Bayern München feuert Trainer Nagelsmannn: Der unerträgliche zweite Platz

Die Bayern liegen in der Bundesliga nur noch auf Platz 2. Nach 10 Meisterschaften in Folge kommt das einem Abstieg gleich. Jetzt soll Tuchel den Club retten.

Nagelsmann verzieht das Gesicht

Prophetische Mimik: Nagelsmann bei der Niederlage in Leverkusen Foto: Marius Becker/dpa

MÜNCHEN dpa/taz | Der FC Bayern hat Medienberichten zufolge offenbar wie alle vom Abstieg bedrohten Fußballclubs das übliche Manöver vollzogen und seinen Trainer entlassen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister soll sich von seinem 35 Jahre alten Coach mit sofortiger Wirkung getrennt und den Nachfolger schon parat haben, meldete am Donnerstagabend die Fußballzeitung Bild. Demnach könnte der 49 Jahre alte ehemalige BVB-Coach die Bayern schon am Montag erstmals trainieren und auf den Klassiker gegen die Dortmunder nach der Länderspielpause vorbereiten.

Bayern München hatte am vergangenen Wochenende mit 1:2 gegen Bayer Leverkusen verloren und war damit auf den zweiten Tabellenplatz hinter Borussia Dortmund gerutscht. In der nächsten Partie treffen die Bayern auf den Tabellenführer. Eine weitere Niederlage würde die Titelverteidigung extrem erschweren. Für den FC Bayern, der zuletzt zehnmal in Serie Meister wurde, käme das einem Absturz ins Bodenlose gleich.

Im Juli 2021 hatte Nagelsmann als Nachfolger von Hansi Flick seine Arbeit bei den Münchnern aufgenommen und einen Fünfjahresvertrag unterschrieben. Nagelsmann und der FC Bayern – es sollte ein Langzeitprojekt werden. Trotzdem: Dem Vernehmen nach wurden in dem Arbeitspapier auch Klauseln für den Fall einer vorzeitigen Trennung vereinbart. Billig dürfte Nagelsmanns Abgang nicht werden.

Der 35-Jährige hatte es von Anfang an nicht leicht an der Isar. Kann so ein junger Trainer den großen FC Bayern? Nach dem frühen Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach und dem Viertelfinal-K.o. in der Königsklasse gegen Villarreal nahm die Zahl der Kritiker in der Vorsaison nicht ab. Der zehnte Meistertitel in Folge konnte über die aus Bayern-Sicht schlechte Saison nicht hinwegtäuschen. Das war alles, nur nicht bayern-like.

In dieser Spielzeit wollte es Nagelsmann dann allen beweisen. In der Champions League steht der Fußball-Riese im Viertelfinale gegen Manchester City, im DFB-Pokal im Viertelfinale gegen Freiburg. Kostet Nagelsmann allein die durchwachsene Bundesliga-Saison jetzt den Job?

Nachfolger soll Tuchel werden

Die Bayern-Bosse sollen bereits einen Nachfolger im Visier haben – kein Geringerer als Thomas Tuchel soll die Münchner zur elften Meisterschaft in Folge führen. Tuchel, der als Trainer in Mainz und in Dortmund begonnen hatte, hatte zuletzt die Starclubs FC Chelsea in London und Paris Saint-Germain in Frankreich trainiert. Bei beiden Stationen wurde er ähnlich wie jetzt Nagelsmann entlassen, weil er trotz eines millionenschweren Staraufgebots im Team nicht alles gewann, was nur irgendwie denkbar ist.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.