Scientist Rebellion in Berlin: For­schende blockieren Autobahnen

Nicht nur die „Letzte Generation“: Für mehr Klimaschutz setzen sich in Berlin Wis­sen­schaft­le­r:in­nen auf die Straße. Die Polizei greift ein.

Eine Person mit einem Schild sitzt zwischen Fahrzeugen auf einer Straße

Eine Demonstrantin der Gruppe „Letzte Generation“ blockiert eine Ausfahrt der Berliner Stadtautobahn Foto: Paul Zinken/dpa

BERLIN taz | Vermehrt blockieren jetzt auch Wis­sen­schaft­le­r:in­nen Autobahnen, um mehr Klimaschutz zu fordern. Sieben Forscher:in­nen solidarisierten sich am Dienstag bei Blockaden der Stadtautobahn in Berlin mit der Forderung der „Letzten Generation“, neue Ölbohrungen in der Nordsee zu stoppen. Drei Protestierende klebten sich dabei auf die Straße, eine Person wurde anschließend in Polizeigewahrsam genommen.

Nana-Maria Grüning, Molekularbiologin an der Charité, war selbst Teil der Aktion. „Ich sehe, was die Klimakrise für Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat“, sagt sie. Demonstrationen reichen ihrer Ansicht nach nicht mehr aus: „2019 waren über eine Million Menschen auf der Straße und kurz danach hat die Bundesregierung dennoch ein verfassungswidriges Klimapaket auf den Weg gebracht“, so Grüning. Sie sagt, an vier Ak­ti­vis­t:in­nen hätte die Polizei Schmerzgriffe angewendet. Dazu passt, dass Berlins Innensenatorin zuletzt mehrfach härteres Durchgreifen bei Straßenblockaden angekündigt hatte.

Gleichzeitig mit „Scientist Rebellion“ blockierten auch Ak­ti­vis­t:in­nen der „Letzten Generation“ selbst den Berliner Verkehr. Insgesamt waren an den Aktionen am Dienstagmorgen rund 40 Personen an vier unterschiedlichen Stellen beteiligt. Bei einer Blockade der „Letzten Generation“ musste ein Krankenwagen mit einem Patienten wenden und einen Weg um den Stau herum suchen, so die Polizei. Laut Medienberichten habe die „Letzte Generation“ auf Twitter geschrieben, „die paar Minuten Verspätung“ seien „ein Witz (…) gegenüber den Einschränkungen, die uns allen wegen des Klimawandels bevorstehen“. Diese Aussage stammt allerdings nicht von den Aktivist:innen, sie ist ein Zitat von Tagesspiegel-Chefredakteur ­Lorenz Maroldt.

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