FLUT UND KRIEG

Der Aceh-Konflikt: Die Öffnung der zuvor abgeriegelten indonesischen Provinz Aceh für ausländische Helfer und Journalisten hat im langjährigen Konflikt mit der separatistischen „Bewegung freies Aceh“ zu neuer Friedensdynamik geführt. Indonesiens Militär hatte die Provinz widerwillig öffnen müssen, weil es mit der Bewältigung der Katastrophe allein überfordert gewesen wäre. Seitdem einigten sich in bisher vier Gesprächsrunden in Helsinki die Streitparteien, an einer „breiten und dauerhaften Lösung“ für die Region zu arbeiten. Das Militär lehnt bisher aber einen Waffenstillstand ab und tötete nach eigenen Angaben seit dem Tsunami über 200 mutmaßliche Rebellen.

Der Konflikt in Sri Lanka: In Sri Lanka hielt der Waffenstillstand vom Februar 2002 mit den separatistischen Tamilenrebellen dem Tsunami stand. Die Rebellen kontrollieren den Osten und Norden der Insel. Doch die Frage, ob sie in die Verteilung von 3 Millionen Dollar ausländischer Hilfe einbezogen werden sollen, sorgte für Streit: Die marxistische JVP verließ die Regierungskoalition, weil sie die Rebellen legitimiert sieht, wenn diese Hilfsgelder verteilen dürfen. Die Minderheitsregierung billigte gestern das von ausländischen Regierungen zur Bedingung gemachte Abkommen, das jetzt den Tamilenrebellen zur Unterschrift vorliegt. HAN