: Sachlich falsches Sammelsurium
betr: „Bücherei dämmt ein“, taz vom 23.8.04
In dem Artikel [wird] die Änderung der Entgeltordnung der Stadtbibliothek [...] zu einem sachlich falschen Sammelsurium von Behauptungen verwoben. Der Artikel vermittelt den Eindruck, es sei das vordringliche Ziel der Stadtbibliothek, möglichst viel Geld einzunehmen. Daran ist die Unlogik zu kritisieren, [...] denn vergraulte Kunden zahlen bekanntlich nicht. [...] Zum Schutz ihrer Kunden ist der Stadtbibliothek die eindeutige Zuordnung von Personen auferlegt. Zu seiner Identifikation wird jedem Benutzer ein persönlicher Ausweis ausgestellt. Eine Benutzung des Ausweises durch andere Personen ist seit jeher verboten [...] Dabei handelt es sich keineswegs um eine neue Regelung. [...] Auch die Darstellung der neuen Entgeltordnung ist falsch. [Damit] wurde ein kostengünstiger Familienausweis eingeführt, den es bisher nicht gab. Die behauptete Verdoppelung der Jahresentgelte ist nachweislich falsch. Über den Medienmix der Stadtbibliothek wird ebenfalls falsch berichtet: Das Buch [bleibt] das Leitmedium. Der Gesamtbestand von rund 765.000 Medieneinheiten umfasst rund 643.000 Bücher gegenüber rund 3.600 DVDs. [...] Falsch ist die Behauptung, die Stadtbibliothek nähme generell Zusatzgebühren für die Ausleihe von Buch-Neuanschaffungen. Lediglich stark nachgefragte Sachbücher und belletristischen Werke aus der SPIEGEL-Bestseller-Liste [werden] gegen eine Servicegebühr von zwei Euro angeboten. Die gleichen Titel finden sich aber auch im “normalen“ Bestand [...] Die Stadtbibliothek befindet sich bis zum 31.12.2004 im Probebetrieb der Kulturbetriebe Duisburg, einer [...] eigenbetriebsähnlichen Einrichtung der Stadt. Die Aufnahme des Echtbetriebs ist zum 1.1.2005 vorgesehen. Damit ist auch die Frage nach einer Privatisierung beantwortet. FRANK KOPATSCHEK, Leiter Presse- und Kommunikationsamt der Stadt Duisburg
Frank Kopatscheks Schreiben ging als Gegendarstellung bei uns ein, die wir allein aus formalen Gründen nicht als solche abdrucken können. Inhaltlich geben wir ihm weitgehend Recht: In den Bericht über Duisburgs Stadtbibliothek haben sich eklatante Fehler eingeschlichen, die wir hiermit sehr bedauern. Für die Redaktion, Christoph Schurian (Redaktionsleiter)