: Körting sieht „Nachahmung“
Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat den Umgang der Behörden mit suizidgefährdeten Abschiebehäftlingen verteidigt. Körting rechtfertigte gestern im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses seine Entscheidung, Insassen nach Selbstverletzungen und Suizidversuchen im Haftkrankenhaus Moabit unterzubringen. Bei der seit Januar anhaltenden Serie von Suizidversuchen sei ein „Nachahmungseffekt“ erkennbar, weil Insassen zum Teil aus öffentlichen Krankenhäusern ganz entlassen wurden. Nun würden sie nach der medizinischen Versorgung nach Moabit gebracht. Seit Anfang des Jahres haben sich im Abschiebegewahrsam Grünau mehr als 30 Insassen selbst verletzt. Gegen die „unerträglichen Zustände“ im Abschiebegefängnis will am Donnerstag um 11 Uhr das Antirassistische Bündnis Berlin protestieren. An der Aktion vor der Ausländerbehörde in der Nöldnerstraße in Lichtenberg würden auch Flüchtlinge und Migranten teilnehmen, sagte gestern ein Sprecher des Bündnisses. DPA/DDP