: Sport vom Fachverkäufer
KarstadtQuelle sichert sich das DSF, Saban will ProSiebenSat.1-Übernahme forcieren
BERLIN dpa/ap ■ Das letzte Stück des Kirch-Kuchens ist verteilt: KarstadtQuelle hat in der Nacht auf Dienstag den Zuschlag für das Deutsche Sportfernsehen DSF erhalten und damit in der letzten Runde den US-Milliardär Haim Saban ausgestochen, der bereits den Zuschlag für die Mehrheit des Fernsehkonzerns ProSiebenSat.1 und den Filmhandel der insolventen KirchMedia erhalten hat. Angesichts der unerwarteten Schlappe scheint Saban nun die Übernahme von ProSiebenSat.1 forcieren zu wollen. Laut Saban-Vize Adam Chesnoff arbeite man derzeit hart daran, die Transaktionen zum frühestmöglichen Zeitpunkt abzuschließen. Der US-Milliardär hatte sich erst spät durchgerungen, für das DSF mitzubieten. Er sah den Kauf als mögliches Schnäppchen, will beim ProSiebenSat.1-Kauf nun den französischen TF1-Konzern mit ins Boot holen. Zu diesem wiederum gehört der DSF-Konkurrent Eurosport.
KarstadtQuelle will das DSF zusammen mit dem Schweizer Investor Hans-Dieter Cleven, Mehrheitsinvestor des Sportartikelhändles Völkl, übernehmen. Die Hälfte seines Anteils soll es in einem zweiten Schritt an das Münchner Medienunternehmen EM.TV abgeben. EM.TV soll auch die unternehmerische Leitung des Senders übernehmen und das DSF, das derzeit rund 30 Millionen Haushalte mit seinen Sendungen erreichen kann, zu einer Plattform für Kunden-Kommunikation machen.
Das Bundeskartellamt hat die Übernahme bereits genehmigt, es fehlt nur noch die Zustimmung der Bayerische Landeszentrale für Neue Medien.