: Armenier-Genozid bleibt gestrichen
BERLIN taz ■ Das Bildungsministerium in Brandenburg räumt bei der Streichung des armenischen Genozids aus dem Lehrplan Fehler ein. „Man hätte anders verfahren können“, sagte Bildungsstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) gestern der taz, „so entstand der Eindruck, der Genozid spiele im Lehrplan keine Rolle mehr.“ Sein Ministerium hatte einen Passus über den von den so genannten Jungtürken 1915 an den Armeniern begangenen Genozid aus dem Geschichtslehrplan gestrichen, nachdem türkische Diplomaten protestiert hatten. Landes- und Bundespolitiker von CDU und SPD hatten das Vorgehen darum massiv kritisiert. Die türkische Regierung erkennt den Genozid bis heute nicht an. Gorholt sagte, der Passus bleibe vorerst gestrichen. Im Sommer soll neu über die Formulierung beraten werden, weil dann eine Lehrerhandreichung zum Thema erscheint.