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Foto: Lionel Cironneau/dpa

Die italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida ist tot. Lollobrigida galt in der Nachkriegszeit als Sexsymbol des italienischen Kinos und spielte in Komödien ebenso wie in Dramen. Ihren Ruhm begründete Luigi Comencinis Komödie „Brot, Liebe und Fantasie“ (1953), in der sie an der Seite von Vittorio De Sica in der Rolle der temperamentvollen „Bersagliera“, einer Draufgängerin, zu erleben war, die sich von ihrem sozialen Status als eine der ärmsten Bewohnerinnen eines Dorfs in den Abruzzen nicht davon abschrecken lässt, mit dem frauenheldisch veranlagten Polizeihauptmeister, den De Sica gibt, ihr eigenes Spiel zu spielen. Den internationalen Durchbruch hatte Lollobrigida mit ihrer Hauptrolle der Esmeralda in Jean Delannoys Literaturverfilmung „Der Glöckner von Notre-Dame“ von 1956, mit Anthony Quinn als Quasimodo. „La Lollo“ nannten die Italiener den Superstar, der sich in den siebziger Jahren aus dem Filmgeschäft zurückzuziehen begann. Lollobrigida arbeitete verstärkt als Fotografin und nahm kaum noch Filmrollen an. Als sie 1986 dann Jurypräsidentin der Berlinale war, kam es zum Eklat, da sie öffentlich erklärte, gegen den Gewinner des Goldenen Bären, „Stammheim“ von Reinhard Hauff, gestimmt zu haben. Sie nannte den Film „widerlich“. Am Montag ist Gina Lollobrigida im Alter von 95 Jahren in Rom gestorben.

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