: Arbeitnehmer belogen
betr.: „Kleinkrieg am laufenden Band“, taz ruhr vom 20.08.04Ich bin mit dem Kommentar zu Akzenta in Wuppertal gar nicht einverstanden. Reicht es denn nicht, wenn die Wuppertaler Lokalpresse vor den Karren der Löbbert Betriebsleitung gespannt ist? Bei einer Demonstration am Freitag vor der Verdi- Vertretung in Wuppertal demonstrierten 150 Mitarbeiter des Akzenta gegen Verdi. Diese sind von der Akzenta- Leitung gezielt ausgesucht worden und haben dafür extra frei bekommen. Auch die Plakate und Flugblätter sind von der Betriebsleitung gedruckt worden! Doch die Akzenta- Leitung betonte extra, dass die Mitarbeiter das freiwillig und aus eigenen Stücken getan haben. Die „Notmannschaft“, die in den Geschäften verblieben ist, bestand ja wohl u.a. aus von der Demo ausgegrenzten Mitarbeitern, die sich gegen ein Unterschreiben der rechtswidrigen neuen Verträge wehren. Da gehen doch glatt Menschen auf die Straße, mit Flugblättern die besagen, dass sie 50% Weihnachtsgeld und 40% Urlaubsgeld bekommen. In ihren neuen Verträgen haben sie aber unterschrieben, dass sie mit künftig nur noch jeweils 10 % dieser Bezüge einverstanden sind. Es scheint wohl doch etwas an den stundenlangen Einzelgesprächen dran zu sein. Gehirnwäsche lässt sich bei abhängigen und ängstlichen Mitarbeitern scheinbar leicht realisieren. Gerade von ihrer Zeitung hätte ich eine objektivere Berichterstattung und Kommentierung erwartet. Da werden hunderte von Arbeitnehmern über den Tisch gezogen, belogen, manipuliert und betrogen. Und alle Welt hält zu der Betriebsleitung. Verdi beobachtet schon seit einigen Jahren die Prozesse, die Mitarbeiter gegen diese Firma führen. Und auch oft gewannen. Nur in Wuppertal galt dieser Firmenleiter immer als Saubermann.Lothar Wohlenberg, Wuppertal