Hoher Strafantrag für „Ehrenmord“

Lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes und versuchten Mordes hat die Staatsanwaltschaft gestern im Prozess gegen einen gebürtigen Türken gefordert. Der Mann hatte im Oktober 2004 seine deutsche Ehefrau, die 24-jährige Stefanie C., in einem Döner-Imbiss erstochen und deren Mutter schwer verletzt. Stefanie C. hatte sich Monate zuvor von ihm getrennt und einen Wegweisungsbeschluss des Mannes aus der gemeinsamen Wohnung sowie ein Annäherungsverbot erwirkt. Der Angeklagte sei von purer Eigensucht getrieben, so der Staatsanwalt, die Tat sei nach dem Motto erfolgt: „Wenn sie schon nicht zu mir zurückkehrt, dann soll sie auch kein anderer haben.“ Für den Angeklagten gebe es keine Milderungsgründe, im Gegenteil: In das Urteil müsse der Zusatz „Schwere der Schuld“ aufgenommen werden, weil die Tat vor den Augen der dreijährigen Tochter begangen wurde. Dadurch würde eine spätere Strafaussetzung zur Bewährung erschwert. TAZ