Die Wochenvorschau für Berlin: Regen und Masken fallen

Emotionales Durcheinander gibt's in der ersten Aprilwoche – sowohl mit den neuen Coronaregeln wie auch im Deutschen Historischen Museum.

Das kann jetzt weg – jedenfalls mancherorts Foto: dpa

Die erste Aprilwoche sorgt für gemischte Gefühle – in vielerlei Hinsicht: Da wäre zum einen das Berliner Wetter, das jetzt regentechnisch wieder einholt, was es die letzten Wochen versäumt hat. Fiel im ungewöhnlich sonnigen März kaum mehr als eine Milchtüte Niederschlag, ist in dieser Woche gleich für mehrere Tage Regen angesagt. Die Bäume wird’s freuen – Naturschutzorganisationen hatte die Dürre große Sorge gemacht, in Brandenburg galt sogar Waldbrandgefahr.

Zum anderen wären da die neuen Corona-Maßnahmen, die für viel Verunsicherung sorgen. Stand Freitag tragen viele auch dort weiter Maske, wo sie es nun eigentlich nicht mehr müssen. Das Pandemiegeschehen kommt einfach noch nicht mit bei dem Tempo, mit dem die Politik gerade lockern will. Die plädiert jetzt auf Eigenverantwortung – und sorgt für Zündstoff im Alltag: Einzelhändler, die weiterhin auf Masken bestehen, stellen sich schon auf Diskussionen ein. Die nächsten Tage werden zeigen, ob auch Lockerungen spalten können.

Ein emotionales Durcheinander gibt es ab dieser Woche auch im Deutschen Historischen Museum zu sehen. Die Ausstellung „Richard Wagner und das deutsche Gefühl“ (8. 4.–11. 9. 22) stellt Wagner als Gefühlstechniker vor, der in einer zunehmend kommerzialisierten Welt die gesellschaftliche Bedeutung von Kunst und Künst­le­r*in­nen herausstellen wollte. Im Mittelpunkt werden vier Emotionen stehen, die Wagners Vorstellungen prägten: Entfremdung und Zugehörigkeit, Eros und Ekel. Wagners Antisemitismus soll die Ausstellung dabei nicht verleugnen: Eine Installation des Regisseurs Barrie Kosky mischt historische Aufnahmen mit ins Jiddische übersetzten antisemitischen Zitaten.

Es hat vergangene Woche viele überrascht, dass mit dem Weiterbau der A100 (Seite 22) eine längst überholt gedachte Debatte plötzlich wieder auf die Agenda kommt. Ak­ti­vis­t*in­nen wollen ihrem Ärger über die Entscheidung des FDP-geführten Bundesverkehrsministeriums diese Woche Luft machen. Für Mittwoch haben mehrere Initiativen einen Aktionstag mit dem Titel „Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A100 stoppen“ angekündigt. Festkleben wollen sie sich im Gegensatz zu den Ak­ti­vis­t*in­nen der Letzten Generation allerdings nicht: Auf seiner Webseite betont das Aktionsbündnis, für „friedlichen und gewaltlosen Protest“ zu stehen.

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