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Archiv-Artikel

DAS BRINGT DIE WOCHE

POLITIK: Ist Europa die Zukunft, oder sollten wir lieber über China reden? Die kommende Woche ermöglicht einen Vergleich. Bis Mittwoch weilt der chinesische Premier Wen Jiabao in Deutschland, am Wochenende beginnt der Europa-Wahlkampf. Gerhard Schröder spricht am Freitag in Erfurt, Angela Merkel am Samstag in Saarbrücken – mit Altkanzler Kohl im Schlepptau. Es geht ja bei Europa um „Geschichte“.

MUSIK: Gern werden sie der Electroclash-Bewegung und ihrer an den Achtzigerjahren orientierten Stilwelt zugeschlagen, nur weil sie genauso schrecklich angezogen sind wie all die Vertreter dieses Schräge-Frisuren-Genres. Wenn dem so wäre, die Scissor Sisters und ihr großes selbst betiteltes Album, das diese Woche erscheint, wären wohl keine Erwähnung wert. Doch in Wirklichkeit orientieren sie sich an so verlässlichen Größen wie dem frühen Elton John oder dem Gesamtwerk von Fleetwood Mac. So wunderbar kann die dritte Postmoderne der Popmusik klingen.

KINO: Wim Wenders, bekannt unter anderem für sein großes Werk „Buena Vista Social Club“ und sein, nun ja, Filmchen über die Kölner Truppe BAP, knüpft erneut an die Tradition der Musikfilme an. Diesmal huldigt er in „The Soul of a Man“ drei großen amerikanischen Blues-Musikern: Blind Willie Johnson, Skip James und J. B. Lenoir. Mit einer Handkurbelkamera aus den Zwanzigerjahren und in Schwarzweißbildern. „The Soul of a Man“ geht auf die Initiative eines anderen großen Regisseur zurück: Martin Scorsese. Insgesamt sind sieben Filmemacher beiteiligt, unter anderem Clint Eastwood und Mike Figgis. Worum es dabei geht? Scorsese möchte die Faszination des Blues festhalten.