Belarus: Zwei Jahre der Repression: Feministisch, queer, im Exil

Die Philosophin Olga Shparaga und die LGBTQ+-Aktivistin Vika Biran im taz Queer Talk über queerfeministische Aspekte der Proteste in Belarus und Exil.

Ausdrucksstark und viel zu erzählen: Olga Shparaga und Vika Biran zu Gast im taz Queer Talk. Foto: Violetta Savchits / Artur Motolyanets

Das westliche Publikum, überwiegend solidarisch anteilnehmend, war schockiert, ja respektvoll verblüfft: Die Proteste in Belarus im Jahre 2020 gegen das autokratische Regime von Präsident Lukaschenko brachte die Frauen dieses Landes in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.

Wann: Do., 23.06.2022, 20 Uhr

Einlass ab 19 Uhr

Wo: taz Kantine

Friedrichstr. 21

10969 Berlin

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Eintritt frei - Spenden erwünscht

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Anmeldung erforderlich

Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über den unten stehenden Ticketlink.

Die Kantinenveranstaltung wird live auf YouTube gestreamt:

youtu.be/QP8Cs15SWbU

Die Revolution hat ein weibliches Gesicht“ heißt das bei Suhrkamp erschienene Buch der belarussischen Philosophin und Feministin Olga Shparaga. Sie ist an diesem Abend zu Gast. Wie auch die LGBTQ+-Aktivistin und Autorin Vika Biran, die in ihrem noch unveröffentlichten Buch die Beteiligung der LGBTQ+-Community an den belarussischen Protesten beschreibt.

Zur Diskussion steht für sie und viele andere die Frage, wie die Reflexion von soziopolitischen Entwicklungen der letzten zwei Jahre in Belarus möglich ist: angesichts des Kriegs in der Ukraine, des Exils von sehr vielen belarussischen Intellektuellen und Kulturschaffenden, sowie der akuten Notwendigkeit, neue (Veröffentlichungs-) Wege zu suchen, um die öffentliche Diskussion zu Belarus am Leben zu erhalten.

Lesung und Diskussion in der taz Kantine und im Stream

Über die belarussischen Proteste 2020, politische Selbstermächtigung und Fragen des Exils sprechen im taz Talk:

Vika Biran, geboren 1990 in Pinsk, Belarus, ist Autorin, Projektmanagerin und LGBTQ+-Aktivistin. Sie war Mitbegründerin von MAKEOUT, einem publizistischen Projekt und Netzwerk, das sich von 2014 bis zu seiner erzwungenen Schließung Anfang 2022 mit den Fragen von Gender und Sexualität in Belarus auseinandersetzte. Im September 2020 wurde Vika Biran nach der Teilnahme an friedlichen Protesten in Minsk verhaftet und zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt. Seit Herbst 2020 lebt sie in Berlin. Sie ist als freie Autorin tätig sowie als Projektmanagerin bei UNIT, einem journalistischen Netzwerk mit Fokus auf LGBTQ+ in Osteuropa und Zentralasien, das bei der Berliner Medien-NGO n-ost angesiedelt ist. Momentan schließt Vika Biran ihr erstes literarisches, autobiografisch angelegtes Projekt ab, in dem sie Themen wie politische Proteste in Belarus 2020, LGBTQ-Aktivismus, Konfrontation mit Polizeigewalt und Exil verhandelt.

Olga Shparaga, Dr.in phil., geboren 1974, lehrte bis 2021 Philosophie am European College of Liberal Arts in Minsk (ECLAB), welches sie im Jahr 2014 mitbegründet hat. Von 2001 bis 2014 unterrichtete sie Philosophie an der Europäischen Humanistischen Universität in Vilnius, einer belarussischen Hochschule im litauischen Exil. Sie lehrte und forschte an Universitäten und wissenschaftlichen Zentren in Tschechien, Polen, Litauen, Deutschland und den USA. Im September 2020 gründete Olga Shparaga die Fem-Gruppe mit, die ein Teil des Koordinationsrates rund um die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja ist. Als Mitglied des Koordinationsrates wurde sie im Oktober 2020 inhaftiert. Um einem drohenden Strafprozess zu entgehen, floh sie nach Vilnius. Sie lebt seitdem im Exil und ist derzeit Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin. Im Sommer 2021 erschien ihr deutschsprachiges Buch "Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus" im Suhrkamp Verlag.

Moderiert wird der taz Talk von Ekaterina Tewes von der S. Fischer Stiftung sowie Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben und Kurator der taz Talks und des taz lab.

So können Sie live in der taz Kantine dabei sein

Die Teilnahme vor Ort ist nur mit einem im Voraus gebuchten kostenlosen Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über unser unten stehendes Ticketportal. Der Eintritt ist kostenlos. Wir freuen uns indes über Spenden.

Sicher dabei sein – Covid-Schutz in der taz Kantine

Die Teilnahme an Veranstaltungen in der taz Kantine ist nur mit medizinischer Maske möglich. Die 3G-Einlasskontrollen mit Covid-Zertifikatsprüfung entfallen.

Ein taz Talk mit freundlicher Unterstützung von der S. Fischer Stiftung und dem Auswärtigen Amt, in Kooperation mit der Initiative Queer Nations.

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