Lkw-Maut in Dänemark: Trucker gegen Klima

Dass die dänische Regierung eine Maut für Lkws einführen will, ist der Branche gar nicht genehm. Sie hat am Montag Verkehrsknotenpunkte blockiert.

Lkws blockieren eine Straße

LKW-Blockade gegen die Mauteinführung im dänischen Padborg Foto: Benjamin Nolte/dpa

KOPENHAGEN taz | Lkw-FahrerInnen haben am Montag in Dänemark Straßen blockiert und kilometerlange Staus verursacht. Das Ziel: gegen eine geplante Maut-Gebühr zu protestieren. Die TruckerInnen stellten ihre Fahrzeuge an Autobahnzu- und -abfahrten, Grenzübergängen, Fähranlegern oder zentralen Kreuzungen ab. „Blokade“, also dänisch für „Blockade“, stand auf gelben Schildern an den Lkws.

„Gemischt“ seien die Reaktionen der anderen VerkehrsteilnehmerInnen gewesen, so beschrieb es der Trucker Keld Koch in einem Fernsehinterview. Einige würden mit erhobenem Daumen Unterstützung signalisieren, während das Verhalten anderer FahrerInnen wohl eher Ablehnung und Wut vermuten ließe. Solche Blockaden seien ja eigentlich auch „recht undänisch“, findet Koch. „Aber wir haben leider eine Regierung, die nicht hören will.“

Die Koalition aus Sozialdemokraten, Konservativen und Liberalen will das Verkehrswesen klimafreundlicher machen. Für fossil angetriebene Lkws, die mehr als 12 Tonnen wiegen, soll ab 2025 eine Straßenverkehrsabgabe von 1,30 Kronen pro Kilometer anfallen. Das entspricht etwa 17 Eurocent. Bei „Null Emissionen“-Lkws sollen es 0,20 Kronen sein. Ab 2027 gilt das entsprechend für Lkws über 3,5 Tonnen.

Während die Abgabe zunächst nur für Autobahnen und Fernverkehrsstraßen erhoben wird, gilt sie ab 2028 für das gesamte Straßennetz. Höhere Abgaben soll es in Innenstädten und Umweltzonen geben.

Auch ExpertInnen zweifeln

Wegen der steigenden Kosten protestiert die Transportbranche. Auch der Arbeitgeber- und Industrieverband reagierte kritisch, und selbst der „Klimarat“ der Regierung ist nicht recht zufrieden. Der hält den Versuch, Klima- und Verkehrspolitik unter einen Hut zu bringen, für wenig geglückt: Beide Ziele würden dadurch nicht optimal erreicht.

Besser wäre es den ExpertInnen zufolge, einerseits die bestehende Abgabe auf Diesel zu erhöhen und andererseits Straßengebühren einzuführen – aber nicht nur für Lkws, sondern für jeglichen Straßenverkehr. Sie schlagen vor, dabei auch nach Stadt- oder Überlandverkehr sowie weiteren Kriterien wie beispielsweise Tageszeit oder Gewicht der Fahrzeuge zu differenzieren.

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