+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Deutsche Leopard 2 in der Ukraine

18 deutsche Leopard-2-Panzer und britische Challenger-Panzer sind in der Ukraine eingetroffen. Kyjiw meldet weitere russische Luftangriffe.

Zwei Leopard-2-Panzer der Bundeswehr auf einem Truppenübungsplatz Foto: Federico Gambarini/dpa

Leopard 2 in der Ukraine eingetroffen

Deutschland und Großbritannien haben erstmals seit Beginn des Krieges schwere Kampfpanzer an die Ukraine geliefert. 18 deutsche Leopard-2-Panzer und britische Challenger-Panzer trafen inzwischen in der Ukraine ein, wie von der Bundesregierung und der Regierung in Kyjiw am Montagabend bestätigt wurde. Kyjiw hatte seit langem die Lieferung moderner westlicher Kampfpanzer erbeten, Ende Januar wurde dem entsprochen. Ukrainische Soldaten wurden bereits in Deutschland an den Panzern trainiert. Die Panzer könnten bei einer ukrainischen Frühjahrsoffensive zum Einsatz kommen.

„Unsere Panzer sind wie versprochen pünktlich in den Händen unserer ukrainischen Freunde angekommen. Ich bin mir sicher, dass sie an der Front Entscheidendes leisten können“, erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Abend. Zuvor hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Lieferung der Leopard-Panzer bei den deutsch-niederländischen Regierungskonsultationen in Rotterdam bestätigt.

Der Transport der Panzer habe vergangene Woche begonnen, nun seien sie an der Grenze den ukrainischen Streitkräften übergeben worden, berichtete der Spiegel am Montag. Der genaue Transportweg werde aus Sicherheitsgründen geheimgehalten.

Die Challenger-Panzer aus Großbritannien „sind bereits in der Ukraine“, sagte eine Sprecherin des ukrainischen Verteidigungsministeriums am Montagabend. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow teilte mit, er habe „Neuzugänge“ für die ukrainischen Streitkräfte inspiziert – Challenger-Panzer sowie deutsche Marder-Schützenpanzer, gepanzerte Lkws vom Typ Cougar und gepanzerte Transporter vom Typ Stryker aus den USA. (afp/taz)

Kyjiw meldet russische Luftangriffe

Die Ukraine hat wieder russische Luftangriffe gemeldet. In der Nacht auf Dienstag habe das russische Militär Angriffe mit 15 Drohnen aus iranischer Produktion gestartet, teilt der ukrainische Generalstab mit. 14 davon seien von der Luftabwehr abgeschossen worden. Vor allem Kyjiw wurde den Angaben zufolge von den russischen Streitkräften ins Visier genommen. Die Luftabwehr habe im Luftraum der ukrainischen Hauptstadt zwölf Drohnen geortet und alle zerstören können, teilt die Kyjiwer Militärverwaltung mit. Drohnenwrackteile seien allerdings auf ein Geschäftsgebäude im westlichen Stadtteil Swjatoschyno gestürzt und hätten dort einen Brand ausgelöst. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde aber niemand verletzt. (rtr)

Selenski tagt in Dnipro

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat seine militärische Lagebesprechung mit dem Generalstab außerhalb der Hauptstadt Kyjiw abgehalten – nach eigenen Angaben zum ersten Mal. Die Lagebesprechung fand demnach in der Industriestadt Dnipro statt, in der es viele Rüstungsbetriebe gibt.

„Wir haben die allgemeine Situation in den Frontgebieten besprochen, die Stärkung und den Schutz unserer Grenzen entlang der gesamten Front – vom Gebiet Cherson bis zum Gebiet Charkiw“, sagte Selenski am Montag in seiner täglichen Videoansprache. Details zu den Ergebnissen der Sitzung nannte er nicht.

Zudem besichtigte der 45-Jährige Saporischschja und die im Gebiet Dnipropetrowsk liegenden Städte Nikopol und Marhanets, die häufig russischen Raketenangriffen ausgesetzt sind. (dpa)

Selenski fordert Abzug aus Saporischschja

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski betont bei seinem Treffen mit dem Chef der UN-Atomaufsicht IAEA, Rafael Grossi, die Notwendigkeit des Abzugs der russischen Truppen aus dem Kernkraftwerk Saporischschja. „Ohne einen sofortigen Abzug der russischen Truppen und des Personals aus dem AKW Saporischschja und den angrenzenden Gebieten sind alle Initiativen zur Wiederherstellung der nuklearen Sicherheit zum Scheitern verurteilt“, zitiert die Regierungs-Webseite Selenski. Das Personal der Anlage stehe unter ständigem Druck der russischen Besatzungstruppen, die die Sicherheitsvorschriften nicht einhielten und sich in die technischen Prozesse einmischten. In seiner nächtlichen Videoansprache an die ukrainische Bevölkerung bezeichnet Selenski das russische Vorgehen als „radioaktive Erpressung“ und den schlimmsten Vorfall in der Geschichte der Kernkraft. (rtr)

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