First Lady Gül verklagt Türkei

ISTANBUL afp ■ Die Ehefrau des türkischen Ministerpräsidenten Abdullah Gül klagt vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof gegen das eigene Land, weil sie an staatlichen Universitäten der Türkei nicht mit Kopftuch studieren darf. Auf Weisung seiner Mandantin Hayrünnisa Gül werde er das Verfahren bis zur höchsten Instanz weiter verfolgen, sagte ihr Anwalt gestern der Tercüman. Frau Gül war vom Studium ausgeschlossen worden, weil sie ihr Kopftuch in der Uni nicht ablegen will. Die laizistischen Eliten in Justiz und Militär sehen im Kopftuch ein Symbol des politischen Islam und wollen es deshalb nicht in staatlichen Einrichtungen dulden. Güls Regierung der islamisch angehauchten AKP will das Kopftuchverbot lockern und ist deshalb bereits mehrmals von Generälen verwarnt worden.