: Vorerst leere Worte
Betr.: „Ich werde nicht Militärbischof“, taz nord vom 20. 8. 2008.
Der zukünftige Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Bremer Pastor Renke Brahms, sieht in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr „große seelsorgerliche Herausforderungen“. Kritik an diesen Einsätzen spricht er im Interview leider nicht aus. Dafür sieht er die „Seelsorge in der Bundeswehr“ anscheinend ganz selbstverständlich als Teil seiner Aufgabe im neuen Amt an. Die evangelische Kirche unterstützt wie auch die katholische Kirche die Bundeswehr durch die Militärseelsorge. Indem sie Militärpfarrer bereit stellen, die von der Bundeswehr bezahlt werden, tragen die Kirchen die seit Jahren zunehmende Militarisierung der deutschen Außenpolitik leider mit, statt sie unter Berufung auf Jesu Lehre von der Gewaltlosigkeit und Feindesliebe zu kritisieren. Solange die Kirchen die Bundeswehr durch die Militärseelsorge unterstützen, sind ihre Aufrufe zu Frieden und Gewaltlosigkeit nur schöne Worte. Gebe Gott, dass sich Pastor Brahms als Friedensbeauftragter der EKD um des Friedens und um der Gewaltlosigkeit willen für Abrüstung des Militärs sowie für die Einstellung der Militärseelsorge einsetzt. Nur dann würde die Bezeichnung „Friedensbeauftragter“ wirklich sinnvoll sein. JOACHIM FISCHER, Bremen