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Archiv-Artikel

Gewagte Interpretation

betr.: „Berlins Kulturkampf. Was, bitte schön, ist ‚Zwangsethik‘?“, taz vom 10. 1. 09“

Ein Fakt, der eigentlich hätte erwähnt werden müssen, ist, dass der freiwillige, zusätzliche Religionsunterricht meist vor der ersten Stunde, also um sieben Uhr, oder nachmittags stattfindet. Kein Wunder, dass sich dafür kaum jemand erwärmen kann. Die gegenwärtige Praxis stellt letztendlich ein Todesurteil für den freiwilligen Religionsunterricht dar. Mein Eindruck ist, dass die Kirchen eigentlich nur die Wiederherstellung des Status quo ante bzw. des Status, der in den anderen Bundesländern gilt, erreichen möchten. Das als Kulturkampf zu interpretieren, scheint mir jedenfalls recht gewagt.

HANS-PETER MÖSSNER, Berlin