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S. H.
[Re]: Wie bitte? Frauen sind in der Verantwortung Frauen zu schützen, weil Männer nicht fähig sind?
zum BeitragSöhne spiegeln das Verhalten anderer Männer, ob in ihrer Familie oder der Gesellschaft. Es muss nicht explizit der Vater oder die Mutter der Auslöser sein, wenn sich ein Junge zu einem Vergewaltiger entwickelt aber primär die Erkenntnis darüber, dass man als Junge offenbar das Recht dazu habe so etwas zu tun, aufgrund der Tatsache, dass andere Männer - egal wo auf der Welt - sich ebenso verhalten, damit oft mit milder oder gar keiner Strafe davon kommen und bestenfalls nachher mit der Tat prahlen können, vielleicht sogar in Liedtexten (siehe Rapkultur) und dann widerrum von anderen Männern dafür gefeiert werden. Und die Reaktion und folgend Lösungsvorschläge der Gesellschaft auf und für eine solche Tat, wenn sie denn von ihr verurteilt wird, ist dann oftmals ein Appell an Frauen. So wie hier zB: "Frauen sollten Zypern meiden. Mütter müssen Söhnen Respekt vor Frauen beibringen." Das klingt dann immer so, als seien Männer per se "unkontrollierbare Triebtäter", nicht fähig ihre Handlungen zu reflektieren, weshalb Frauen sich vor ihnen schützen müssen.
Dass Männer allerdings zu genau den gleichen Vernunfturteilen fähig sind wie Frauen dürfte ja wohl klar sein. Auch hormonell lässt sich keine Ursache für den Willen zu Vergewaltigen finden, auch wenn das gerne als Ausrede benutzt und dann als Trieb bezeichnet wird. Somit wird jegliche Verantwortung an einer Tat, die ein Mann begang, abgeworfen und schließlich Frauen übertragen.
Aber bspw ein junger Mann, der in einer Gesellschaft, wie ich sie beschrieben habe aufwächst, wird seiner Mutter nicht glauben, wenn sie ihn lehrt junge Frauen zu respektieren, wenn er gleichzeitig wahrnimmt, dass die meisten Männer es nicht tun. Mit seiner Mutter kann er sich nicht identifizieren, mit den anderen Männern schon.
Gerade Männer also müssen Werte vermitteln und Vorbilder sein. Die, die nämlich "fähig sind" tun dies bei weitem nicht genug.