Prognose des Wirtschaftsministeriums: Habeck erwartet für 2023 Rezession

Die Bundesregierung rechnet laut Minister Habeck mit weiter steigenden Preisen. Zugleich dürfte die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr schrumpfen.

Detailaufnahme von Einkaufswagen

Steigende Preise zeigen sich vor allem beim Supermarkteinkauf Foto: Thomas Friedt/imageBROKER/imago

BERLIN afp | Die Bundesregierung rechnet auch im kommenden Jahr mit weiter stark steigenden Preisen. Wegen der erwartbar weiterhin hohen Energiepreise sei trotz Gaspreisbremse von einer Inflationsrate von acht Prozent in diesem und sieben Prozent im Jahr 2023 auszugehen, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch in seiner Herbstprojektion. Der deutschen Wirtschaft steht demnach im kommenden Jahr ein Abschwung um 0,4 Prozent bevor.

„Diese Zahlen sind schlecht“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch im Bundestag. Es hätte aber noch viel schlechter ausfallen können. Die Zahlen zeigten also auch, „dass die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, (…) gewirkt haben.“ Russlands Präsident Wladimir Putin habe es mit der Einstellung der Energielieferungen auf eine wirtschaftliche Destabilisierung seiner Gegner abgesehen, führte Habeck aus. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Putin mit diesem Versuch (…) scheitern wird, so wie er auf dem Schlachtfeld in der Ukraine dabei ist zu scheitern.“

Habeck verwies insbesondere auf Einschätzungen von Ex­per­t*in­nen aus dem Frühjahr, die für den Fall eines kompletten Wegfalls der russischen Gaslieferungen einen Wirtschaftsabschwung zwischen drei und neun Prozent vorhergesagt hätten.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

In der Herbstprojektion senkte das Bundeswirtschaftsministerium seine Wachstumserwartungen für das laufende Jahr von 2,2 Prozent auf 1,4 Prozent ab. Im Frühjahr waren für dieses Jahr noch 2,2 Prozent Wachstum vorhergesagt worden. „Zentraler Grund für die Abwärtskorrektur gegenüber der Frühjahrsprojektion ist der Stopp russischer Gaslieferungen“, erklärte das Ministerium.

Die Energiekrise bremst demnach merklich die Industrieproduktion und dämpft den privaten Konsum. Zugleich dürften die Verbraucherpreise „auf einem hohen Niveau“ bleiben – und „ohne den preisdämpfenden Effekt der Gaspreisbremse würde die Inflationsrate vor allem im Jahr 2023 nochmals deutlich höher ausfallen“, fügte das Ministerium hinzu.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.