Serie mit David Beckham: Du kannst es schaffen

In „Save Our Squad“ will David Beckham verhindern, dass ein Jugendteam absteigt. Schafft er es?

Szene aus der Serie Save Our Squad

Sehenswert ist der Vierteiler immer dann, wenn es nicht um Beckham, sondern um die Jugendlichen geht Foto: Disney+

Die Westward Boys haben noch kein Spiel der Saison gewonnen. Wenn es so weitergeht, steigen sie ab. Ein Wunder muss geschehen. Und es geschieht ein Wunder: Nach einer weiteren Niederlage der U14-Truppe kommt der große David Beckham in die Umkleidekabine. Die Kicker rasten aus.

Beckham ist gekommen, um sie zu retten. Weil er dem Fußball etwas zurückgeben will, erfährt man. Weil er selbst als Arbeiterkind, als Sohn eines Kücheninstallateurs und einer Friseurin, in Ostlondon aufgewachsen ist. Weil er einmal in derselben Liga gespielt hat, in der die Westward Boys um den Klassenerhalt kämpfen. Weil er vermitteln will, was er auf seinem Weg nach oben gelernt hat. Sollte bei der ­Entscheidung für die Serie auch Geld eine Rolle gespielt haben, darf das nicht überraschen.

Beckham ging es schon immer um mehr als Fußball. Wie kein anderer Profi seiner Generation wusste er aus seiner Person eine Marke zu kreieren. Als Prototyp hat er das Fußballgeschäft so nachhaltig geprägt. Dass sich der Geschäftsmann und Co-Inhaber des Clubs Inter Miami dabei nicht primär von ethischen Idealen leiten lässt, zeigt sein Engagement als Sportbotschafter für Katar und die viel kritisierte WM. Dafür soll er laut Medienberichten 150 Millionen Pfund kassieren.

Mit diesem Wissen fällt es noch schwerer, emotional mitzugehen, wenn beim Training der Westward Boys Mannschaften gewählt werden, der kleine Orlando als letzter gerufen wird – und Beckham erzählt, dass es ihm in der Schule genauso ergangen sei. Oder wenn der stets topgestylte Kumpeltyp mal in schwarzer, dann in blauer Jeansjacke die Jungen zur Seite nimmt, um in inhaltsloser Lifecoach-Rhetorik Tipps zu geben, wie sie, wenn sie hart genug arbeiten und an sich glauben, irgendwann so werden können wie er, der große Beckham.

„S.O.S. mit David Beckham“, vier Folgen, auf Disney+

Sehenswert ist der Vierteiler trotzdem immer dann, wenn es nicht um Beckham, sondern um die Jugendlichen geht, von denen manche ausführlicher vorgestellt werden. Wenn sie erzählen, was dieser Fußball ihnen gibt, und wenn ihre Augen dabei leuchten, dann sind die Kalendersprüche von Beckham fast vergessen.

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