Globaler Kampf gegen Klimakrise: Inselstaat stellt UN-Klimachef

Grenadas Umweltminister Simon Stiell wird zum obersten Klimaschutz-Manager. Das ist ebenso überraschend wie folgerichtig.

Simon Stiell spricht.

Soll die Klimaverhandlungen der Staaten in die richtigen Bahnen leiten: Simon Stiell Foto: Guglielmo Mangiapane/Reuters

BERLIN taz | Leicht wird der Job nicht: Neuer Generalsekretär des UN-Klimasekretariats wird der bisherige Umweltminister der Karibikinsel Grenada, Simon Stiell. Überraschend in Hinblick auf Tempo und Ergebnis hat UN-Generalsekretär António Guterres damit diese Woche den Posten des obersten Klimaschutzmanagers der Welt besetzt.

Der studierte Volkswirt Stiell hat lange in Unternehmen wie Nokia gearbeitet, aber seit 2013 auch als Parlamentarier und Minister des Karibikstaats. Er kennt sich in der Sache gut aus und gilt als unabhängig. Es ist das erste Mal, dass ein Mensch aus einem kleinen Inselstaat diesen hohen UN-Posten besetzt.

Stiell folgt in seinem Job auf die Mexikanerin Patricia Espinosa und Christiana Figueres aus Costa Rica und ist auch wegen der geografischen Nähe der drei Heimatländer eine Überraschung.

Experten hatten auf eine Person aus Afrika gesetzt – auch weil das nächste große Thema für die internationalen Klimaverhandlungen die Frage von Schadenersatz und finanziellen Hilfen für arme Länder ist. Diese betrifft aber Grenada ebenfalls.

Bald ist wieder Weltklimakonferenz

Stiell hat sich in den Klimaverhandlungen deshalb auch besonders für die Länder eingesetzt, die wie Grenada am stärksten von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind, und forderte immer wieder mehr Engagement sowie Hilfe von den Industriestaaten.

Guterres dürfte es bei der schnellen Besetzung aber auch darum gegangen sein, dass die Vereinten Nationen in Sachen Klima zur nächsten Weltklimakonferenz nicht führungslos sind. Die soll im November im ägyptischen Scharm El-Scheich stattfinden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.