… UND HEUTE?

Fallende Blätter

„Wenn’s Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält“, behauptet der Landmann, und wir Städter kommen ins Rätseln: Gilt das auch für die exotischen Baumarten an unseren Straßen? Und wenn es bloß die Miniermotte war? Warten wir’s halt mal ab.

Brutzelnde Gänse

Traditionsbewusste haben es sicherlich gleich gemerkt: Wenn die Bauernregel von „Martini“ spricht, ist keine Cocktailzutat gemeint. Nein, heute ist Martinstag. Was das bedeutet, ist bekannt: singende Kinder im Gänsemarsch, Laientheater mit Lagerfeuer, Eiergebäck und Gänsebraten. Weniger bekannt ist, dass das verbreite Lampiontragen eigentlich zu Luthers Ehren aufkam – dessen Namenstag man am 11. 11. ja auch begeht. Und die fette Gans, die man zum Martinsfeste vielerorts verzehrt, hat mit dem heiligen Mantelzerteiler eigentlich auch nichts zu tun – obwohl entsprechende Legenden natürlich gestrickt wurden. Der Vogel landete im Topf, weil zu Martini das neue Wirtschaftsjahr der Bauern begann. Da sprang alles Vieh, das aus Kostengründen nicht über den Winter gebracht werden konnte, über die Klinge – und die Gänse vorneweg. Wer den Martinstag in Berlin zünftig begehen möchte, hat dazu gleich 50-mal Gelegenheit. Viele Gemeinden feiern ökumenisch, aufgelistet hat sie das katholische Erzbistum unter www.erzbistumberlin.de.