Reformvorschläge für Krankenhäuser: Im Notfall nicht gleich Klinik

Gesundheitsminister Karl Lauterbach will die über­lastete Notfallmedizin reformieren. Dafür sollen unter anderem Leitstellen aufgebaut werden.

Wegweiser zu einer Rettungsstelle

Diesem Schild sollen bald weniger Menschen direkt folgen Foto: Patrick Pleul/dpa

BERLIN taz | Zu wenig Personal, zu viele Patient*innen, zu lange Wartezeiten: Die Notaufnahmen an Krankenhäusern kommen deutschlandweit immer wieder ans Limit. Eine Reform soll nun Abhilfe schaffen. „Das Krankenhaus muss im Notfall nicht immer die erste Adresse sein“, sagte Karl Lauterbach (SPD) bei der Vorstellung erster Reformvorschläge am Montagnachmittag.

Es ist die nächste große Baustelle, die der Bundesgesundheitsminister anzugehen verspricht. Bereits im Dezember hatte eine Regierungskommission einen Vorschlag für die Reform der unter Personalnot und Wirtschaftlichkeitsdruck ächzenden Krankenhäuser vorgestellt. Auch in der Notfallmedizin beklagen Beschäftigte seit Jahren eine massive Überlastung, die das Pa­ti­en*­in­nen­wohl gefährde.

Damit künftig gar nicht erst so viele Pa­ti­en­t*in­nen in der Notaufnahme landen, sieht der Reformvorschlag unter anderem den Aufbau Integrierter Leitstellen vor. Wer die Notfallnummern wählt, erhalte dann eine Ersteinschätzung durch medizinische Fachkräfte – unter anderem per Telemedizin und mit Empfehlung für die Weiterbehandlung.

Eigene Notfallzentren für Kinder und Jugendliche

Außerdem solle die Notfallversorgung an den Krankenhäusern selbst neu organisiert werden. In Integrierten Notfallzentren würden die Pa­ti­en­t*in­nen je nach Dringlichkeit in die klassische Notaufnahme oder in eine Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung verwiesen. Für Kinder und Jugendliche soll es eigene Notfallzentren geben. Der Bedarf war zuletzt in der Infektwelle im November und Dezember deutlich geworden.

Laut Bundesgesundheitsministerium soll sowohl die Reform der Notfall- als auch der Krankenhausversorgung „noch in dieser Legislaturperiode“ gesetzlich umgesetzt werden.

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