Klimacamp bei Leipzig: Protest gegen Flughafenausbau

Gegen den Ausbau vom Drehkreuz Halle-Leipzig: Aktivisten halten vor einer Behörde eine Mahnwache ab. Zugleich kündigen sie zivilen Ungehorsam an.

Klimaaktivisten haben einen Hügel auf dem Baufeld des Logistikers DHL am Flughafen Leipzig-Halle besetzt und halten mittels Regenschirmen den Schriftzug «Transform LEJ».

Die Aktivisten von Transform LEJ wollen den Flughafen nicht schließen, sondern umbauen

DRESDEN taz | Höhepunkt des zweiwöchigen Klimacamps Leipziger Land waren am Wochenende Aktionen und Demonstrationen gegen den geplanten Ausbau des DHL-Luftdrehkreuzes am Flughafen Halle-Leipzig. Schon im Vorjahr beim vierten Klimacamp stand die allen Klimazielen widersprechende und mit erheblicher Belastung der Anwohner verbundene enorme Erweiterung des Flughafens im Mittelpunkt. Den Auftakt bildete am Freitag eine Mahnwache vor der Landesdirektion Sachsen als Mittelbehörde. Das Protestbündnis „Transform LEJ“ fordert sie auf, die 6000 Einwände im Planfeststellungsverfahren ernst zu nehmen und den Ausbau zu stoppen.

Für eine Demonstration am Flughafengelände, die Samstag am S-Bahnhof Schkeuditz startete, wurden mehrere hundert Teilnehmer erwartet. Darüber hinaus sollte es am Wochenende nicht näher bezeichnete Aktionen des zivilen Ungehorsams geben. „Verhindert mit uns den Ausbau und kämpft für den Aufbau einer solidarischen Gesellschaft“, heißt es in dem Aufruf.

Die Einladung zum Klimacamp zählt Ungerechtigkeiten auf, die sich im Ausbau des Flughafens zeigen. „Die Profitgier von DHL und Amazon verschärft den Klimawandel vor allem auf Kosten der Menschen im Globalen Süden“, heißt es dort. Die Ausbaugegner sehen in dem zweitgrößten deutschen Frachtflughafen auch ein Zentrum von Rüstungsexporten und Abschiebungen geflüchteter Menschen. Sie prangern die prekären Arbeitsbedingungen für die Angestellten sowie den Fluglärm und die Verdrängung von Anwohnern an.

„Die massiven Subventionen dienen in erster Linie dazu, Profite für DHL und deren An­teils­eig­ne­r*in­nen zu sichern, während sich der Flughafen selbst in öffentlicher Hand befindet und regelmäßig Defizite erwirtschaftet“, kritisiert Bündnissprecherin Thea Schulze die geplanten Ausbaukosten von einer halben Milliarde Euro. Das Geld solle besser in soziale und ökologische Betriebe und Projekte gesteckt werden, die der Region dienen und das Klima nicht weiter belasten.

Die Einwendungsfrist gegen die Planfeststellung war wegen der Pandemie verlängert worden und endete vor einem Jahr. Entscheidungen werden in den nächsten Wochen erwartet.

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