisches Kalkül passen. Alg II dient der Existenzsicherung, Gut leben, so wie sie es evtl. meinen, ist nicht das Ziel. Dabei muss nachgebessert werden, insbesondere bei Frauen. Und der Niedriglohnsektor in Deutschland ist ein Problem. Jemand der aber bspw. 50 ist und auf 10 oder weniger Erwerbsjahre kommt, kann eben vieles nicht erwarten. Es gibt unglückliche Lebensläufe, das stimmt. Die meisten Hartz IV-Empfänger sind jedoch keinesfalls Opfer, die ohne Eigenanteil unverschuldet aufgrund der Machenschaften des Kapitals da reingerutscht sind. Im Gegensatz zu sogenannten Linken und Wirtschaftsliberalen denke ich, dass der Staat sich stärker engagieren muss, also ein starker Staat, jeder einzelne Arbeitslose jefoch auch eigenverantwortlich ist. Ich weiß auch, dass es Menschen gibt, die bis Mitte 40 gearbeitet haben, aufgrund von Krankheit dann nicht mehr arbeiten konnten. Da sieht es natürlich leider finanziell bitter aus. Dies ist jedoch nicht zu ändern, auch nicht im sozialsten Sozialstaat.
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[Re]: Haltung und Tötung von Nutztieren sollte grundsätzlich adäquaten Standards entsprechen. Für viele sozial benachteiligte Menschen wäre der regelmäßigen Konsum von Wurst, Käse und Eiern aber nicht mehr finanzierbar, wenn es manche Produkte nicht mehr gäbe. Nutztierhaltung ist letztlich eine Folge der Evolution. Das leistungsfähige Menschenhirn war in der Lage andere Möglichkeiten zur Nahrungsgewinnung als die Jagd zu finden. Dies führte auch zur problematischen Massentierhaltung.
Ich plädiere auch für einen möglichst bewussten Umgang mit Ressourcen, also auch den Nutztieren. Eine rein vegetarische oder vegane Lebensweise kommt für mich jedoch nicht infrage. Um die letzte Frage in ihrem Kommentar zu beantworten, vor allem wenn ich dabei an die kürzlich verspeiste Ente denke: Ja!
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[Re]: Es fallen nicht alle alten Menschen nach langjähriger Erwerbstätigkeit in die Armut, das ist plakativ und falsch. Dennoch muss hier einiges verbessert werden. Ich bin selber kein Rentner, arbeite aber seit Jahren mit Arbeitslosen. Insofern kann ich einschätzen, dass Hartz IV nicht grundsätzlich schlecht ist. Viele Alg-II-Bezieher haben eben zu wenig Erwerbstätigkeit hinter sich. Dies wirkt sich dann auch auf die finanzielle Situation aus. Zudem gibt es in meiner Familie Rentner, alles normale Leute. Ich habe daher auch einen privaten Einblick.
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Bei solch sinnstiftenden Kolumnen fällt mir eigentlich nur ein, dass "zu essen" grundsätzlich unmoralisch ist, da Lebendiges sterben muss. Es sei denn, man bezieht seine Nahrung aus der Firma von Jacques Tricatel (Brust oder Keule, 1976). Oder anders ausgedrückt: "...bloß, weil Salat nicht schreien kann!"
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[Re]: Aufgrund des fortlaufenden demographischen Wandels sowie der sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen war die Absenkung des Rentenniveaus leider unumgänglich. Und Hartz IV ist keinesfalls grundsätzlich schlecht. Schlecht war vorher die Leute ohne Beschäftigung mit Sozialleistungen ruhig zu stellen und über die Jahre vom Grundgedanken, dass man bei ausreichender gesundheitlicher Stabilität sein Auskommen selber erwirtschaften muss, weggeführt hat. Und natürlich benötigt man einen Arbeitsplatz, von dem man leben und mit dem man vorsorgen kann. Dies ist in der Tat ein großes Problem. Richtig ist sicher, dass Hartz IV reformiert werden muss, bspw. mehr Förderung. Allerdings liegt der Teufel im Detail, da man aller Voraussicht nach aufgrund von fortschreitender Automatisierung und Digitalisierung in Zukunft signifikant weniger Arbeit zu verteilen haben wird. Dann stellt sich weiterhin die Frage, wie man dife nicht Berufstätigen finanziell versorgt und wie sie sich sinnstiftend einbringen und beschäftigen können. Für SPD & Grüne wäre es viel einfacher gewesen, die notwendigen Reformen wären bereits unter Kohl und Genscher eingeführt und durch Rot-Grün sozial ergänzt worden. Die Probleme waren bereits länger bekannt. Union und FDP wollten das Thema allerdings in den 90ern nicht angehen.
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[Re]: Die Maori nennen sich nicht Kiwis. Und meinte Jörg Dahlmann nicht Land der Sushis?
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[Re]: Sie haben mit dem Worthülsen-Argement natürlich recht. Bei dem Programm geht es vor allem um die neue Rolle als Volkspartei und um Anschlussfähigkeit. Was die Grünen dann in welcher Konstellation wie umsetzen, wird man sehen. Dann müssen sie liefern, bisher hatten sie es sehr leicht. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, bin aber skeptisch.
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[Re]: Wir hatten zu Zeiten des kalten Krieges eine ähnliche Situation. Mit dem Unterschied vielleicht, dass Helmut Schmidt und Leonid Breschnew die Erfahrung des 2. WK teilten.
Es liegt leider in der menschlichen Natur zu expandieren und ggf. Kosten und Nutzen abzuwägen. China will eine Rolle, sieht Lücken. Unter Trump konnten sie expandieren. Bei aller Kritik an den USA, die sind uns Europäern näher als China. Ich glaube nicht dass sie mit Appeasement wie anno 1938 zu überzeugen sind. China muss merken, dass die USA wieder auf der Bühne sind und dass der Preis den China zahlen müsste, zu hoch ist. China übt aktuell starken wirtschaftlichen Druck aus, auch auf Europa. Das ist nicht zu akzeptieren. Wir sollten nicht dem Druck nachgeben und Huawei Raum geben.
Aktive Friedenspolitik ist eben nicht das was Chamberlain und Daladier praktizierten sondern bspw. eher der Nato-Doppelbeschluss, den Reagan und mit viel Widerstand Schmidt durchsetzten. Es ist leider nicht risikofrei, man braucht auch Politiker oder Berater, die besonnen abwägen und reagieren. So wie auch Kennedy und Chrustschow bei der Kuba-Krise. Hitler hätte man 1936 bei der Besetzung des entmilitarisierten Rheinlands stoppen können und müssen. Das Ausland protestierte nur schwach. Auch m März 1938 beim so genannten Anschluss Österreichs hätte es noch die Möglichkeit gegeben. Falken hat es immer gegeben, auch zu Zeiten von eher friedfertigen Regierungen. Entscheidungsträger müssen abwägen, welcher Weg adäquat ist und sich dann entscheiden und konsequent handeln. So wie auch 1977 bei der Entführung von Schleyer und der Landshut.
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[Re]: Marx hatte nicht nur die Theorie entwickelt, sondern bereits im Manifest Gewalt als Mittel klar gefordert. Es ist zu einfach die Verbrechen nur den späteren KP anzulasten.
Politik bspw. wird auch von den Menschen mit allen (?) zur Verfügung stehenden Mitteln durchgesetzt wird. Und nun? Politik Religion und Menschen abschaffen? Ich denke, man n muss immer genau hinschauen.
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Vieles im Programm klingt gut. Es bleibt aber die Frage der Finanzierbarkeit und Durchführbarkeit. Mit der Union könnte manches umgesetzt werden vieles nicht. Zudem ist unklar wer eine solche Koalition anführen würde. Mit der SPD ginge mehr, dafür wird es aber keine Mehrheit geben. Und die Ampel? Ob sich der Wunsch von Gerhart Baum erfüllt, dass die FDP sich gegenüber den Grünen öffnet? Das erscheint mir fraglich. Und Rot-Rot-Grün erscheint mir aus mehreren Gründen unwahrscheinlich. Dann also wieder Schwarz-Rot? Für die SPD wäre es leider nicht leicht sich dem zu entziehen. Alles drin? Alles offen!
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[Re]: Die alte Mär "...Wer hat uns verraten..." wird auch durch Wiederholung nicht wahrer. Ist die Sozialdemokratie gut, versucht sie Lösungen für Probleme zu finden. Mit Weitsicht und Pragmatismus und ohne Ideologie, aber mit sozialen Werten. Ich halte die Idee der dänischen Sozialdemokraten für grundsätzlich gut und sinnvoll, um in der Migrations- & Integrationsproblematik voranzukommen.
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[Re]: Beides ist richtig. Sowohl die Wohnungspolitik muss sich ändern als auch die Integrationsbereitschaft der Migranten oder Menschen mit Migratipnshintergrund. Dabei muss auch diskutiert werden wie viel Zuwanderung ein Land stemmen will und kann und welche Werte und Regel gelten. Den sozialen Wohnungsbau hat die Politik seit rund 40 Jahren verschlafen. Es ist aber nach meiner beruflichen und persönlichen Erfahrung naiv zu denken, dass sich alle Migranten voll integrieren wollen
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[Re]: Meiner Meinung nach war die Sozialdemokratie am erfolgreichsten als es nicht mehr um Klassenkampf ging, bspw. unter Palme, Brandt oder Kreisky. Die Idee des Kommunismus haben heute gottseidank nahezu alle relevanten politischen Parteien verworfen. Und ihr letzter Abschnitt mit den Mauertoten entbehrt jeder sachlichen Grundlage für eine Diskussion.
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[Re]: Ich meinte den NATO-Doppelbeschluss, nicht SALT II.
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[Re]: Es geht sicher auch um die ökonomische Vormachtstellung, das ist sicher nicht schön, aber letztlich realpolitisch notwendig. Man hätte China sicher auch nicht für Jahrzehnte als billige Werkbank nutzen sollen. Eine menschenverachtende Diktatur war das KP-geführte China schon immer. So wie unsere Welt organisiert ist, auch mit ihren nicht geplanten Entwicklungen, ist sie halt organisiert. Das ist keine schöne Sicht. Jede andere ist jedoch unrealistisch. China hat die Trump-Jahre genutzt, um sich nochmal in der Region breiter zu machen. So wie auch in Afrika oder beim Projekt Seidenstraße mit dem Endpunkt Duisburg. Wie umgehen mit China und anderen nicht oder nur tendenziell demokratischen Staaten? Ich denke nicht, dass es zu einem Krieg kommen wird. SALT II führte auch nicht dazu. Der Westen respektive die USA zeigen wieder mehr Präsenz und sollten auch wirtschaftlich Druck ausüben. Dies sind alles keine schönen Aussichten. Ich sehe aber nicht, wie die Weltpolitik anders laufen sollte.
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[Re]: Ich meinte den NATO-Doppelbeschluss, nicht SALT II.
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[Re]: Bei diesen Demis gibt es eine sehr "bunte" Mischung von Leuten, Esoteriker, Frrikirchler, Sektierer, Selbstäbdige, Völkische, Libertäre und neben vielen anderen auch Leute, die sich als links definieren. Verstehen kann man dies nicht.
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Dass der neue US-Präsident Biden nach den unseligen isolationistischen Trump-Jahren klare Kante gegenüber Russland und China zeigt ist richtig. Es geht nicht nur um die Signalwirkung sondern auch um klare politische Ziele, bspw. in der pazifischen Region. Ein Krieg zwischen zwei Atommächten wird deswegen nicht ausbrechen. Genau so wenig wie zu den Zeiten als auf der einen Seite Reagan saß und auf der anderen nacheinander Breschnew, Andropov und Tschernenko.
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Grundsätzlich eine gute Idee, die dazu führen kann dass das Problem der Identität mit ihren vielfältigen Folgen nicht überhand nimmt. Die angestammte Bevölkerung würde nicht überfordert, Integration der Zuwanderer könnte besser funktionieren und für eine ethnische Ghettoisierung gäbe es keinen Grund.
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[Re]: Diese Definition von Rassismus halte ich für vollkommen unrealistisch und absolut falsch. Wir sehen nunmal nicht alle gleich aus und Unterschiede dürfen und sollen ggf. auch emerkt und benannt werden. Nach ihrer Definition wäre ja bereits das Hervorheben einer großen Nase rassistisch. Zudem hat eine Nase aber nichts mit Rasse zu tun. Abgesehen davon gibt es nicht verschiedene Rassen, die Unterteilung der Menschen in vier Rassen ist schon lange nicht mehr wissenschaftlicher Konsens. Rassistisch im politischen Sinn wäre hingegen zu behaupten, Menschen mit großen Nasen klauen häufiger, weil sie eine große Nase haben.
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[Re]: Dies sehe ich auch so. Ich denke zwar dass bspw. bei der Photovoltaik ( Stichwort grüner Strom) mehr gegangen wäre, auch mit der Bevölkerung. Dass sich Winfried Kretschmann als MP von BW aber für die Automobilindustrie und die aktuellen Arbeitsplätze einsetzt ist logisch und geradezu seine Pflicht. Zudem ist es immer einfacher als Opposition etwas zu fordern als es als Regierungspartei umzusetzen. Und daran sind nicht immer nur die Koalitionspartner schuld.
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Ich halte den ab Anfang März eingeschlagenen Weg für falsch, es ist jedoch für die Politik ein schwerer Job, der geradezu an jeder Ecke Fehler feilbietet. Durchaus mit anderen Krisen wie bspw. dem deutschen Herbst vergleichbar. Auch in meinem sozialen Umfeld wurde die Coronamüdickeit immer größer. Ich war dennoch überrascht, dass ausgerechnet Merkel uns Söder für die Hoffnung waren. Ich hatte aber kurz davor gelesen, dass bspw. der Druck aus den kommunalen CSU-Ortsverbänden immer größer wurde, die Einschränkungen zu lockern. So richtig überzeugt schienen damals beide nicht. Ich fragte mich und meine Frau dann, ob wohl jmd. wie Helmut Schmidt auch do entschieden hätte. Vermutlich nicht. Jetzt haben wir den Salat, wahrscheinlich erst der Anfang. Wenn ich es recht erinnere, hat das RKI (Wiehler) schon lange vor der dritten Welle gewarnt. Und (eigentlich,) ist es ja einfach und logisch dass man erst lockern kann, wenn ausreichend geimpft und getestet werden kann.
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In Krisenzeiten wählen Bürger häufig das, was ihnen Stabilität verspricht. Da bringt auch der Kindergeld-Skandal Rutte nicht in Bedrängnis. Dass Geert Wilders PVV aus der Pandemie keinen Nutzen ziehen kann, klingt positiv. Dafür haben jedoch andere rechtsextreme Parteien gewonnen. Positiv ist hingegen der Zugewinn von D66. Bleibt zu hoffen, dass dies auch zu mehr Konsens zwischen Brüssel und Den Haag führt.
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Es ist noch ein halbes Jahr hin bis zur Bundestagswahl, wenn die Union aber so weiter macht, bestehen große Chancen auf eine Regierungsmehrheit ohne CDU/CSU. Wenn die Bürger dann für eine stabile Mehrheit sorgen.
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[Re]: Die Neuseeländer? Die indigene Bevölkerung der Insel nennt sich nicht Neuseeländer, geschweige denn ,Kiwis". Außerdem sprach der Sportreporter vom "Land der Sushis", ein nicht irrelevanter Unterschied.
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[Re]: Alles klar! Dann hat Herr Kretschmann alles richtig gemacht. Leider sind in BW die natürlichen Gegebenheiten nicht gegeben. Wie er jetzt trotzdem noch mehr gute Klimapolitik leisten will? Vermutlich über das zu wenig vorhandene fließende Wasser gehen und dabei viel Wind machen...
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Ich bin kein Fan von Jörg Dahlmann, aber hat er nicht Japan als Land des Sushi bezeichnet, so wie die taz den neuseeländischen Segeltriumph mit "The Kiwis can fly" betitelte? Was ich beides absolut in Ordnung finde. Und Marcel Reifs Jungtürken? Hier hilt ein wenig Studium der türkischen Geschichte sowie der Blick auf den Zusammenhang in dem Marcel Reif den Begriff benutzt hat. Wichtig ist da von Rassismus zu sprechen, wo er wirklich vorkommt. Eben nicht reflexartig sofort auf Empörung schalten, sondern erst denken. Es hilft.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich bin weder ein Opfer noch behaupte ich, dass Anton Hofreiter ein Verbot von Einfamilienhäusern erwähnt hat. Die Führungsspitze der Grünen hat gelernt, dass die Partei moderater und anschlussfähiger sein muss. Es geht auch darum Volkspartei zu sein. Bei der grünen Basis sieht es jedoch auch anders aus.
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[Re]: Richtig ist, der Veggietag war eine Empfehlung der Grünen, es wurde keine gesetzliche Vorschrift geplant. Durch politischen Druck, ein Mittel auch der Grünen, sowie Zeitgeist bestand aber sicher das Ziel, einen solchen Tag einzuführen. Eben nicht restriktiv, sondern eleganter. Ich esse keine zwei Hamburger am Tag, auch nicht in einem Monat. Ich möchte mir aber trotzdem von Kathrin Göring-Eckart nicht sagen lassen, was geht und was nicht. Die Grünen haben dieses Image als Verbotspartei nicht nur weil eine angebliche konservative Kampfpresse dies verbreitet. Politiker wie Winfried Kretschmann arbeiten aber sehr erfolgreich daran, dass sich das Image wandelt.
zum BeitragDas von ihnen erwähnte Beispiel aus der FAZ ist ein Kommentar. In der FAZ gibt es ein vielfältiges Meinungsbild. Wenn man keine Kampfbrille auf der Nase hat könnte man dies entdecken. Ich lese übrigens die FAZ nicht bzw. nur gelegentlich Beiträge übers Internet. Meine Stammteitung ist die Frankfurter Rundschau für deren Rettung sich die FAZ vor einigen Jahren eingesetzt hat. Obwohl ihre Ausrichtung eine andere ist, nur eben nicht als eindimensional Kampfblatt.
Und Grüne und Linke in einem Atemzug, nicht schlecht. ;-)
Étienne
[Re]: Man kann den Leuten, die es sich leisten können, nicht verbieten, in einem Einfamilienhaus wohnen zu wollen. Ich bin mir sicher, dass viele die jetzt dagegen sind, ihre Meinung ändern, wenn sie sich den Bau leisten können. Man könnte auch vorschlagen, dass jeder nur eine Stunde pro Tag das Internet nutzt, deutlich weniger Energieverbrauch und ein kleinerer CO2-Fußabdruck. Realistisch?
zum BeitragDas grundsätzliche Problem ist der Mensch. Wir sind zu viele, verbrauchen zu viel Energie, zu viel Konsum. Auf Dinge auch mal zu verzichten ist sicher sinnvoll. Bei vielen Menschen kommen allerdings Ideen der Grünen oft als Bevormundung und Verbot daher. Auch bei mir und ich lese keine Springerpresse. Und natürlich war/ist das Timing beim Veggieday sowie des Einparteienhauses unterirdisch.
Étienne
[Re]: Die Grünen als politische Linke? Dass sind sie nur, wenn man links als "ein wenig links" von Union und FDP definiert. Sie sind eine bürgerliche Partei der Mitte, dafür gibt es gute und schlechte Gründe.
Die FAZ als konservative Kampfpresse zu bezeichnen und mit BILD gleichzusetzen halte ich für vollkommen falsch.
Noch eine grundsätzliche Anmerkung zu den Grünen in BW. Dass sich Herr Kretschmann um Arbeitsplätze kümmern muss, also auch um Daimler, ist selbstverständlich und gehört zum politischen Alltag. Täte er dies nicht, hätten die Grünen die Landtagswahl sicher verloren. Dass BW jedoch nur knapp 31% grünen Strom produziert die angrenzenden Nachbarländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern, angeführt von SPD, CDU & CSU, jedoch alle rund 51%, ist jedoch nur als politisches Versagen zu werten.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich habe just vor 2 Tagen einen Bericht gesehen wo ökologisch engagierte Bürger aus BW beklagt haben dass sie seitens der Landespolitik keine Unterstützung für Photovoltaikprojekte bekommen. Da gab es Gewerbeflächen, wo auf den Dächern nicht eine Photovoltaikanlage verbaut. Ein sehr engagierter Mensch sagte im O-Ton, dass es so einfach wäre viel Strom zu produzieren, was er woanders mit Dorfbewohner zusammen macht, wenn Herr Kretscvmann sich nur halb so viel für erneuerbare Energie einsetzen würde wie für den Dieselmotor. Wobei ich sein Engagement als Ministerpräsident für heimusche Arbeitsplätze nachvollziehen kann. Die grün geführte Landesregierung könnte schon mehr leisten. Zudem wäre es doch sehr merkwürdig wenn die natürlichen Gegebenheiten in Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern so viel besser wären.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Es waren Massen, die dem Opium Kommunismus folgten. Neben dem Faschismus in seinen diversen Formen das zweite große Verbrechen des 20. Jahrhunderts. Eine angeblich wissenschaftlich begründeteWeltanschauung.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich bin jetzt dreimal auf Artikel über female choice gestoßen. Da in wissenschaftlichen Betrachtungsweisen Bewegung ist und ich diese Theorie für ein plausible Möglichkeit halte, würde ich dies nicht ausschließen. Dennoch kein Zukunftsmodell ließe sich auch ohne Gewalt nicht durchsetzen und wahrscheinlich auch dann nicht.
Ich denke auch, dass wir Menschen deutlich mehr kilturell geprägt sind als durch biologische Faktoren. Allerdings gibt es auch markante "natürliche" Prägungen. Die Monogramm Lebensweise, die ich für mich persönlich und unsere Gesellschaft für richtig erachte, entspricht meiner Ansicht nicht unserernatürlichen Lebensweise. Dadurch bedingt kommt es zu diversen Problemen. Zudem passiert in unserem Körper biologisch-chemisch so einiges. Nicht alles ist dann mit Geist und kulturellen Werten zu bewältigen.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Ich habe auf jmd. geantwortet, der mit dem Marx-Zitat um die Ecke kam. Dann haben sie mir geantwortet und ich dann ihnen. Sie hatten Marx nicht erwähnt.
Einer der größten Okönomen seiner Zeit, richtig. Ist aber schon ne Weile her. Vieles von Marx ist zwar immer noch von Belang, allerdings längst nicht alles. Seine Utopie, der Kommunismus, ist es definitiv nicht. Nicht weil neben eigentlich klugen Köpfen, es waren ja nicht alle Kommunisten kognitiv wenig leistungsfähige Dachdecker, auch allenfalls geistig limitierte Verbrecher die Menschheit mit der Revolution beglücken wollten, sondern weil diese Utopie den Menschen und ihren Bedürfnissen schlicht und ergreifend nicht entspricht.
Ich denke eine Diskussion über Glauben im Allgemeinen verspricht hier wenig Aussicht auf Verständigung zumal es mit dem Artikel auch nichts zu tun hat. Es ist auch sinnlos mit einem überzeugten Veganen über Verbesserung bei der Haltung von Nutztieren zu debattieren. Damit will ich sie nicht angreifen oder mich gegen Meinungsfreiheit aussprechen. Nach meiner Erfahrung führt es aber zu nichts wenn extrem konservative Katholiken, Frauen der Maria.2-Bewegung und Atheisten die Glauben für eine Art Zwangsneurose halten, eine Diskussion über das Zölibat oder die Rolle der Frau im Katholizismus des 21. Jahrhunderts führen.
zum BeitragÉtienne
[Re]: Es gibt im Allgemeinen viele Thesen zu naturwissenschaftlichen Fragen, die noch nicht eindeutig oder zumindest annähernd eindeutig geklärt sind. Ich bin kein Biologe also nicht vom Fach. Für mich erscheint es aber plausibel dass nur die Männchen/Männer mit den vorgeblich besten Genen diese weitergeben durften/konnten. Dass es eine female choice gegeben haben soll, erscheint mir nicht ausgeschlossen. Anyway, es bietet jedoch keinen Ansatz zur Lösung der Uncleichrig zwischen den beiden Geschlechtern.
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Dass Frauen nicht nur in streng mittelalterlich-religiös geprägten Gesellschaften wie bspw. dem Iran benachteiligt werden, sonder auch in Ländern wie Deutschland entspricht leider der Wahrheit. Ich denke es ist aber sinnvoller gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu zahlen, soziale Berufe besser zu Entlohnung und auch ggf. Quoten einzuführen. Ich bin kein Fan der Quote, denke aber, dass es in vielen Bereichen nicht anders geht. Und dass Frauen für nahezu grundsätzlich weniger verdienen lässt sich durch nichts rechtfertigen.
Die Biologie als Argument für eine Neuordnung des Verhältnisses der Geschlechter untereinander heranzuziehen halte ich jedoch für schwierig. Für die female choice gab es biologische Gründe, nur die erfolgreichsten Männer könnten ihre Gene weitergeben. Für die Gleichberechtigung homosexueller und/oder nicht binären Lebensformen gibt es aber vermutlich keine biologischen Gründe. Ich halte es für falsch, wenn es inhaltlich passt Naturwissenschaften heranzuziehen, wenn die biologische Sichtweise jedoch nicht passt, zu anderen Argumenten zu greifen. Dies bringt Gesellschaften, Frauen wie Männer, nicht weiter. Eine Folge von neuzeitlichen female choice wären auch sehr frustrierte Männer wie Frauen. Und da kämen dann die Krankenkassen mit einem Bonobo-Programm? Ich denke nein.
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Natürlich ist grundsätzlicher Ländle-Spott Blödsinn, dass "aber die soziologischen Entwicklungen und kulturellen Fortschritte der deutschen Gesellschaft ausgerechnet in Baden-Württemberg am ausgeprägtesten sichtbar sind" halte ich für Unsinn. Kretschmanns Grüne sind im Vergleich zu anderen auch schon sehr bürgerlichen Landesverbänden nochmal bürgerlicher, quasi eine Art grüne Wohlfühlmischung mit starken liberalen Aspekten (der Liberalismus ist im Südwesten traditionell stark) sowie vielen Merkmalen einer modernen weltoffenen CDU. Einen 'demokratisch-emanzipatorischen Umsturz" muss man da nicht erkennen. Bezeichnend ist, dass ausgerechnet im Grünen Kretschmann-Ländle die Energiewende nicht voran kommt. Nur rund 31% grüne Energie, in Söders CSU-Bayern sind es etwa 51%, in den beiden anderen angrenzenden Bundesländern, dem SPD geführten Rheinland-Pfalz sowie in Hessen, wo die CDU den Laneschef stellt, sind es auch ca. 51%. Aber jetzt, nach der sicher erfolgreichen Wiederwahl, soll es innovativ mit dem Energiewandel losgehen. Zur Erinnerung, Herr Kretschmann ist seit 10 Jahren am Ruder, grüner Strom für wird vor allem in Norddeutschland produziert. Man kann sich sicher vorstellen, wie groß der Aufschrei wäre, wenn die CSU eine solche Bilanz vorlegen würde.
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[Re]: Grundsätzlich finde ich es auch immer sehr dämlich den Opiumspruch von Marx als Karte zu zücken, sehr abgeschmackt. Der Marxismus dient(e) sehr häufig als Opium. Ausserdem können sich auch Menschen, die auf ein gutes Jenseits hoffen, für ein gutes Diesseits einsetzen.
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[Re]: Niemand kann ein sich teils widersprechendes und über einen langen Zeitraum von sehr vielen Menschen und eben nicht von Gott geschriebenem, zudem mehrfach übrsetztem, und jede Übersetzung birgt in sich das Scheitern und Fehler wörtlich nehmen. Auch sie nicht. Die Bibel kann inspirieren, hoffentlich im guten Sinn. Aber wörtlich nehmen, nein.
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[Re]: Ja, das kann, DDR, Nicaragua, Venezuela Kuba, RAF, und und und, man kann die Liste unendlich erweitern. Es gibt auch genug, die Religion falsch umsetzen nebenbei gesagt. Honecker etc. sind aber nicht nur einfach gescheitert , es waren/sind aber nicht nur Kleingeister. Castro war sicher kein Kleingeist. Welche sozialistische Bewegung meinen sie denn? Am erfolgreichsten waren Leute wie Palme, Kreisky, Brandt da spielte auch Marx eine Rolle. Allerdings eine deutlich geringere als bei den Kommunisten.
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[Re]: Dialektischer Materialismus frei nach Karl Marx führte zu einem für viele tödlichen Opium, dem Stalinismus.
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[Re]: Ich teile Ihre Ansicht, dass dieser Trend gefährlich ist. Meine Gedanken zur "Wortwörtlichkeit" der Bibel habe ich in einem anderen Kommentar beschrieben. Ich teile jedoch nicht ihre Ansicht dass Religion immer nur zur Spaltung beitragen, nie zur Verständigung " und das dies das Konzept sei. Religionen tragen auch zur Verständigung bei. Vermutlich beinhaltet alles auf dieser Welt beide Pole, Politik, Philosophie, Katholizismus, Atheismus, Sport, Wirtschaft, Sexualität, Musik Ernährung, Kunst die Gewinnung von Energie, usw.. Alles, an dem Menschen beteiligt sind, hat Potential zur Verständigung und zur Spaltung. Dies wird auch immer so sein.
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[Re]: Man kann und sollte die Bibel selbstredend nicht wortwörtlich nehmen. Alle religiösen Schriften sind bestenfalls von Gott oder der Vorstellung von Gott inspiriert und jeweils Produkte ihrer Zeit oder Zeiten. Und somit fehlerhaft, tendenziös und nicht ewig richtig oder unfehlbar. Ich wundere mich, dass es immer noch Menschen gibt, die dies nicht sehen und anerkennen. Daher gibt es logischerweise Theologen, die sich mit der Deutung auseinandersetzen und wie bei uns Menschen üblich zu vielen unterschiedlichen Sichtweisen kommen. Leider auch zu äußerst verschobenen Anschauungen. Viele Evangelikale sind nicht zu ertragen. Auf Kirchentagen Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger bin ich auch Pietisten aus dem Südwesten begegnet. Im Nachhinein scheinen mir diese Leute Vorboten der jetzigen konservativen "Glaubenskrieger" zu sein. Furchtbar.
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[Re]: Es ist richtig, dass man mit 13 vieles noch nicht so einschätzen kann wie man es als erwachsener Mensch leisten können sollte. Der Vater ist selbstverständlich auch strafrechtlich anders und härter zu bewerten als die Tochter. Ich halte es aber für falsch zu sagen sie wäre gestraft genug. Es reicht eben nicht! Ich bin mir sicher, dass ich mit 13 den Unterschied zwischen einer kleinen Notlüge und einer schwerwiegenden Beschuldigung, auch ohne alle eventuellen Folgen abschätzen zu können, gewusst und gespürt habe.
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Die Moderation
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[Re]: Normalerweise nicht. Der Tochter dürfte aber bekannt sein wie ihr Vater glaubt. Leider auf eine offensichtlich sehr mittelalterliche Art. Auch mit der altersbedingten kognitiven Einschränkung dürfte das Mädchen bei normaler Intelligenz zumindest mehr als geahnt haben auf welch dünnem Eis die sich bewegt.
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[Re]: Ich bin Vater und kenne viele Kinder in diesem Alter. Richtig ist, dass man in diesem Alter erst anfängt, Dinge einschätzen zu können. Wenn man seinem Kindern Zeit und Aufmerksamkeit widmet und Erziehung ernst nimmt, sollten auch 13-jährigen Kindern gewisse grundlegende Dinge klar sein. Ich bin mir sicher lebte ich in Frankreich wäre dies in meiner Familie nicht passiert. Auch mit altersbedingter kognitiver Einschränkung hätte dem Mädchen gerade in Frankreich klar sei müssen, welche Folgen passieren können. Vor allem da der Vater seinen Glauben offensichtlich auf eine sehr eingeschränkte Art lebt.
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[Re]: Ich denke nicht, dass 13-Jährige die Auswirkungen einer solchen Lüge und eines Hassvideos pauschal nicht einschätzen können. Die meisten Kinder diesen Alters, die ich kenne könnten dies schon. Und dann, gerade in Frankreich nach Charlie Hebdo etc.. Falls doch, würde dies signifikant darstellen wie der Vater zur französischen Rechtsstaatlichkeit steht, wie es mit seiner Integration und Sozialisation und der seiner Familie ausschaut.
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Dass das 13-jährige Mädchen so gar nicht abschätzen konnte, welche Auswirkungen ihr Lügen haben könnten, ist fraglich. In Frankreich hat in den letzten Jahren genug islamistischer Terror stattgefunden, da kann man schon mal auf den Gedanken kommen, welche Reaktionen erfolgen können. Charlie Hebdo, Bataclan, etc., nie von gehört? Es sei denn, die Schülerin ist sehr naiv oder kognitiv eingeschränkt, und das meine ich nicht polemisch. Und der Vater? Hätte der Lehrer sich so, wie von seiner Tochter gelogen, verhalten, wäre eine Beschwerde bei der Schulleitung und/oder Anzeige bei der Polizei wegen Diskriminierung der einzig richtige Weg gewesen. Wer ein Video mit gehässiger Polemik und Nennung des Lehrer-Namens erstellt und einen Lehrer wegen "pornographischer Darstellung des Propheten" anzeigt offenbart eine ablehnende Haltung gegenüber der französischen modernen Rechtsstaatlichkeit. Dies ist nicht zu akzeptieren. Und letztlich hat der Lehrer Samuel Patienten nur seinen Job gemacht.
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Letztlich geht es nicht nur um 30 Frauen, wie die Überschrift plakativ behauptet, sondern um eine grundsätzliche Haltung zur (auch und vor allem islamischen) Verhüllung. Dies betrifft auch Gäste aus den arabischen Ländern und bezeichnenderweise wandte sich die Tourismusbranche gegen das Verbot. Dass die Initiative von der SVP eingebracht wurde ist nicht angenehm. Hätte mich jedoch, wäre ich Schweizer, nicht davon abgehalten, die Initiative zu unterstützen. Betroffenen Frauen, sofern sie dies wünschen, weltweit zu helfen, ist schwierig. Dies ist mit Risiken und auch negativen Folgen, Beispiel Afghanistan, verbunden. Wir können aber formulieren, wie wir uns hier Dinge vorstellen und dem entsprechend handeln. Eine Mehrheit in der Schweiz hat sich für ein Verhüllungsverbot ausgesprochen. Ich halte dies für nachvollziehbar und vernünftig.
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