Nachfolger des 9-Euro-Tickets: Was beim 49-Euro-Ticket gilt

Ab Mai soll das bundesweit gültige Ticket starten. Bereits ab April soll es zu kaufen sein. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Eine Straßenbahn

Morgendlicher Berufsverkehr in Halle/Saale Foto: Jens Schlüter/dpa

BERLIN taz | Wie funktioniert das 49-Euro-Ticket?

Ab 1. Mai soll das Ticket bundesweit zum monatlichen Preis von 49 Euro gelten. Fahrgäste können das Ticket in allen 16 Bundesländern für Bus und Bahn im Nah- und Regionalverkehr nutzen. Das Ticket ist monatlich kündbar. Für die Mitnahme von Fahrrädern, Kindern und Hunden können allerdings je nach Region zusätzliche Kosten entstehen. Ob das 49-Euro-Ticket nach den kommenden zwei Jahren in Folge teurer werden könnte, ist bislang noch offen. So viel ist aber jetzt schon klar: Den Ländern beschert das Ticket mehr Kosten als vormals angenommen. Zumindest für das erste Jahr will der Bund diese Mehrkosten übernehmen. Über die Finanzierung in den Folgejahren besteht aktuell keine Klarheit.

Ab wann ist das Ticket erhältlich?

Das Ticket soll für Fahrgäste bereits ab dem 3. April zu kaufen sein. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) setzte sich bei den Verhandlungen für ein rein digitales Ticket ein. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) verwies darauf, dass ein papierloses Ticket in vielen Ländern aber allein aus technischen Gründen nicht umsetzbar sei. Laut dem NRW-Verkehrsministerium wurde bei dem Beschluss am vergangenen Freitag aber eine Übergangslösung gefunden: Bis zum Jahresende sollen die Verbünde auch ein digital kontrollierbares Papierticket mit QR-Code anbieten können.

Gilt das 49-Euro-Ticket auch als Jobticket?

Das Deutschlandticket wird künftig auch als Jobticket angeboten. ArbeitgeberInnen übernehmen dann für die Fahrkarte einen Teil der Kosten für ihre Angestellten. So können sie mindestens 25 Prozent zum Ticketpreis beisteuern. Angestellte erhalten dann im Anschluss sogenannte 5 Prozent „Übergangsabschlag“, heißt es aus dem NRW-Verkehrsministerium. ArbeitnehmerInnen zahlen somit weniger für das 49-Euro-Ticket als ohne das Jobticket.

Gibt es auch für Geringverdiener ein Deutschlandticket zu einem niedrigeren Preis?

Sozialverbände hatten bereits im Vorfeld kritisiert, dass der Preis von 49 Euro für ein bundesweites Ticket für viele Menschen zu teuer sei. Das Deutschlandticket gilt als Nachfolgemodell des beliebten 9-Euro-Tickets aus dem vergangenen Jahr, das in den Sommermonaten Juni, Juli, August von über 50 Millionen Menschen genutzt wurde. Einzelne Länder wie beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern haben bereits angekündigt, beim Deutschlandticket Rabatte für SeniorInnen oder Auszubildende anbieten zu wollen. Auch für Studierende soll künftig in einigen Ländern eine Sonderregelung gelten, die das Ticket für diese attraktiver macht.

Was steht beim 49-Euro-Ticket noch aus?

Vor der Einführung des Deutschlandtickets sind noch in einigen rechtlichen Fragen Bewilligungen vom Bundesrat wie auch von der EU-Kommission einzuholen. Letztere muss vor allem noch ihre beihilferechtliche Zustimmung erteilen. Damit die Gelder – wie von Bund und den Ländern vereinbart – auch durch die Anpassung im Regionalisierungsgesetz an die Verkehrsverbünde in Zukunft ohne Probleme ausgezahlt werden dürfen.

Branchenverbände rechnen damit, dass auch das Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets die Fahrgastzahlen deutlich in die Höhe schnellen lassen wird. Schätzungen zufolge könnten 5,6 Millionen Neuabonnenten mit dem 49-Euro-Ticket hinzugewonnen werden, die zuvor nicht den ÖPNV genutzt hätten.

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