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Archiv-Artikel

Schilys neuer Lager-Plan

Minister will in Afrika verhandeln. Ziel: „Vorgelagerte Einrichtungen“ für Menschen, die nach Europa wollen

BERLIN afp/dpa ■ Innenminister Otto Schily (SPD) unternimmt einen neuen Vorstoß für die Einrichtung von Aufnahmezentren für Asylbewerber in Nordafrika. Es sei sinnvoll, „dass wir auch vorgelagerte Einrichtungen haben“, sagte Schily gestern im ARD-„Morgenmagazin“. Er werde „in absehbarer Zeit“ in die Maghrebstaaten reisen, um mit den Regierungen Verhandlungen über die Einrichtung solcher Lager zu führen. Dabei sollten auch „Missverständnisse, die aufgekommen sind“ bereinigt werden.

Die Einrichtung solcher Lager sei nötig, um eine frühe Prüfung zwischen illegalen Migranten und Menschen mit einem Flüchtlingsschicksal zu ermöglichen, verteidigte Schily seinen umstrittenen Vorschlag, der im vergangenen Jahr zu Auseinandersetzungen im rot-grünen Regierungsbündnis geführt hatte. Schily zeigte sich zuversichtlich, im zweiten Anlauf nun Erfolg zu haben. Die Bedenken der Grünen beruhten seiner Ansicht nach auf „Unkenntnis“, sagte Schily. „Wenn man sich auf Seiten meines Koalitionspartners mit dem Sachverhalt etwas vertrauter macht, werden diese Einwände zu überwinden sein.“