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diekuhmachtmu
Endlich ein Beitrag ohne den linksrum/rechtsrum-Schaum vor den Lippen. Dass die Handke-Diskussion ein projektives Sandsackspiel, der jeweiligen (und selbsternannten) Deutungshoheitspäpste war, sollte mittlerweile auch dem letzten literarischen Hinterwäldler klar geworden sein. (Ob mit oder ohne Literaturpreis!). Dass die Wahrheit - auch im Fall Handke, bzw. in der Berichterstattung über die Geschehnisse beim Auseinanderfallen Jugoslawiens, bedeuten mehr als nur zwei Gesichter/Sichtweisen bietet, sollte jedem klar denkenden Menschen mittlerweile auch klar geworden sein. Interessant ist am Ende nur die Frage: Wo habe ich die eigenen (unbwußten) Befindlichkeit entlang der Diskussion inszeniert? Das Handke ein unbestreitbarer Sprachmeister und dabei auch ein Streitbarer "Subjektivist" war und ist, wird die große weite Welt einfach akzeptieren müssen. Und - zum Glück - leben wir noch in einem Land, in dem es Jedermann freisteht einen Text von Handke zu lesen, oder liegen zu lassen. Ein Faschist und Kriegstreiber ist er mit Sicherheit nicht, und auch nie gewesen. PUNKT
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[Re]: Wo wann hat er Srebrenica verneint? Bitte ganz genau: Gelegenheit. Datum.
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[Re]: Die Wahrheit wird sein: Zu viel Koks und Speed. Das ist dann auch schon das Ende jeglicher Diskussion auf einigermaßen erwachsenem Level. Rest and lay back in peace. In Eternity!!!
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[Re]: Mein Gott. Es ist kaum zu glauben was es für Verstrahlte gibt. Da fällt einem wirklich nix mehr ein. Weder Handke noch Grass gelesen. Aber gefährlichen Blasendrang zum Mitreden. Man kann nicht anders, als es zu ertragen und hoffen, dass die Wellen der Weltmeere auch solche Kommentare kleinrebeln.
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Tijan Sila hat Handke also auch nicht gelesen. Ich allerdings schon. Mittlerweile weiß ich mehr und muß zurücknehmen, dass ich seit Jahren dachte Handke sei unversöhnlich auf Seiten der Serben gewesen. Wer die Protokolle des Den Haag-Tribunals liest, erfährt zum Beispiel auch Erhellendes über die Vertreibung und Ermordung der Serben durch die Kroaten. Zudem ist in Handkes "Winterliche Reise"-Text, den ich gerade gelesen habe, keine Rede davon, dass er die Gräueltaten leugnet oder gar gut heißt. Er wendet sich hauptsächlich gegen die damalige Darstellung der Mainstreampresse. Stanisic wäre gut beraten gewesen, sich die Faktenlage hieb- und stichfest anzueignen. Mit seiner Wutrede hat er sich zwar als Betroffener geoutet, aber gleichzeitig auch als einen der keinen Überblick über die damaligen Geschehnisse hat, oder vielleicht auch nicht haben will. Entweder darf er als Kroate die Gräueltaten seiner Ethnie nicht zur Kenntnis nehmen, oder - und das wäre dann ziemlich perfide - sie passen nicht in sein Konzept sich auf Kosten von Handke im Markt zu profilieren. Abgesehen davon, dass ich ihn für keinen besonders guten Autor halte, ernst nehmen kann man den Mann und leider auch Tijan Sila ab jetzt nicht mehr.
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[Re]: Wo ist der Artikel zu finden?
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[Re]: "SS-Günni" Grass+Serbischer Ritter?... Da möchte man, doch hoffen, dass Sie sich - ähnlich mutig wie die beiden Zitierten -mit der eigenen familiären der Vergangenheit im Faschismus auseinandergesetzt haben.
zum BeitragInteressant bei Ihnen (als auch beim pöbelnden Handke): Wo ist das Projektive? Wo grast der (eigene) Esel, den Sie mit den Schlägen auf den verachteten Handke(und Grass-)-Sack stellvertretend erreichen wollen? Wissenschaftliche Intellektuelle (wie zum Beispiel der Psychologe und Psychiater Arno Gruen), haben über das Phänomen der Projektion und der Externalisierung (auch im Jugoslawien-Konflikt!)lesenswerte Bücher geschrieben, Vielleicht sollten Sie einer solche Lektüre sinnvoller Weise den Vorzug vor der medialen Einseitigkeit in der momentanen Handke-Berichterstattung geben. Die Wahrheit hat viele Gesichter - sinngemäß eine der zentralen Haltungen von Peter Handke. Und genau wegen dieser Haltung schätzen Ihn bis heute durchaus sehr sehr viele Menschen. Voraussetzung: Man hat gelernt (auch die eigenen) Widersprüche auszuhalten. Diesen Weg ist Handke anscheinend gegangen und geht ihn bis heute. Eine Haltung, die der Menschheit vermutlich sehr viel mehr kriegerische Auseinandersetzungen ersparen würde, als das die unzähligen und "hochgradig" besetzten Friedensinitiativen der Profi-Politiker bisher vermochten.
diekuhmachtmu
kk
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Warum Peter Handke so unversöhnlich auf Seiten der Serben und Milosevic stand, verstehe ich bis heute nicht. Erkläre mir das möglicherweise mit der Haltung, dass er auch da - wie es seine schätzenswerte Art ist - wo alle (Journalisten und Meinungsmacher) in der gleichen "politisch korrekten" Spur herumtrampeln, den Gegenweg nimmt. Vermutlich nicht einmal geplant, sondern eher aus der Intuition heraus, dass die Wahrheit - wenn es überhaupt eine solche gibt - auch hier mehr als nur ein Gesicht hat. Das relativiert die mutmaßlichen Verbrechen Milosevics nicht. Das hat aber auch nicht dazu beigetragen diese Verbrechen zu intensivieren. Handke ist ein sehr eigener Mann mit sehr eigenem, sehr ehrlichem - mitunter auch selbst verletzendem - Umgang mit sich und seiner Umwelt. - Wenn man aus einer vertriebenen Familie kommt wie Stanisic gibt es mit Sicherheit verständliche Aspekte für seine Reaktion. Aber wo Handke als Schriftsteller sehr sehr viel mehr ist, als ein Irrender in Sachen Serben, ist Stanisic - zumindest subjektiv - als Schriftsteller eventuell weniger, als die Jury im Jahr 2019 hinter ihm vermutet. Wer in der Öffentlichkeit so laut schreit, hat unter Umständen mehr Gründe, als den einen, endlich Rache zu nehmen, an denen, die er für sein Vertreibungsleid als Kind bis heute subjektiv Rechtens verantwortlich macht. Ich kann aber nicht sehen, wo Peter Handke damals aktiv am Stanisic-Leid beteiligt gewesen wäre. Es entsteht der Eindruck, als schlüge da einer in verzweifelter Wut den Sack, weil er der (schrecklichen)Esel nicht mehr habhaft werden kann. Es bleibt ein fader Geschmack. Handke und Stanisic sind Handwerkskollegen. Und vielleicht gibt es beim Jüngeren ja auch die intuitive Ahnung, dass es bei Ihm zum Nobel-Preis nicht langen könnte. Ich prognostiziere, dass das Ganze Stanisic auf Dauer mehr beschädigt als Handke.
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[Re]: Sehr gut gegeben!!! Danke ;-))
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[Re]: Ich finde Ihre differenzierte Haltung gegenüber der - na sagen wir - etwas euroskeptischen Attitüde der taz - doch sehr gut nachvollziehbar. Was ich an der taz schätze ist, dass sie gerne mal gegen den Strich bürstet, wenn alle sich einig zu sein scheinen. Was mir aber immer wieder auf den Wecker fällt ist, dass sie auch regelhaft genau das tut, was sie hier einseitige der EU anlastet: Anderen in hochnäsigster Attitüde Tipps zu geben. In meinem Erleben hat sich die EU gerade im Brexit-Prozess sehr moderat und deeskalierend verhalten. Das sie den sie definierenden Binnenhandel schützt, gehört zum Grund-Konstrukt, das aber auch noch eine Menge anderer Vorteile für die Mitgliedsländer (auch Griechenland) mit sich bringt. Ein weites Feld um mit Fontane zu sprechen ... "Die Briten: 1.000 Sekten aber nur eine Soße!" ... . man kommt auf den Gedanken, dass Fontane nicht nur (bis heute) der brillanteste deutsche Schriftsteller war (ist), sondern, dass er in Bezug aufs ehemalige Empire mit einer fast hellseherischen Faktensicht unterwegs war. ;-)))
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[Re]: Er hieß Hermann Josef Wehrle! Also Dr. Wehrle und nicht Wörle.
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