: Freundlicher Hausmeister
Kein Wort des Zorns für vertrottelte Redakteure
BERLIN taz ■ Lieber Hausmeister! Man muss auch mal etwas Nettes sagen und sich artig bedanken können. Das wollen wir heute tun. Denn als wir Sie abends um 20 Uhr zu Hause anriefen und Ihren wohl verdienten Feierabend störten, weil wir uns ausgesperrt glaubten und die Kosten des Schlüsseldiensts scheuten, da entfuhr Ihnen kein Wort des Unmuts, nein, schnell wie der Wind waren Sie werkzeugbewaffnet bei uns, um uns den Weg in unsere gemütliche Wohnung ritterlich frei zu kämpfen. Selbst als wir oben vor der Wohnungstür standen und den Schlüssel fröhlich winkend von außen stecken sahen, entwischte Ihnen nur ein halblautes: „Da hätte bei den Nachbarn klingeln ja wohl auch jereicht, wa? Schönen Abend noch“, und schnell, wie Sie gekommen waren, verschwanden Sie auch wieder ohne ein Wort des Zorns. Sie waren sehr freundlich, vielen Dank.