Aufstiegschance gewahrt: HSV zittert sich in die Relegation

Nach einem 0:1-Rückstand lassen sich die Hamburger nicht entmutigen und schaffen am Ende ein 3:2 gegen Hansa Rostock.

HSV-Trainer Tim Walter rennt über den Rasen

Chance auf Aufstieg gewahrt: HSV-Trainer Tim Walter lässt seiner Freude freien Lauf Foto: Revierfoto/Imago

ROSTOCK taz | Die Ausgangslage war klar – ein Sieg im ausverkauften Ostseestadion, und der HSV hat wenigstens den Relegationsrang für den Aufstieg in die Erste Fußball-Bundesliga sicher. Der Rest hing an diesem spannenden 34. Spieltag der Zweiten Bundesliga am Ausgang der Spiele in Bremen (gegen Regensburg) und Darmstadt (gegen Paderborn).

Und tatsächlich haben es die Hamburger anders als in den drei Jahren davor geschafft: Durch einen hart erkämpften 3:2-Sieg in Rostock steht Trainer Tim Walters Elf in der Relegation gegen Hertha BSC Berlin. Nach einem 0:1-Rückstand kamen die Hamburger zurück ins Spiel und schafften durch die Tore von Robert Glatzel, Sebastian Schonlau und Mikkel Kaufmann den benötigten Sieg. Für Rostock trafen Neidhart und Fröde.

Durch vier Siege am Stück haben sich die Hamburger diese Position erspielt. Nach dem 0:1 bei Holstein Kiel am 29. Spieltag schien der Klub wieder einmal am Tiefpunkt angelangt. Doch aus der Außenseiter-Rolle heraus gelang Trainer Tim Walters Team eine für HSV-Verhältnisse bemerkenswerte Kehrtwende mit Aussicht auf ein glückliches Ende in Rostock.

Der FC Hansa hatte sich als Aufsteiger schon vor Wochen den Klassenerhalt gesichert. In der Rückrunde schlug er unteren anderem den FC St. Pauli und den FC Schalke 04, kam zuletzt aber lediglich auf vier Unentschieden hintereinander. In der eigenen Arena gewann Hansa in der gesamten Zweitliga-Saison nur vier Mal.

Rostock spielt befreit auf

Doch die Statistik war an diesem Nachmittag zunächst nur Schall und Rauch. Während den Hamburger Profis die Anspannung vom Anpfiff weg anzumerken war, spielte Rostock befreit von jedem Druck auf und ging nach 13. Minuten durch Nico Neidhart in Führung. Werder führte, Darmstadt führte: Da roch es verdächtig nach dem vierten Verpassen des Aufstiegs – in allen drei Spielzeiten in der Zweiten Liga ist der HSV mit einer ähnlichen Punkteausbeute nämlich Vierter geworden.

Als Robert Glatzel mit seinem 22. Saisontor kurz nach der Pause der Ausgleich gelang, wähnten sich die Hamburger wieder auf dem richtigen Weg. Als Bremen und Darmstadt ihre Führungen erhöhten, begann für den HSV endgültig der Kampf gegen die eigenen Nerven und die Uhr. Rostock verteidigte tief in der eigenen Hälfte.

Dringend hätte der HSV in dieser Phase den verletzten Anssi Suhonen mit seiner Wendigkeit und seinen guten Dribblings gebraucht. Doch der Finne hat sich das Wadenbein gebrochen. Dem HSV fiel zu wenig ein, um wirklich gefährlich zu werden. Sonny Kittels Chance aus der 66. Minute war schon das Beste, was Walters Elf zu bieten hatte.

Rostock gab kein bisschen nach, doch Sebastian Schonlaus Kopfballtreffer nach einem Eckball brachte den HSV überraschend 2:1 in Führung. Ab der 75. Minute brach das große Zittern bei den Hamburger Profis und auf den Rängen aus, sofern es die Fans mit dem HSV hielten.

Doch als Walter den Joker Mikkel Kaufmann brachte und dieser mit rechts zum 3:1 traf, war der Auswärtssieg in der 85. Minute geschafft, obwohl Fröde noch das 3:2 gelang. Das Spiel umgebogen, die Erste Liga noch in Reichweite: Diese Mannschaft hat unter Tim Walter Beharrlichkeit bewiesen. Mal sehen, wohin sie das noch trägt.

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