Nach Ende des Tankrabatts: Sprit wieder richtig teuer

Nach Auslaufen des Tankrabatts kostet Benzin in Deutschland deutlich mehr als in den Nachbarländern. Bei Diesel ist der Unterschied sogar noch größer.

Ein Zapfhahn wird in ein rotes Auto eingesteckt

Die Füllung wird immer teurer Foto: Marijan Murat/dpa

BERLIN reuters | Mit dem Auslaufen des Tankrabatts müssen Autofahrer an deutschen Zapfsäulen deutlich mehr bezahlen als in allen direkten EU-Nachbarstaaten. Am 5. September mussten im Tagesdurchschnitt 2,07 Euro für einen Liter Super E5 sowie 2,16 Euro für Diesel hingeblättert werden, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Vergleich mit den direkten Nachbarstaaten war der Preis für einen Liter Superbenzin der Sorte E5 (beziehungsweise Eurosuper 95) an diesem Tag nur in Dänemark (2,04 Euro) und in den Niederlanden (2,01 Euro) ähnlich hoch.

„Noch deutlicher fällt der Vergleich bei Diesel-Kraftstoff aus“, ermittelten die Statistiker. In Dänemark, das Land mit den höchsten Diesel-Preisen unter den EU-Nachbarn, kostete ein Liter 2,07 Euro und damit neun Cent weniger als in Deutschland. In den Niederlanden waren es mit 2,05 Euro sogar elf Cent weniger. Unter den angrenzenden EU-Staaten waren die Preise am 5. September in Polen (E5: 1,38 Euro, Diesel: 1,61 Euro) am günstigsten. Aber auch in Luxemburg, Frankreich, Tschechien, Belgien und Österreich war das Tanken deutlich billiger als in Deutschland.

„Noch Mitte August waren Benzin und Diesel an deutschen Tankstellen niedriger oder ähnlich hoch wie in den meisten direkten EU-Nachbarstaaten Deutschlands“, erläuterten die Statistiker. „Hauptgrund für den aktuellen Preisanstieg ist das Auslaufen der vorübergehenden Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe zum 31. August 2022, des sogenannten Tankrabatts.“

Dabei wurden die Sätze für Benzin um 29,55 Cent pro Liter, die für Diesel um 14,04 Cent pro Liter gesenkt, befristet auf drei Monate vom 1. Juni an. Werden noch die Auswirkungen auf die Mehrwertsteuer berücksichtigt, betrug die Entlastung 35,16 Cent pro Liter Benzin und 16,71 Cent pro Liter Diesel.

Viele Ökonomen hatten den Tankrabatt kritisiert, mit dem die Bundesregierung die Inflation dämpfen wollte. Hauptnutznießer seien Besserverdiener mit zum Teil zwei oder drei Autos im Haushalt, sagte etwa DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Der Rabatt lohne sich zudem im Vergleich besonders bei großen Autos mit großen Motoren und hohem Spritverbrauch.

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