piwik no script img

+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Ein Toter nach russischem Angriff auf Odessa

In der Region Moskau berichten Be­woh­ne­r:in­nen von massiven Explosionen nach ukrainischen Drohnenattacken. Derweil verabschiedet sich Schachtjar Donzek von der Schalke-Arena.

Dieses vom ukrainischen Rettungsdienst veröffentlichte Foto soll ein brennendes Wohnhaus nach dem russischen Luftangriff auf Odessa in der Nacht zum Samstag zeigen Foto: Uncredited/Ukrainian Emergency Service/ap/dpa

Untersuchungen nach Ausfall polnischer Flugmanagementsysteme

In Polen hat es nach Angaben der Behörden im Flugverkehr einen Ausfall der Managementsysteme gegeben. Die Ursache dafür werde untersucht, teilt ein Sprecher des Innenministeriums mit. Der Inlandsgeheimdienst gehe dabei auch dem Verdacht der Sabotage nach. Beamte sammelten Informationen und analysierten sie. (rtr)

Kijyw: Russland hat mit 30 Raketen und 300 Drohnen angegriffen

Russland hat die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht mit mehr als 30 Raketen sowie 300 Drohnen angegriffen. Dabei sei in der Region Sumy kritische Infrastruktur beschädigt worden, teilt Selenskyj über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es habe Stromausfälle gegeben, von denen mehrere tausend Haushalte betroffen seien. (rtr)

Schachtjar Donezk spielt nicht mehr auf Schalke

Der ukrainische Fußball-Erstligist Schachtjar Donezk wird mögliche Europa-League-Spiele in der neuen Saison nicht in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen austragen, sondern in Krakau. Dies teilte der Club auf seiner Homepage mit. Ein Sprecher des FC Schalke 04 bestätigte der Deutschen Presse-Agentur: „Schachjtar Donezk hat uns informiert, dass der Verein seine Europapokalspiele in der kommenden Saison in Polen austragen wird.“

„In den offenen und vertrauensvollen Gesprächen wurden die Gründe für diese Entscheidung sehr nachvollziehbar erläutert“, so der Sprecher, „dabei ging es insbesondere um die geografische Nähe zur Heimat, die dem Team und den Verantwortlichen vieles erleichtert.“ Man sei in der vergangenen Saison mit großer Freude Gastgeber für den Club gewesen. „Wir wünschen Schachtjar eine erfolgreiche Spielzeit, gerade angesichts der weiterhin so schwierigen Situation für den Verein, seine Anhänger und das ganze Land.“

Wegen des Kriegs in der Ukraine hatte Donezk in der vergangenen Saison seine vier Champions-League-Heimspiele in Gelsenkirchen ausgetragen. Nach Medienspekulationen hatte dies dem FC Schalke 04 Einnahmen in Höhe von etwa zwei Millionen Euro beschert. Der Club bestätigte diese Summe nicht.

Für die Champions League hat sich Donezk als Dritter in der ukrainischen Meisterschaft nun aber nicht mehr qualifiziert. Der Club spielt in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League nächste und übernächste Woche gegen den türkischen Club Besiktas Istanbul. Schon dieses Heimspiel will Donezk in Krakau bestreiten. Beim 6:0-Heimsieg in der ersten Qualifikationsrunde gegen das finnische Team Ilves Tampere hatte man in Ljubljana gespielt.

Sollte sich Schachtjar für die Europa League qualifizieren, würde man dann alle Heimspiele im Stadion des polnischen Zweitligisten Wisla Krakau austragen. Krakau liegt etwa 1000 Kilometer näher zur Heimat als Gelsenkirchen. (dpa)

Australien liefert 49 Abrams-Panzer an Ukraine

Die australische Regierung hat eigenen Angaben zufolge der Ukraine 49 Abrams-Panzer im Wert von 245 Millionen australischen Dollar (160 Millionen US-Dollar) geliefert. „Die M1A1 Abrams-Panzer werden einen bedeutenden Beitrag zum laufenden Kampf der Ukraine gegen die illegale und unmoralische Invasion Russlands leisten“, so Verteidigungsminister Richard Marles in einer Erklärung. Die Ukraine habe den Großteil der Panzer bereits erhalten, der Rest werde in den kommenden Monaten geliefert, so Marles weiter. Die Panzer seien Teil des 1,5 Milliarden australischen Dollar (980 Millionen US-Dollar) schweren Hilfspakets, das Canberra der Ukraine in dem Konflikt zur Verfügung gestellt habe.

Australien, einer der größten Unterstützer, die nicht der NATO angehören, liefert seit dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine Hilfsgüter, Munition und Verteidigungsausrüstung. (rtr)

Bewohner:innen: Explosionen in Moskauer Region

Die Ukraine hat bei ihrer Verteidigung gegen Moskaus Angriffskrieg erneut auch Ziele in Russland mit Drohnen angegriffen. Im Gebiet um die russische Hauptstadt Moskau berichteten Bewohner von massiven Explosionen – die Flugabwehr schoss nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als ein Dutzend ukrainische Drohnen ab. Bürgermeister Sergej Sobjanin meldet inzwischen täglich ukrainische Drohnenangriffe.

Erneut kam es zu Einschränkungen beim Betrieb der Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Scheremetjewo. Mitten in den Schulferien klagen viele Reisende über Flugausfälle und Verspätungen.

Im Gebiet Rostow nahe der Grenze zur Ukraine musste der Zugverkehr nach Bahnangaben zeitweise eingestellt werden, nachdem Teile abgeschossener Drohnen auf Eisenbahnanlagen gefallen waren. 50 Fernzüge und einige Nahverkehrsbahnen waren demnach betroffen. In der Stadt Kamensk seien zudem Privathäuser durch Drohnenteile in Brand geraden, teilte Gouverneur Juri Schljussar mit. Eine Frau sei verletzt worden.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in der Nacht und am Morgen mehr als 80 ukrainische Drohnen abgeschossen. Einmal mehr war demnach auch die an der Grenze zur Ukraine gelegene Region Brjansk betroffen. Das Ministerium machte wie immer keine Angaben zu Schäden. (dpa)

Ein Toter nach Angriff auf Hafenstadt Odessa

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa ist nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt mindestens ein Mensch getötet worden. Ein Hochhaus stehe in Brand. Die Zahl der Verletzten werde noch ermittelt, teilt Bürgermeister Hennadij Truchanow auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit und schrieb außerdem: „Alle Einsatzkräfte sind in Alarmbereitschaft.“ Truchanow zufolge griffen mindestens 20 Drohnen die Stadt am Schwarzen Meer an. Alle Rettungskräfte seien im Einsatz. (rtr)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • "Australien liefert 49 Abrams-Panzer an Ukraine"

    Man sollte vielleicht ergänzen, dass Australien vor fast 20 Jahren eine der ersten Versionen aus US-Beständen günstig erworben hatte und diese sehr gebrauchten Panzer jetzt abgibt, weil es sie durch neuere US-Panzer ersetzt.



    Klingt dann nicht mehr so großzügig...