Oskar Lafontaine und die Saarland-Wahl: Der Tschüssoskar

Die hohe Kunst des Rückzugs: Was vom Ex-SPD- und Ex-Linkspartei-Politiker und vom Ex-Bundesfinanzminister bleiben wird.

Oskar Lafontaine hinter einer Hecke

Bedeutungsvolle Hecke vor dem saarländischen Landtag Foto: Markus Hintzen/laif

Der Grüßaugust ist eine sprichwörtliche Figur. An einen Hotelpagen werden dabei die wenigsten denken. An Präsidenten schon eher. Wenn ein Staatschef als Grüßaugust bezeichnet wird, ist das gewiss kein Kompliment. Gut möglich, dass es dann Leute gibt, die einen Rücktritt fordern.

Ein solcher ist nicht immer einfach. Einer, der die Kunst des Rückzugs beherrscht wie kein anderer, ist ein Saarländer. Es würde jedenfalls kaum jemanden wundern, sollte es vor allem um Rücktritte und Austritte gehen, wenn dereinst auf die politische Karriere des Ex-SPDlers und Ex-Linken Oskar Lafontaine zurückgeblickt wird. Der Tschüssoskar könnte bald schon sprichwörtlich werden.

Nach der Ankündigung, sich aus der Politik zurückzuziehen, aus der Partei auszutreten, die man selbst gegründet hat, das wird Lafontaine so schnell niemand nachmachen. Und niemand würde sich wundern, wenn es dereinst im Saarland eine Straße des 11. März geben wird. An diesem Tag im Jahr 1999 hat sich Lafontaine von seinem Amt als SPD-Chef und Bundesfinanzminister verabschiedet. Was für ein Rücktritt! Das wird bleiben.

Sonst noch was? Eine Rotlichtaffäre hatte Lafontaine, woraufhin er die Pressefreiheit eingeschränkt hat. Von Einwanderung hielt er nichts, gegen Windkraft hatte er was und für die Russen immer etwas übrig. Nichts Besonderes also. In diesem Sinne Tschüs Oskar!

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