: Diese Republik läuft wie geschmiert
betr.: „ ‚Werner Müller war gut für den Atomausstieg‘, sagt Jürgen Basedow, taz vom 22. 1. 05
Glücklicherweise habe ich nun durch die taz bzw. Herrn Basedow erfahren, dass Herr Müller sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hat, Eon betreffende Entscheidungen fällen zu müssen. Diesem Mann gehört ein Denkmal gesetzt, beweist er doch, dass nicht jeder Politiker käuflich ist und alle nur an Geld denken. Nein, Werner Müller ist Idealist. Wie sonst hätte er es wagen können, sogar in die Hand zu beißen, die ihn füttert?! Denn dies hat er doch getan, als er den Vertrag über den Ausstieg aus der Atomenergie mit aushandelte, oder? Schließlich verdient Eon viel Geld mit der Atomkraft! Warum aber hat ihn die Firma dann nach seinem Ausscheiden als Minister wieder eingestellt, in einer Führungsposition mit hohem Gehalt? Haben die Leute im Vorstand und Aufsichtsrat von Eon etwa einen ganz besonderen Humor?
Ich fürchte nicht, denn wenn man sich die Äußerungen von Dr. Walter Hohlefelder (Aufsichtsratschef) anschaut, kommen erste Zweifel bei mir auf. „Es gibt da offenbar ein grundlegendes Missverständnis. Über einen Ausstieg aus der Kernenergie haben wir uns mit der Bundesregierung keineswegs geeinigt.“ (Zeitschrift KKG aktuell Nr. 70) Und richtig, im Gegensatz zur landläufigen Meinung steht im so genannten Atomkonsens nichts von einer Verpflichtung der Konzerne, aus der Atomkraft auszusteigen, vielmehr sichert dieses Gesetz den ungestörten Betrieb der bestehenden Anlagen über mehr als 20 Jahre! Eon verdient weiter viel Geld, und Ruhrgas gab’s, zum Schaden der Verbraucher, noch dazu. Diese Republik läuft wie geschmiert! ANDREAS STROHMEYER, Affinghausen
betr.: „Dunkeldeutschland für sichere Rendite“, taz vom 28. 1. 05
Die Stromversorgung zählt zu den wichtigen Instrumenten der Grundversorgung. Deswegen hatten zum Beispiel die Kommunen früher diese Grundversorgung übernommen. Hervorgegangen ist daraus beispielsweise das RWE (!). Deswegen auch hat es spätestens seit der Nazi-Regierung den Gebietsschutz gegeben, der erst vor einigen Jahren aufgehoben worden ist. Wie mächtig die Stromversorger hinter diesem Schutz geworden sind, zeigt sich heute, da sie offenbar zur alten Stärke vor der Liberalisierung zurückgefunden haben.
Die Verbraucher sind in den letzten Jahrzehnten getäuscht worden, mit Unterstützung der Regierungen. Ihnen wurde vorgegaukelt, die jeweiligen Preiserhöhungen würden kritisch überprüft. Was nicht zutraf. So wurde die Stromwirtschaft dick und mächtig. Öffentliche Gelder, etwa für die Atomstromerzeugung, kamen oben drauf. Herr Peters hat Recht mit seiner Forderung, der ökonomischen Habgier und dem Machthunger der Stromwirtschaft politisch entgegenzutreten. TILMANN HÖHFELD, Köln